Volleyball VC Eintracht Geldern will oben angreifen

Geldern · Der Regionalligist hat unter dem neuen Coach Eung-Zoll Chung auf der Beachvolleyball-Anlage im Freibad Walbeck mit dem Training in kleinen Gruppen begonnen. Die Spielerinnen und der Übungsleiter blicken zuversichtlich nach vorne.

 Der VC Eintracht Geldern – hier Dörthe Kallweit (links) und Nicole Gey – war mit Platz sechs in der abgebrochenen Saison nicht zufrieden.

Der VC Eintracht Geldern – hier Dörthe Kallweit (links) und Nicole Gey – war mit Platz sechs in der abgebrochenen Saison nicht zufrieden.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Enttäuschung über das vorzeitige Ende der Saison wegen der Corona-Pandemie ist mittlerweile verklungen. Bei der ersten Damen-Mannschaft des VC Eintracht Geldern, die Platz sechs in der Volleyball-Regionalliga belegte, wird nach vorne gesehen. Ungewiss ist für die Eintracht dabei, in welchem Umfang und mit welchen Konkurrenten die nächste Spielzeit stattfinden wird. Daher konzentriert man sich erst einmal auf die Dinge, die man beeinflussen kann: die Kader-Planung und die sportliche Qualität.

Mit dem Abschluss der Saison musste sich die Eintracht von Coach Steffen Bertram verabschieden, der als Co-Trainer zum TuS Herten gewechselt ist. Ob es ein Wiedersehen mit Bertram in der kommenden Saison gibt, ist noch nicht geklärt. Denn der TuS Herten hat die Möglichkeit auf den Aufstieg in die Dritte Liga. Zudem muss das Team ohne Mittelblockerin Klaudia Kapalla planen, die ein Studium beginnt. Trotz der Abschiede, die wegen der Corona-Krise nicht in einem angemessenen Rahmen stattfinden konnten, gibt es auch Grund zur Freude. Denn es können auch neue Gesichter begrüßt werden.

Als Trainer verpflichtete die Eintracht Eung-Zoll Chung. Und mit der 20-jährigen Hannah Echelmeyer konnte ein Talent für die Mittelposition gewonnen werden. Sie kehrt nach einem Auslandsjahr in Frankreich zurück ans Netz und ist hochmotiviert, mit den neuen Teamkolleginnen in der nächsten Saison anzugreifen.

Zudem freut sich die Mannschaft, dass sich Patricia Primus nach einem Kreuzbandriss in der vergangenen Saison zurückgekämpft hat und den Regionalligisten weiterhin unterstützen will. Weitere Änderungen gibt es nicht. Dem neuen Trainer-Team steht somit ein eingespielter Kader mit einer guten Mischung zur Verfügung.

Seit einer Woche kann die Mannschaft dabei auch bereits wieder trainieren. Im Freiluftbad Walbeck darf die Eintracht die Beachvolleyball-Anlage nutzen und endlich wieder an den Ball. In den Wochen zuvor musste sich die erste Damen-Mannschaft mit einem detaillierten Trainingsplan für zu Hause begnügen, der von den Spielerinnen gut angenommen wurde und per Videocall auch in kleinen Gruppen absolviert werden konnte. Daneben besprachen Trainer und Spielerinnen online einige Aspekte der Taktik und des Zusammenspiels. Und auch an dem Sponsorenlauf der zweiten Damen-Mannschaft nahm das Regionalliga-Aufgebot teil, das begeistert war von dem Engagement, das die Spielerinnen des Verbandsliga-Aufsteigers gezeigt haben.

Jetzt kann sich die Mannschaft im Training in fest zugeteilten Fünfer-Gruppen und unter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften darauf konzentrieren, das Ballgefühl nach knapp drei Monaten Pause wieder zu erhalten. Die Regeln sind dabei klar definiert: Feste Trainingsgruppe, Desinfektion der Utensilien, Mindestabstand auch in spielnahen Konstellationen – das bedeutet: keine Netzaktionen und auch keine spektakulären Rettungversuche in unmittelbarer Nähe zueinander.

Daher legt Coach Eung-Zoll Chung besonderen Wert auf Ballkontrolle und Technik. „Dies sind Aspekte des Sports, die momentan trotz des Mindestabstands gut in das Training zu integrieren sind und für die man während der Saison wenig Zeit hat“, so der neue Übungsleiter, der aus Moers nach Geldern gewechselt ist. Davor konnte er beim SC Union Lüdinghausen bereits Erfahrung bei einem Ligakonkurrenten sammeln.

Momentan geht es der Eintracht wie so vielen Sportvereinen. Woche für Woche wird geschaut, welche Regelungen es zu beachten gilt. Im ständigen Austausch werden die Sicherheitskonzepte angepasst – und das alles für ein ungewisses Ziel. „Die Mannschaft freut sich sehr, dass sie wieder gemeinsam am Ball trainieren kann, aber dennoch ist es ungewohnt, nicht zu wissen, worauf man genau hinarbeitet“ stellt Kapitänin Lisa Harmsen fest.

Niemand war so richtig zufrieden mit dem Ergebnis und dem Ende der abgebrochenen Saison. Umso angriffslustiger zeigen sich die Spielerinnen unter ihrem neuen Trainer. „Ich will jede Partie gewinnen. Die Mannschaft hat das Potential, um oben anzugreifen und sich im oberen Drittel zu positionieren. Auch wenn die Liga noch schlecht einzuschätzen ist, bin ich der Überzeugung, dass wir in jeder Konstellation für eine gute Saison aufgestellt sind“, sagt Eung-Zoll Chung.

Dabei ist ihm besonders wichtig, eine ganzheitliche Betrachtung auf die Spielweise zu etablieren. Auch wenn der Ehrgeiz es gebietet, jede Begegnung gewinnen zu wollen, so sei dabei vor allem wichtig, sich gut zu präsentieren. Und Trainer Chung hat sicherlich die nötige Erfahrung, um diese Ziele in die Tat umsetzen zu können. Dabei möchte der Übungsleiter auch die Jugendarbeit nicht aus den Augen verlieren, um den Verein so auch für die nächsten Jahre perspektivisch gut aufzustellen. Eung-Zoll Chung hat viele Ideen für den VCE und freut sich auf sein neues Projekt.

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