Jugendfußball Ein starkes Duo für den Nachwuchs

Wachtendonk · Ex-Profi Markus Müller und Jannik Wißfeld übernehmen die A-Jugend und wollen die Talentförderung intensivieren.

 Die neuen Talentförderer machen ab sofort gemeinsame Sache im Wachtendonker Sportpark Laerheide: Ex-Profi Markus Müller (links) und Jannik Wißfeld.

Die neuen Talentförderer machen ab sofort gemeinsame Sache im Wachtendonker Sportpark Laerheide: Ex-Profi Markus Müller (links) und Jannik Wißfeld.

Foto: Heinz Spütz

Die seit Jahren erfolgreiche Jugendarbeit beim TSV Wachtendonk-Wankum dürfte bei den Kennern der Szene über die Gemeindegrenzen hinaus nicht unbemerkt geblieben sein. Und diese TSV-Erfolgsgeschichte ist sehr eng mit zwei Namen verbunden: Ralf Juffernbruch und Stefan Schaarschmidt.

Doch als nun bekannt wurde, dass die Ära ein Ende nehmen könnte, reagierte der Verein mit einer geballten Ladung fußballerischer Kompetenz in Form von Markus Müller und Jannik Wißfeld, die demnächst das Kommando übernehmen. Markus Müller (31) war lange Jahre Fußballprofi und hat momentan als Spieler maßgeblichen Anteil am Erfolg der ersten Mannschaft, die kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga steht. Müller wohnt und lebt in Wachtendonk, ist mit Marith Müller-Prießen, ebenfalls Profispielerin, verheiratet und arbeitet als Immobilienkaufmann.

Jannik Wißfeld (32) stammt aus Wachtendonk und arbeitet als gelernter Sport-und Fitnesskaufmann in Vollzeit in der Geschäftsstelle des Vereins. Er ist Spieler der Reserve des TSV Wa.-Wa. und Jugendtrainer. Außerdem bekleidet er im Verein den Posten des Jugendobmanns und regelt den Spielbetrieb.

„Uns ist klar, dass wir da in sehr große Fußstapfen treten“, sagt Müller. „Und wir sind uns durchaus unserer Verantwortung bewusst. Wir wollen auf keinen Fall das Rad neu erfinden, aber auch nicht in Erinnerungen schwelgen – und vielleicht eine neue Ära einleiten.“ Zurzeit kämpfen im Sportpark Laerheide in zwölf Mannschaften mehr als 200 junge Kicker um Punkte und Tore. Dazu kommen noch 35 Bambini und zwei Juniorinnen-Teams. Alle Mannschaften sind mit qualifizierten Trainern besetzt, jeder hat mindestens den Kindertrainerschein, manche die C-Lizenz.

Vorrangig möchte das neue Trainer-Duo der Wachtendonker A-Junioren als Schnittstelle zum Seniorenbereich dienen. Das erklärte Ziel: Die talentierten Spieler sollen bei den Senioren keinesfalls versauern, indem sie gar nicht oder falsch eingesetzt werden. Die Nachwuchsspieler sollen realistische Perspektiven geboten bekommen und so dem Verein langfristig erhalten bleiben.

„Natürlich ist Markus Müller ein absoluter Glücksfall für den Verein. Er kann mit Jugendlichen sehr gut umgehen und sie für den Fußball begeistern. Da muss er ja nur seine Erfahrungen als Profi ins Spiel bringen“, sagt Jannik Wißfeld über seinen künftigen Kollegen. Zur ganzen Wahrheit gehört, dass Müller höchstpersönlich die Initiative ergriffen und sich angeboten hatte, Jugendarbeit im Verein zu leisten. Und dass er es wirklich ernst meint, unterstreicht die Tatsache, dass er bereits zwei Wochen Urlaub fest eingeplant hat, um noch vor Beginn der neuen Saison gemeinsam mit Wißfeld die Trainer-B-Lizenz in Duisburg zu erlangen.

„Ich habe dem Fußball sehr viel zu verdanken und daher das Bedürfnis, meine Erfahrungen und mein Wissen als langjähriger Vertragsspieler weitergeben zu wollen. Ich möchte die jungen Männer aus ihrer virtuellen Welt rausholen und zeigen, dass der Umgang mit richtigen Menschen wesentlich mehr Spaß macht und viel reizvoller ist.“ Müller hat diesen Satz noch nicht ganz ausgesprochen, als es an der Tür klopft und ein junger Mann die Geschäftsstelle betritt: Fynn Rathmakers. Junger Jahrgang, in der A-Junioren-Leistungsklasse im Wachtendonker Trikot unterwegs.

Müller und Wißfeld haben zum „Casting“ eingeladen. Sie stellen sich und ihr Konzept vor und fragen ihren künftigen Schützling zunächst nach allgemeinen Sachen wie Schule und Berufsplänen. Dann kommt die aktuelle Position auf dem Spielfeld zur Sprache. Der junge Mann darf sich auch dazu äußern, ob er vielleicht doch lieber in einem anderen Bereich eingesetzt werden möchte. Nach fünf Minuten ist das Gespräch vorbei. „Du bist unser Mann, wir freuen uns auf dich“, sagt Müller. Fynn strahlt: „Ja klar, ich freue mich schon jetzt auf die neue Saison. Ist doch super, von einem Profi trainiert zu werden. Ich habe schon Schüler in meiner Klasse angesprochen, die jetzt auch für uns spielen wollen.“

 Markus Müller befindet sich mit dem TSV Wa.-Wa. auf dem Weg in Richtung Landesliga: Der Ex-Profi hat in der im Augenblick unterbrochenen Saison bereits 13 Treffer für den Tabellenführer erzielt.

Markus Müller befindet sich mit dem TSV Wa.-Wa. auf dem Weg in Richtung Landesliga: Der Ex-Profi hat in der im Augenblick unterbrochenen Saison bereits 13 Treffer für den Tabellenführer erzielt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Fynn hat bereits gespürt, dass die beiden neuen Trainer großen Wert auf Achtung, Respekt und Aufmerksamkeit legen. „Auch das ist Teil unseres Konzepts – ehrliche Wertschätzung“, verspricht Wißfeld. Keine leeren Worte – die neuen Talentförderer möchten im Sportpark Laerheide noch einiges bewegen.

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