Lokalsport Wettrennen gegen Jan Ullrich

Lokalsport · Die Kevelaerer Manfred Mölders und Andreas Pechhold sind zusammen mit Frank Schmitz beim Radmarathon im österreichischen Sölden gestartet. Nach 238 Kilometern über die Bergpässe der Öztaler Alpen erreichten sie das Ziel.

 Manfred Mölders (r., 54) und Andreas Pechhold (45) haben die Alpenpässe auf ihren Rennrädern bezwungen.

Manfred Mölders (r., 54) und Andreas Pechhold (45) haben die Alpenpässe auf ihren Rennrädern bezwungen.

Foto: binn

Genau 18 000 Kalorien und acht Liter Wasser in rund zehn Stunden haben Andreas Pechhold und Manfred Mölders verbraucht, um ins Ziel zu kommen. Die beiden Kevelaerer nahmen zusammen mit ihrem Radkollegen Frank Schmitz am Ötztaler Radmarathon in österreichischen Sölden teil. Bereits einige Tage zuvor reisten die Kevelaerer an, um sich auf das Rennen vorzubereiten. Im Vorfeld war sogar ein kleines Wettrennen mit Mitstreiter Jan Ullrich drin. "Ich habe ihn gesehen und angesprochen, und er ist uns tatsächlich hinterher gefahren", erzählt Pechhold.

Am regennassen Wettkampftag quälten sich dann insgesamt 4000 Fahrer über die 238 Kilometer lange Strecke und die hohen Bergpässe in den Ötztaler Alpen, um sie anschließend wieder mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern hinunterzusausen. "Wenn man den ersten Pass runterfährt, schießen einem die ersten Endorphine durch den Kopf", sagt Mölders und erläutert so die Faszination des Radmarathons. "Was für Läufer die Marathons in New York und Boston sind, ist für uns Radfahrer der Ötztaler Radmarathon", berichtet der 54-Jährige, der zum ersten Mal in Sölden teilnahm. Doch der Kevelaerer kann bereits auf mehr als 30 Jahre Raderfahrung zurückblicken. Im Vorfeld hatte Mölders einige Radmarathons in der Eifel bestritten, um sich auf den Höhepunkt vorzubereiten.

Für Andreas Pechhold war es hingegen schon der vierte Start. "Beim ersten Mal war ich nicht gut vorbereitet. Ich bin irgendwann eingebrochen, weil mir die Mineralien ausgingen", sagt der 45-Jährige. Dieses Mal stellte Pechhold einen Alarm auf seinem Radcomputer ein, der ihn ans Essen und Trinken erinnern sollte. Und über den Computer konnten auch die Familien daheim verfolgen, wo die beiden gerade unterwegs waren. "Ein Transponder im Radcomputer hat einem System übermittelt, wo wir waren. Unsere Familien erhielten dann eine SMS mit der Standortbestimmung", erläutert Mölders.

Proviant konnten die Rennradfahrer an den "Labestationen" aufnehmen. Ganz wichtig war das Tragen von wetterfester Kleidung, denn gerade in den luftigen Höhen von rund 2500 Metern herrschten nur einstellige Temperaturen. Für Mölders ging es hauptsächlich darum, überhaupt ins Ziel zu kommen. "Ich habe mir zur Motivation immer Zwischenziele gesetzt. Meinen Radcomputer habe ich komplett ausgeblendet und mich nur auf die Strecke und meinen Körper konzentriert", sagt er.

Als erfahrener Teilnehmer genoss Pechhold währenddessen vor allem das Panorama. Zwar erreichte er sein Ziel — die Strecke unter zehn Stunden zu schaffen — nicht, aber die Landschaft in den Ötztaler Alpen habe ihn für so manche Anstrengung belohnt. "Als ich gemerkt habe, dass ich mein gestecktes Ziel nicht mehr schaffen würde, habe ich an unserer Pension kurz angehalten, um Hallo zu sagen", sagt Pechhold und lacht.

Die Kevelaerer sind aber trotzdem mit ihrer Leistung zufrieden. "Wichtig war für uns, dass wir gut durchkommen", sagt Pechhold, der im kommenden Jahr unbedingt wieder starten will.

(cad)
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