Nach dem Kahlschlag am Havelring Stadt spricht mit Nabu über Ökowiese

(möw) · Nach dem Kahlschlag am Havelring in Geldern werden Konzepte für den Erhalt des Biotops gesucht. Eine Lösung könnte sein, dass diese Grünfläche künftig nur noch einmal im Jahr gemäht wird.

 Tim van Hees-Clanzett betont den Wert der Magerwiese.

Tim van Hees-Clanzett betont den Wert der Magerwiese.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Nach dem Kahlschlag auf der Ökowiese am Havelring berichtet die Stadt Geldern von ersten Ideen und Plänen, die Bewirtschaftung der Grünfläche an dieser Straße künftig etwas zu modifizieren. Bereits in der vorigen Woche fand ein erstes Abstimmungsgespräch zwischen Hermann-Josef Windeln vom Nabu und der zuständigen Grünflächenabteilung der Stadt Geldern vor Ort am Havelring statt. Thematisiert wurde die Sicherstellung der ökologischen Qualitäten der Magerwiese am Havelring, die sich in den vergangenen Jahren zu einem besonderen Standort für Insekten und Pflanzen entwickelt hatte. Wie Gelderns Erster Beigeordneter Tim van Hees-Clanzett anmerkt, dürfe dabei allerdings nicht vergessen werden, dass die Magerwiese nur ein Teil der gesamten naturnah gestalteten abwassertechnischen Anlage für das gesamte Havelring-Wohngebiet ist.

Neben den rein funktionalen Aspekten einer solchen Anlage, die sichergestellt werden müssen, haben sich im Sinne eines ökologischen Ausgleichs hervorragende Qualitäten vor Ort, insbesondere in den Hanglagen, entwickelt. „Die ökologischen Qualitäten der Magerwiese am Havelring sind uns sehr wichtig, deshalb wollen wir in Zukunft sicherstellen, dass diese Fläche auch standortgerecht und angepasst gepflegt wird“, sagt van Hees-Clanzett.

Erste Ideen sind beispielsweise eine unterstützende Entwicklung der Flächen und eine angepasste Mahd einmal im Jahr. Auch für die Methode, wie die Fläche am Havelring künftig bearbeitet werden soll, gibt es bereits Pläne: Demnächst soll der Grünschnitt nach der Mahd noch knapp eine Woche liegen bleiben, damit die Samen aus dem Schnittgut erst auf den Boden fallen, ehe der Rest aufgesammelt wird. So soll verhindert werden, dass durch das Schnittgut, was ansonsten verrotten würde, Gründünger auf der Fläche bleiben würde. Dies würde der Magerwiese schaden. Die zusätzliche Schwierigkeit besteht bisher, dass die natürliche und positive Entwicklung der Fläche nicht an eingezeichneten Grenzen in Plänen haltmacht. Dadurch entstehen Überlagerungen, die ein Dienstleister vor Ort nicht wahrnimmt, wenn er nicht explizit darauf geschult ist.

Deshalb wird künftig vor der Mahd der gesamten Havelringfläche erst ein Gespräch zwischen Hermann-Josef Windeln vom Nabu, dem beauftragten Dienstleister und der Grünflächenabteilung der Stadt Geldern vor Ort stattfinden unter Begutachtung der Flächen. Das künftige Konzept könnte unter anderem vorsehen, dass die Magerwiese am Havelring jährlich nur noch einmal statt wie bislang zweimal gemäht wird. Die Mahd könnte in Zukunft im Oktober erfolgen. Wie die Stadt Geldern mitteilt, ist ein weiteres Abstimmungsgespräch mit Herrmann-Josef Windeln bereits terminiert, um die Details der Entwicklung und Bewirtschaftung der gesamten Flächen abschließend zu besprechen.

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