Ronny Ernst Und Sascha Simrodt "Wir müssen da Gras fressen, dazu sind wir bereit"

Geldern · Fußball-Landesliga: Heute wird das große Gelderland-Derby zwischen Straelen und Wachtendonk angepfiffen (19.15 Uhr).

 Ein 0:0 wie im Hinspiel soll es diesmal nicht geben, wenn Wachtendonk an die Römerstraße in Straelen kommt. Es wird ein kampfbetontes und spannendes Spiel werden, versprechen die Kapitäne Sascha Simrodt und Ronny Ernst.

Ein 0:0 wie im Hinspiel soll es diesmal nicht geben, wenn Wachtendonk an die Römerstraße in Straelen kommt. Es wird ein kampfbetontes und spannendes Spiel werden, versprechen die Kapitäne Sascha Simrodt und Ronny Ernst.

Foto: siwe

Straelen/wachtendonk Nachdem das Hinspiel mit 0:0 zu Ende ging, brennen nun beide Fußball-Landesligateams auf einen Derbysieg heute. Wie die beiden Teams sich und den Gegner einschätzen, verraten die Kapitäne Ronny Ernst (SVS) und Sascha Simrodt (TSV).

Wie ist die Stimmung so kurz vor dem Derby?

ERNST Man spricht seit Wochen von der Begegnung. Alle sind heiß drauf und wollen unbedingt gewinnen. Schließlich brauchen wir dringend Punkte, um unten rauszukommen. Aber vor so einem Spiel muss man keinen Spieler noch extra motivieren. Da brennt jeder. SIMRODT Das ist bei uns genauso. Seit Wochen sind wir bereits in Gedanken auf dem Platz an der Römerstraße.

Abgesehen vom jüngsten Spiel(en) läuft es zurzeit gut. Was hat den Aufschwung bewirkt?

SIMRODT Es fehlten eine Zeit lang die nötigen Ergebnisse, doch dann kam das Spiel in Wesel. Das war dann der Knackpunkt. Obwohl oder gerade weil wir mit einer Notelf dort angereist sind, hat sich jeder reingehauen. Es war plötzlich ein ganz anderes Wir-Gefühl. Und wir haben gemerkt, was wir bewirken können, wenn wir an uns glauben. ERNST Zum einen wurden durch den Trainerwechsel neue Impulse gesetzt. Zum anderen hat sich das Team durch drei, vier wirklich gute A-Jugendspieler verstärkt, die sich richtig reingebissen haben. Und auch wenn wir in den vergangenen drei Spielen nicht gewonnen haben, haben wir ein gutes Spiel gemacht. Es fehlt uns jedoch oftmals der letzte Pass, der letzte Biss vor dem Tor.

Kommt das Derby zur rechten Zeit?

ERNST Es kommt für uns genau richtig. Wir brauchen jetzt unbedingt einen Sieg. Und bei so einem Derby geben alle noch ein paar Prozent mehr. SIMRODT Wir hätten es lieber am ursprünglichen Termin ausgetragen. Denn wir sind gut aus der Winterpause gestartet, während Straelen einige Probleme hatte. Damals hätten wir einen Vorteil gehabt.

Wer ist heute Favorit?

SIMRODT Es gibt keinen. Wir werden uns auf Augenhöhe begegnen. Allerdings wird der Druck bei den Straelenern höher sein, da sie unbedingt gewinnen müssen. Aber das werden wir versuchen zu verhindern. ERNST In unserer Liga gibt es eigentlich keinen Favoriten. Es ist jeder schlagbar – auch Kleve. Das Spiel beginnt bei 0:0. Sowohl Wachtendonk als auch wir werden das Bestmögliche rausholen.

Inwieweit hat der SVS/TSV seinen Derbygegner studiert?

eRNST Wir haben die Saison von Wachtendonk am Rande verfolgt, da ja auch Spieler von uns zum TSV gewechselt sind. Aber für das Derby wollen wir nicht groß auf den Gegner gucken, sondern uns auf unsere Stärken konzentrieren. SIMRODT Wir haben den SVS nicht studiert, aber wir haben uns allein durch die örtliche Nähe für die Ergebnisse interessiert. Wir haben natürlich mitbekommen, wie die Saison von ihnen bisher verlaufen ist.

Wo sind die Schwächen des Gegners?

SIMRODT Die Straelener können sich nicht so in Selbstbewusstsein wiegen, wie sie es vor der Saison geglaubt haben. Das wollen wir ausnutzen und selber selbstbewusst auftreten. Dies könnte ein richtungsweisendes Spiel sein. ERNST Wachtendonk ist nicht spielstark, sondern kommt über den Kampf. Unsere fußballerische Qualität ist höher, aber wir müssen von Anfang an kratzen und beißen. Sonst wird es nichts.

Der SVS hat sich mittlerweile sehr verjüngt. Ist das ein Vorteil?

ERNST Auf jeden Fall. Dies ist ja auch das Ziel des Vereins. Zumal die A-Jugendlichen eine gute Qualität mitbringen, an denen der Verein noch lange seine Freude haben kann. Er täte gut daran, sie zu halten. Mich wird er allerdings nächste Saison nicht mehr halten können. Denn ich werde nach der Saison meine aktive Karriere beenden. Aber das ist ja gar nicht schlecht. Das drückt den Altersschnitt auch direkt drastisch nach unten (lacht).

Auch der TSV setzt auf die Jugend.

SIMRODT Junge Spieler wie Lucien Maesmanns etwa gehen total unbefangen in die Spiele. Das macht sie stark. Lucien traut sich was zu auf dem Platz und spielt eine wirklich gute Saison. Das hatte ich ursprünglich gar nicht so erwartet. Er hat keine Angst, zu verlieren. Das ist ein entscheidender Vorteil.

Wie ist die personelle Situation?

ERNST Bis auf Lukas Vengels und Jens van Overbrüggen sind alle fit. SIMRODT Es müssten alle dabei sein. Das will sich keiner entgehen lassen – notfalls auch mit Schmerzen.

Worauf können sich die Zuschauer beim Derby gefasst machen?

SIMRODT Ich zitiere unseren Trainer Frank Goldau: "Wir müssen da Gras fressen. Dazu sind wir bereit." Der Platz wird brennen. An uns soll es nicht liegen, wenn wir verlieren sollten. ERNST Es wird ein kampfbetontes Spiel mit dem einen oder anderen spielerischen Leckerbissen.

Wie geht das Spiel aus?

ERNST Normalerweise tippe ich nie. Aber heute mache ich mal eine Ausnahme. Schließlich ist morgen Feiertag. Mmmh... Gegentore sind schlecht.... Ich tippe auf ein 2:0. SIMRODT Es wird ein sehr gutes und spannendes Spiel von beiden Seiten, mit dem besseren Ende für uns. Ich tippe auf ebenfalls auf 2:0, aber für uns.

Wird es bei einem Sieg einen Autokorso durch die Nachbargemeinde geben?

SIMRODT Nein, es ist letztlich auch nur ein Spiel, auch wenn es ein besonderes ist. Aber die Saison ist danach noch lange nicht vorbei. Zudem rechnen wir mit zahlreichen Fans, die uns unterstützen. Die werden den Straelenern wahrscheinlich bereits beim Spiel gut einheizen. ERNST Um Gottes Willen! Nein, wir werden zusammensitzen und den Sieg mit einem Bierchen begießen. Schließlich gibt es für das Spiel auch nur drei Punkte und nicht vier oder fünf. Auch wenn es mehr verdient hätte.

C. WAGEMANNS FÜHRTE DAS INTERVIEW

(RP)
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