Leichtathletik Zwieners Doppelschlag

Leichtathletik · Bei den Leichtathletik-Jugendmeisterschaften des Nordrheins unterbot Lukas Zwiener (KSV) über 800 Meter die DM-Norm und wurde Nordrhein-Meister über 400 Meter. Kai Schmidt (KSV) gewann Silber über 3000 Meter.

 Lukas Zwiener (187) qualifizierte sich über 800 Meter für die DM und holte sich einen Tag später den LVN-Titel über 400 Meter.

Lukas Zwiener (187) qualifizierte sich über 800 Meter für die DM und holte sich einen Tag später den LVN-Titel über 400 Meter.

Foto: Siwe

Lukas Zwiener feiert in ein paar Wochen erst seinen 16. Geburtstag. Von daher zählt der Mittel- und Langstreckler des Kevelaerer SV zu den Jüngsten in seiner Altersklasse, den U18-Leichtathleten, der vormaligen B-Jugend, in der zwei Jahrgänge gemeinsam gewertet werden. Auch die für diese Sportler gültigen Normen sind — anders als das in den Schülerklassen der Fall ist — für beide Jahrgänge gleich.

Genau vor diesem Hintergrund spielte sich das ab, was der junge Mann aus dem Trainingsstall des KSV am vergangenen Wochenende bei den Nordrhein-Jugendmeisterschaften in Uerdingen leistete. Insbesondere wie er dort über 800 Meter seine letzte Chance zur Qualifikation für die Mitte Juli in Mönchengladbach stattfindenden deutschen Jugend-Meisterschaften nutzte. Viermal war Zwiener zuvor an der DM-Norm von 1:59,00 Minuten gescheitert — doch die Willensstärke und den Glauben daran, die Hürde nicht in fernerer Zukunft einmal, sondern noch rechtzeitig vor der diesjährigen DM im Grenzlandstadion zu schaffen, hatte er nicht verloren.

"Anders als in den Rennen vorher lautete die Devise, von Beginn an die Initiative zu ergreifen", erzählte KSV-Trainer Thomas Hölsken, der die Zielsetzung für dieses Rennen auf die knappe Formel brachte "Quali statt Titel". Genau diese Marschroute verinnerlichte sein Schützling so sehr, dass er darauf mit dem Startschuss fokussiert war. Fast 400 Meter lang bestimmte Zwiener das Tempo an der Spitze des Teilnehmerfeldes — hakte punktgenau die festgelegte Marschtabelle ab, kam mit jedem Schritt der Norm des Deutschen Leichtathletikverbandes einen Schritt näher — und verdiente sich schließlich mit der Zeit von 1:57,22 Minuten die Zugehörigkeit zur Eliteklasse des deutschen Sports.

Dass Zwiener dabei kurz vor der letzten Runde die Führung und den Meistertitel an den um ein Jahr älteren Nicolas Dreistein (Bayer Leverkusen) verlor, war unter den besonderen Umständen dieses Wettkampfes leicht zu verschmerzen. Und erst recht aus dem Grund, den er im Ziel der 800-m-Entscheidung allerdings noch nicht wissen konnte. Denn der sollte erst einen Tag später über die halb so lange Distanz Gewicht bekommen.

"Wir wussten, dass Lukas' Basis seine im Training häufig gezeigte Tempohärte über die kürzeren Distanzen ist", erklärte Hölsken, für den der Gewinn der enorm an die Substanz des Läufers gehenden Stadionrunde vor den Meisterschaften nicht auf dem Zettel stand — am Ende stand er dann doch drauf, zusätzlich mit einem Ausrufezeichen versehen. Der Schlagzahl, mit der Zwiener die 400 Meter anging und die ihn in 51,79 Sekunden zum Titel führte, war an diesem Tag kein anderer B-Jugendlicher gewachsen. "Das ist der Lohn für fünfmal Training in der Woche", sagte Hölsken und bezog das auch auf andere Kevelaerer Athleten, die sich am Wochenende in Uerdingen gut behaupteten.

Kai Schmidt gehörte in erster Linie dazu, der zuletzt über die 2000-m-Hindernis an die DM-Norm heran gelaufen war. Der U18-Langstreckler des jüngeren Jahrgangs holte sich über 3000 Meter in 9:06,77 Minuten die Silbermedaille und belegte über 1500 Meter in 4:24,68 Minuten Platz fünf.

Auf dem Siegerpodest, auf dem in der Leichtathletik die ersten acht Plätze geehrt werden, durfte auch Sophia Heine Platz nehmen. Die Sprinterin, die noch der Schülerklasse angehört und in die U18-Klasse hoch gemeldet wurde, belegte über 200 Meter in 26,29 Sekunden den vierten Platz. Hoch gemeldet wurde auch die Kevelaerer A-Schülerin Miriam Höller. Sie wurde Siebte über 400 (62,25 Sek.) und Elfte über 800 Meter (2:25,36 Min.).

(RP)
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