Investor plant zügige Sanierung Stadt Geldern verkauft ihr Parkhaus

Geldern · Reinhard Fleurkens ist der neue Eigentümer. Auch in Zukunft soll man am Südwall weiterhin preiswert sein Auto abstellen können. Mit den Sanierungsarbeiten soll noch in diesem Jahr begonnen werden.

 Das Marktparkhaus am Südwall gehört jetzt Reinhard Fleurkens.

Das Marktparkhaus am Südwall gehört jetzt Reinhard Fleurkens.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Das Parkhaus am Südwall hat einen neuen Eigentümer. Die Stadt Geldern hat an Reinhard Fleurkens verkauft. Für die Autofahrer, die dort kurzzeitig oder als Dauermieter ihren Wagen abstellen, soll sich aber nichts Wesentliches ändern. Fleurkens versicherte im Gespräch mit unserer Redaktion, er lege großen Wert darauf, mit der Bereitstellung von preiswerten Parkmöglichkeiten Gelderns Innenstadt als Einkaufsstandort zu stärken.

Der Investor, der C&A und H&M in die Stadt holte, betont, dass potenzielle Mieter aus dem Einzelhandel, etwa für seine noch leerstehenden Flächen im hinteren Bereich des Woolworth-Gebäudes, ausreichenden und günstigen Parkraum zur Voraussetzung für ihr Kommen machen. Gerade die aktuelle Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH Köln) zur Entwicklung der Innenstädte habe wieder betont, wie wichtig die Parkmöglichkeiten sind. Ergänzend erklärt er heute schon, dass auch die Parkplätze am Kapuzinertor den Kunden nicht nur für den Einkauf bei Edeka zur Verfügung stehen sollen. Zieht es sie noch in die Stadt, werden sie auch dort ihr Auto stehen lassen können.

Doch warum trennt sich die Stadt von ihrem Parkhaus. Bürgermeister Sven Kaiser verweist auf den hohen Investitionsbedarf und das dauerhafte Defizit. 1,5 Millionen Euro müsse man in das Marktparkhaus stecken, das jährliche Minus liege bei 130.000 Euro. „Wir wollen das Geld lieber in die Sanierung der Schulen stecken“, so der Verwaltungschef. Deshalb habe man schon seit längerem einen Investor für das Parkhaus gesucht. Große Betreibergesellschaften hätten aber gesagt, ihnen sei das Haus mit knapp 270 Stellplätzen zu klein. Insofern sei es ein Glücksfall, nun einen Käufer gefunden zu haben, der schon an vielen Stellen gezeigt habe, dass ihm die Weiterentwicklung der Stadt am Herzen liegt.

Die Sanierung will Reinhard Fleurkens noch in diesem Jahr angehen. Er habe ein eigenes Gutachten erstellen lassen. Man müsse jetzt handeln, um die Substanz zu schützen. Im Sommer könnte das Parkhaus also zur Baustelle werden. Mit neuer Beleuchtung, dem Wechsel auf LED-Technik und mehr Farbe soll das Parkdeck auch freundlicher werden.

Bis 1. April betreibt die Stadt selbst noch das Parkhaus. Brieflich sollen die Dauermieter in den nächsten Tagen über den Eigentümerwechsel informiert werden, ändern soll sich für sie grundsätzlich nichts. Fleurkens sagt, er wisse zwar noch nicht, ob er mittelfristig an der Schrankenanlage festhalte oder auf Parkscheinautomaten wechsle, an der Gebührenschraube wolle er aber auf keinen Fall drehen. „Das würde ein auswärtiger Investor, der vor allem auf die Rentabilität blickt, sicherlich anders sehen.“ Fleurkens blickt auf die Stadt als Ganzes und hofft, mit seinen Objekten und besonders dem Kapuzinertor zur Belebung der Innenstadt beizutragen. Zudem wünscht er sich mehr gastronomische Angebote, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und hofft, dass auch andere Eigentümer erkennen, dass die alten Ladenzuschnitte oder Eingänge mit Stufen nicht mehr zeitgemäß sind. Sollte es gelingen, vermehrt gemeinsam Umbauten vorzunehmen, sieht er die Zukunft der Gelderner Innenstadt durchaus positiv. Voraussetzt, die Stadt mache nicht den Fehler anderer Kommunen und Schwäche die Innenstadt, in dem sie in den Randbereichen Handelsangebote zulässt. Das wäre neben dem Onlinehandel der größte Feind der Innenstädte.

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