Lokalsport Volleyball-Partymeile am Koetherdyck

Sevelen · Baggern unter freiem Himmel: Das beliebte Turnier des TV Sevelen lockte einmal mehr rund 1000 Sportlerinnen und Sportler ins Hexendorf. Auch Bundesligaspieler Marvin Prolingheuer war begeistert bei der Sache.

 Alle Jahre wieder wird der Koetherdyck zur riesigen Volleyball-Arena. Gastgeber Turnverein Sevelen lockt mit seinem beliebten Freiluft-Turnier viele Teilnehmer an, die wegen der ausgelassenen Stimmung bereitwillig eine weite Anreise in Kauf nehmen.

Alle Jahre wieder wird der Koetherdyck zur riesigen Volleyball-Arena. Gastgeber Turnverein Sevelen lockt mit seinem beliebten Freiluft-Turnier viele Teilnehmer an, die wegen der ausgelassenen Stimmung bereitwillig eine weite Anreise in Kauf nehmen.

Foto: Gottfried Evers

 Diese jungen Männer packten auch außerhalb des Platzes den Hammer aus. Und die lustige Truppe hatte offenbar sogar einen eigenen Hobbykoch mitgebracht.

Diese jungen Männer packten auch außerhalb des Platzes den Hammer aus. Und die lustige Truppe hatte offenbar sogar einen eigenen Hobbykoch mitgebracht.

Foto: Evers Gottfried

Je später der Abend, desto lauter der Jubel. Bei einem Wettbewerb dieser Größenordnung dauert es schon etwas, bis sich die sportliche Spreu vom Weizen trennt. Einmal mehr begrüßte der Turnverein Sevelen rund 1000 Sportlerinnen und Sportler zu seinem traditionellen Volleyballturnier am Koetherdyck. 350 Mannschaften aus ganz Deutschland waren angereist und erlebten ein buntes Wochenende zwischen Zeltstadt und Volleyballnetz.

Die Mannschaften waren altersmäßig genauso durchmischt wie die farbenprächtigen Trikots. Die meisten Teilnehmer hatten sich für das große Volleyball-Wochenende im Hexendorf etwas Besonderes einfallen lassen. Die Mädels von der BSG Walsum machten in ihren bunten "Tütüs" auf dem Platz eine gute Figur, hatten aber in diesem Jahr mit ziemlich starken Gegnern zu kämpfen. Nicht nur mit ihren neon-orangefarbenen Trikots fielen die "Volley Bulls" aus dem Ruhrgebiet auf. Auch wenn sie nur hobbymäßig spielen, hatten sie am späten Nachmittag alle Spiele in ihrer Leistungsgruppe gewonnen und erzielten am Ende des Tages in ihrer Gruppe den zweiten Platz. Ihre Frauen traten übrigens als "Beach Bang Theory" an. Während die Männer und Frauen von "Sportlerarche 1982" baggerten und pritschten, was das Zeug hielt, spielten ihre Kinder am Spielfeldrand.

Ebenfalls als Familienausflug und zum Wiedersehen mit alten Freunden nutzte Nico Hammel das 31. Open-Air-Turnier in Sevelen. Der Liebe wegen ist er ins Hexenland gezogen. Nun kamen Freunde aus dem 700 Kilometer entfernten Friedland (Brandenburg) nach Sevelen, um ein gemeinsames Volleyball-Wochenende samt Nachwuchs zu erleben.

"Wir sind eher Fußballer", gibt Michel Rühr zu. Aber die Abenteuerlust hat ihn und seine Familie nun schon zum dritten Mal zum Turnier nach Sevelen geführt. Die Oma war auch mitgereist und spielte als Babysitterin eine wichtige Rolle. Ausgesprochen originell waren die Frauen der SSG Wuppertal unterwegs. "Betreutes Spielen mit Schwester Silvi und Pfleger Mario" stand auf ihren neongelben Shirts. Mit einem Augenzwinkern wollten die Spielerinnen darauf hinweisen, dass sie wahrscheinlich mit ihrem Altersdurchschnitt von Mitte 40 eher zu den "Senioren" des Turniers zählten.

Das machte aber nichts. Denn sie hatten mit ihrer "Fankurve" ein Ass im Ärmel. Unermüdlich rief nicht nur Doris Schmidt ein fröhliches "Hepp, Hepp, Hepp, Stimmung" den Spielerinnen aus Wuppertal zu, die sonst in der Bezirksklasse statt auf Sevelener Rasen spielen. "Aus Spaß an der Freud'" seien sie mit dabei, sagte "Chefin" und Spielerin Birgit Schneider. Aber nicht nur. "Der Ehrgeiz ist schon da", gibt Doris Schmidt zu. "Team Schlagsahne" hieß der nächste Gegner der Damen vom "Betreuten Spielen". "Die sind nicht ohne", warnte Doris Schmidt, nachdem sie sich im Vorfeld von der Qualität des Kontrahenten überzeugt hatte.

Einen Freudentanz nach dem anderen vollführten nur wenige Felder entfernt die Jungs von "Don Promillo". Kein Wunder - ihr "Frontmann" Marvin Prolingheuer schlägt ansonsten in der Volleyball-Bundesliga für die "Powervolleys" Düren auf. Mit seinen 2,08 Meter Körperlänge spielte er auch beim Event im Gelderland eine im wahrsten Sinne des Wortes überragende Rolle. Mit seinem pinkfarbenen Röckchen verdeutlichte auch der Profi, dass beim Open-Air-Festival in Sevelen nicht der bierernste Sport im Vordergrund steht. "Spaß ist wichtiger als Erfolg", betont der Hüne und verweist auf den Dreiklang aus Zelten, Volleyball und Feiern. "Ein supergeiles Event", lobt er die Veranstaltung in Hörweite von Thomas "Toto" Roosen, dem Vorsitzenden des TV Sevelen.

Dieser konnte sich wie immer auf seine Mitstreiter aus den Reihen des TV Sevelen verlassen. Rund 100 Helferinnen und Helfer waren im Einsatz - im Pommes-Wagen, in der Cafeteria und auch als Putzteam für die Toiletten. Dem Starkregen am Freitag hatten die Sevelener Organisatoren mit viel Optimismus und Sandsäcken getrotzt. Und auch der Schlafmangel hielt sich in Grenzen, berichtete Organisator Sebastian Kisteneich. Während am Samstag Vierer- und Sechser-Mannschaften antraten, standen am Sonntag die Spiele der Zweier-Mannschaften auf dem Programm. Zum Schluss bringt Jürgen Welbertz vom TV Sevelen den eigentlichen Sinn des Turniers auf den Punkt. "Die feiern sich selbst", sagt er und schlendert über die Partymeile am Koetherdyck.

(RP)
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