Fußball Vom Traum, Fußballprofi zu werden

Straelen · Der 14-jährige Nils Wüsten ist einer von 36 jungen Fußballern, die am Sichtungstraining in Straelen teilgenommen haben, das der SVS und Fortuna Düsseldorf durchgeführt haben. Nun hat ihn Fortuna zum Probetraining eingeladen.

 Beim Sichtungstraining auf der Sportanlage des SV Straelen zeigten sich die jungen Fußballer von ihrer besten Seite. Das Training stand unter der Leitung von Markus Hirte, Chef des Nachwuchsleistungszentrum von Fortuna Düsseldorf.

Beim Sichtungstraining auf der Sportanlage des SV Straelen zeigten sich die jungen Fußballer von ihrer besten Seite. Das Training stand unter der Leitung von Markus Hirte, Chef des Nachwuchsleistungszentrum von Fortuna Düsseldorf.

Foto: SV Straelen

Einmal vor Tausenden von Fußballfans in einem großen Stadion auflaufen. Das wär´s. Davon träumt wohl jeder junge Fußballer, wenn er mit dem Kicken beginnt. Dass sich dabei nur die Allerwenigsten ihren Traum verwirklichen können, ist bekannt. Und für die, die schon von Kindesbeinen an nicht mit einem außergewöhnlichen Talent gesegnet sind, wird es wohl nie zum Profifußballer reichen. Er hingegen ist seinem Traum schon einen Schritt näher gekommen. Die Rede ist von Nils Wüsten, ein begabter 14-Jähriger des ASV Süchteln. Er wurde zum Probetraining von Fortuna Düsseldorf eingeladen.

Als einer von etwa 40 jungen Kickern der Jahrgänge 1999 bis 2002 nahm der junge Fußballer beim diesjährigen Sichtungstraining in Straelen teil, das der SVS und Fortuna Düsseldorf in Kooperation durchgeführt haben. Mit Erfolg. Denn er war einer von drei Spielern, die so sehr überzeugen konnten, dass sie bei Fortuna Düsseldorf zum Probetraining eingeladen wurden. Dort sollten die Jungs einen Ball solange wie möglich hochhalten, absolvierten ein Passtraining und übten den Torabschluss. Und jeder versuchte sein fußballerisches Können bestmöglich zu zeigen.

Wüsten hat das Sichtungstraining viel Spaß gemacht. Zudem hat der 14-Jährige wichtige Tipps erhalten. "Uns wurde beigebracht, dass man nicht so viel im Alleingang machen sollte, sondern besser öfter abspielt", sagt der Nachwuchskicker, der nun hofft auch in Düsseldorf einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. "Mein Traum ist es, später als Profi in der Bundesliga zu spielen", sagt er. "Deshalb wäre es schon super, wenn ich nächste Saison bei der Fortuna spielen dürfte. Zwar sei der Süchtelner Fan von Borussia Mönchengladbach, "doch Düsseldorf ist auch okay", sagt Wüsten. Sollte es jedoch nicht für die Fortuna reichen, will er zur kommenden Saison nach Straelen wechseln.

Somit ist es eine Win-Win-Situation für die Veranstalter des Sichtungstrainings. Bernd Janhsen, Jugendkoordinator und B-Jugendtrainer des SV Straelen, ist sehr zufrieden, "denn es haben erneut viele talentierte Fußballer teilgenommen", sagt er. Seit mehr als drei Jahren gibt es beim SV Straelen nun schon eine intensive Zusammenarbeit mit dem Nachwuchsleistungszentrum von Fortuna Düsseldorf. Teil der Kooperation ist auch das Sichtungstraining.

Doch welche Hoffnungen verbinden beide Vereine mit der Kooperation? "Wir sehen uns als Zwischenstation für talentierte Fußballer aus der näheren Umgebung, die über Straelen den Weg zu den großen Vereinen nehmen", sagt Janhsen. "Und dadurch, dass bei uns jeden Freitag mindestens zwei Trainer von Fortuna Düsseldorf vor Ort sind, die mit den besten D- und C-Jugendlichen ein spezielles Training absolvieren, ist der Kontakt zu einem Profiverein schon hergestellt. Und die Zusammenarbeit wird in Zukunft noch intensiver werden."

Fortuna Düsseldorf erhofft sich auf diesem Wege frühzeitig vielversprechende Talente zu entdecken, die dann von Straelen aus nach Düsseldorf wechseln. Dass vor allem bei Fortuna Düsseldorf in Sachen Nachwuchsarbeit Nachholbedarf bestand, zeigt die geringe Quote von Talenten, die in den vergangenen Jahren den Sprung aus der eigenen Jugend in den Profikader geschafft haben. "Vor allem Schalke 04 und Bayer Leverkusen haben vorgemacht, wie überzeugende Arbeit im Nachwuchsbereich funktioniert", sagt Markus Hirte, Chef des Nachwuchsleistungszentrums von Fortuna Düsseldorf.

Wieso aber ausgerechnet eine Kooperation mit einem Verein vom Niederrhein für die Fortunen von Vorteil ist, erläutert Hirte folgendermaßen: "Durch die vielen Profivereine in Nordrhein-Westfalen ist der Konkurrenzkampf um die Talente immens groß. Der SV Straelen steht seit Jahren für qualitativ gute Nachwuchsarbeit. Wir erhoffen uns von der Zusammenarbeit vor allem, den ländlichen Bereich abzudecken und Talente frühzeitig zu erkennen", sagt Hirte.

Ob der junge Wüsten und die beiden anderen Jungs den Sprung in die Nachwuchsmannschaften von Fortuna Düsseldorf auf Anhieb schaffen werden, kann Hirte zwar noch nicht sicher sagen, "doch alle drei sind sehr talentiert, und wir sind darauf gespannt, wie sie sich im direkten Vergleich mit unseren Spielern zeigen", sagt er.

Man darf also gespannt sein, ob der 14-Jährige Süchtelner einmal einer von Wenigen sein wird, dem der Sprung in den Profifußball gelingt. Doch eines ist klar, Nils' Traum, Profifußballer zu werden, ist durch die Möglichkeit des Probetrainings bei Fortuna Düsseldorf auf jeden Fall größer geworden. Eines Tages in der Bundesliga zu spielen oder sogar in der Champions League – "das wäre das Größte", sagt Wüsten, der heute Abend seinen Idolen vom Fernseher aus zujubeln wird. "Ich hoffe, Dortmund gewinnt mit 1:0", sagt der 14-Jährige.

(ate)
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