Fußball Wer gewinnt die Torjäger-Kanone?

Einen Spieltag vor dem Saisonende führt der Vernumer Christoph Dickmans die Ballermann-Wertung der RP an. Mit einem Treffer liegt er vor Akram Khader (TSV Wa./Wa.), für den im Aufstiegskampf "morgen aber ein Sieg oberste Priorität hat".

Im Lager von Grün-Weiß Vernum schauten sie zuletzt nicht schlecht, als Christoph Dickmans plötzlich am Elfmeterpunkt auftauchte. Das ist beim Fußball-Bezirksligisten sonst zwar nicht seine Aufgabe, aber seit der Abstieg des Vereins feststeht, "habe ich das Ziel, zumindest den Titel des besten Gelderländer Torjägers zu gewinnen", verrät Dickmans. "Die Mannschaft will mir dabei helfen. Und wenn es sein muss, dann schieße ich eben auch die Strafstöße." Der erste Versuch beim 6:5-Sieg gegen Preußen Vluyn ging allerdings kräftig daneben. Den Elfer hat Dickmans versemmelt, dafür ließ er im Laufe der Begegnung jedoch vier Treffer folgen.

Volksbank und RP

Überhaupt gibt sich der 23-Jährige in den vergangenen Wochen alle Mühe, auch morgen nach der Partie gegen den SV Walbeck ganz oben in der Ballermann-Wertung der Rheinischen Post und der Volksbank Gelderland zu stehen. Mit zuletzt zehn Treffern in vier Spielen – Dickmans traf auch viermal gegen Borth – hat sich der Angreifer in beeindruckender Manier bis auf insgesamt 27 Tore nach vorne geschossen. Wenngleich er seine Leistung sehr selbstkritisch beurteilt. "Wenn man als sechstbestes Offensivteam absteigt, hab ich wohl auch nicht gut genug gespielt", sagt Dickmans.

Noch in der Winterpause lag er mit elf Toren hinter Lüllingens Michael Schleuter (20 Tore) zurück. Inzwischen hat er die Verfolger ab Platz drei um mehr als zehn Punkte distanziert und lieferte sich in den letzten Wochen ein spannendes Duell mit Wachtendonks Stürmer Akram Khader, der mit nur einem Tor Rückstand auf Platz zwei rangiert.

Und der im Gegensatz zu Dickmans bis vor kurzem kaum etwas mitbekommen hat von einer Torjäger-Kanone – geschweige denn davon, dass er ernsthafte Chancen hat, diese auch zu gewinnen. "Das liegt daran, dass ich in Krefeld wohne", erklärt Khader, der scherzhaft anfügt, "dass mir meine Jungs immer mal wieder was vom Ballermann erzählten. Aber ich habe nie genau gewusst, was sie damit meinten. Kürzlich dann hat mir mal jemand einen Zeitungsausdruck unter die Nase gehalten." Und der zeigte dem 29-Jährigen, dass er nach dem drittletzten Saisonspiel sogar die Wertung anführte, nachdem er Dickmans' Viererpack gegen den TuS Borth mit vier eigenen Toren gegen Sonsbeck II kontern konnte.

Khader weiß, wie es ist, bester Torjäger einer Liga zu sein. Im Jahr 2004 gewann er die Kanone mit 29 Treffern für den damaligen Bezirksligisten Fischeln. Bei Landesligist Preußen Krefeld verpasste er sie 2008 nur um ein Tor. "All das sind für mich persönlich natürlich schöne Erfolge", sagt er. "Aber mir ist es immer am wichtigsten, erst mal die Spiele zu gewinnen." Deshalb habe die Partie morgen gegen den TuS Borth auch oberste Priorität.

Chancen auf die Landesliga

Immerhin hat Khader, der ein weiteres Jahr beim TSV in Wachtendonk bleibt, mit seinem Team rechnerisch noch Chancen auf den Landesliga-Aufstieg. "Aber dafür müsste schon vieles zu unseren Gunsten laufen", sagt er. "Uns hilft nur noch ein Wunder. Wobei man sich ehrlicherweise fragen muss, ob wir uns als Mannschaft überhaupt einen Gefallen mit dem Aufstieg täten."

Khader und Dickmans – zwei erfolgreiche Stürmer, deren sportliche Saisonverläufe aber unterschiedlicher nicht hätten verlaufen können. Dennoch: Beide schielen auf die Torjäger-Kanone, wenngleich Khader seine Reihenfolge vorgibt: "erst gewinnen wir gegen Borth, dann schauen wir nach Neukirchen und wenn ich dann die Torjäger-Kanone gewinne – dann wäre alles perfekt."

(RP)
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