Polizei hat Chatprotokolle ausgewertet Spur einer Drogenbande führt auch nach Krefeld und Geldern

Geldern/Krefeld/Wuppertal · Drogenfahnder haben einen Transport von 43 Kilogramm Marihuana aus Spanien nach Deutschland abgefangen. Der mutmaßlichen Drogenbande sind Ermittler durch das Entschlüsseln von Chatverläufen auf die Spur gekommen.

 43 Kilogramm Marihuana wurden von den Ermittlern sichergestellt.

43 Kilogramm Marihuana wurden von den Ermittlern sichergestellt.

Foto: Polizei

Schlag gegen eine Drogenbande: In einem verdeckt geführten Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Wuppertal und des Polizeipräsidiums Wuppertal kam es bereits Mitte Mai zu einem Zugriff mit anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen. Dabei wurde auch in Geldern eine Wohnung durchsucht. Am Mittwoch verriet die Polizei erstmals Details über den Einsatz.

Im Rahmen der EK „Spox“ – einem sogenannten „Encrochat“-Verfahren – wurde seit Sommer 2021 wegen des Verdachts des Handeltreibens mit nicht geringen Mengen Betäubungsmitteln ermittelt. Der mutmaßlichen Drogenbande sind die Ermittler also durch das Entschlüsseln von Chatverläufen auf die Spur gekommen. Die Beschuldigten werden verdächtigt, kiloweise Marihuana von Spanien über Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande nach Deutschland eingeführt zu haben. Als sich in der Woche vor dem 15. Mai eine erneute Beschaffungsfahrt ankündigte, wurde ein Zugriff auf die Beschuldigten und die Betäubungsmittel geplant.

 Die Drogen waren in einem umgebauten Transporter gut versteckt.

Die Drogen waren in einem umgebauten Transporter gut versteckt.

Foto: Polizei

Nach enger internationaler Zusammenarbeit mit Frankreich und Luxemburg konnte aus Spanien stammendes Marihuana sichergestellt werden. Der Zugriff erfolgte in Luxemburg durch dortige Spezialkräfte. In dem Transportfahrzeug, einem baulich mutmaßlich speziell für den Schmuggel umgebauten Transporter, konnten in einem professionell verbauten Versteck im Aufbau des Fahrzeugs etwa 43 Kilogramm Marihuana sichergestellt werden. Einer der drei Beschuldigten, welche sich teilweise mit falschen deutschen Personalausweisen auswiesen, befindet sich derzeit in Luxemburg in Untersuchungshaft. Ein nationaler sowie ein europäischer Haftbefehl wurden bereits erlassen, auf deren Grundlage zwei Beschuldigte bereits überstellt wurden. Zeitnah soll auch die Überstellung des weiteren Beschuldigten nach Wuppertal erfolgen.

In Deutschland wurden unmittelbar nach den Festnahmen zehn Durchsuchungsbeschlüsse in Wuppertal, Krefeld und Geldern vollstreckt. Dabei konnten umfangreiche Beweismittel sichergestellt werden. Die Ermittlungen laufen seit rund einem Jahr.

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