Fußball Vier Meisterkandidaten, aber vielleicht kein Aufsteiger

Wesel · In der Fußball-Bezirksliga, Gruppe 7, gibt es ein spektakuläres Saison-Finale. Vier Teams können noch den Titel gewinnen. Die große Frage ist, ob der Meister in der kommenden Spielzeit auch in der Landesliga aufläuft.

Fußball verrückt in der Bezirksliga, Gruppe 7. Nicht nur, dass in der Klasse ein spektakuläres Saisonfinale steigt. Vier Teams, von denen zwei gegeneinander spielen, können am Sonntag noch den Titel gewinnen. Ein Meister wird gegen 16.45 Uhr feststehen. Doch die große Frage ist, ob es auch einen Aufsteiger geben wird. Ein klares Bekenntnis zum Landesliga-Aufstieg um jeden Preis blieb gestern jedenfalls von jedem der vier Vereine aus, die noch die Chance zum Sprung in die höhere Klasse haben.

Die Gerüchte, dass Spitzenreiter RSV Praest (60 Punkte, Torverhältnis plus 31) und der Dritte SV Straelen II (59, plus 23) auf einen Aufstieg verzichten werden, halten sich seit Wochen hartnäckig. Beide Vereine haben intern auch schon abgeklärt, wie es im Falle des Titelgewinns weitergeht. Sie wollen die Katze aber erst am Sonntag nach dem Abpfiff aus dem Sack lassen.

Der Tabellenvierte SV Bislich (59 Zähler, plus 20), der das Schlusslicht SV Siegfried Materborn empfängt, und der Zweite SF Broekhuysen (59, plus 27), der beim Vorletzten SV Rees spielt, haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie aufsteigen wollen. Sie versehen diese Aussage jetzt aber erst einmal mit der Einschränkung, dass dies nur für den Fall des Titelgewinns gilt. "Wenn wir wirklich noch Meister werden sollten, werden wir in der nächsten Saison in der Landesliga spielen", sagte Hans-Peter Faerber, Vorsitzender des SV Bislich, gestern. Die Frage, was ist, wenn der SVB durch den Verzicht anderer Teams als Vizemeister oder Tabellendritter in die Landesliga aufrücken könnte, hat der Vorstand des Dorfvereins nicht abschließend erörtert. "Darüber müssen wir noch einmal reden", sagte Faerber.

Der Klubchef selbst hat eine klare Meinung zum Thema. Faerber würde die Fußball-Landesliga in jedem Fall in Angriff nehmen. "Ich finde, dass wir diese vielleicht einmalige Chance in der Vereinsgeschichte nutzen müssen. Außerdem würde das bedeuten, dass wir in der Spielzeit 2015/2016 auch wenigstens in der Bezirksliga spielen", sagte Faerber.

Gesprächsbedarf gibt es auch noch im Vorstand der Sportfreunde Broekhuysen. "Wir haben immer gesagt, dass wir in die Landesliga wollen. Die Frage ist nur, ob wir Geschenke annehmen und vom Rückzieher eines anderen Teams profitieren möchten. Darüber müssen wir uns im Vorstand noch unterhalten", sagte Fußball-Obmann Heinz Trienekens.

Der RSV Praest und der SV Straelen II sind mit dem Thema Aufstieg schon durch. "Unsere Entscheidung steht. Die Mannschaft weiß auch bereits, woran sie ist. Und jetzt wollen wir Meister werden", sagte Vorsitzender Michael Kühn. Das Ziel hat auch der SV Straelen II. "Wir wollen den Titel holen", betonte Fußball-Obmann Dieter Niersmans. Ob sich der Verein dann ein zweites Team in der Landesliga, in der die erste Mannschaft schon kickt, leisten würde, ließ der Obmann offen. "Das werden wir, wenn es nötig ist, am Sonntagabend mitteilen."

Fakt ist, dass bei Staffelleiter Holger Tripp spätestens bis Sonntag, 23.59 Uhr, schriftlich ein Verzicht auf den Aufstieg vorliegen muss. Wenn der Meister nicht in die Landesliga will, rückt der Zweitplatzierte nach. Verzichtet auch der, ist der Dritte an der Reihe. Danach ist Schluss. Der Tabellenvierte kann nicht mehr vom Rückzieher anderer Mannschaften profitieren. Dem schiebt die Spielordnung des Fußball-Verbandes Niederrhein einen Riegel vor.

(RP)
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