Fußball Der TSV Wa.-Wa. stellt sich ganz neu auf

Wachtendonk · Der Landesligist beklagt den Verlust mehrerer Leistungsträger und setzt sich zunächst einmal bescheidene Ziele. Der Klassenerhalt steht in der Laerheide im Vordergrund.

 Ab sofort hat Markus Müller (vorne) beim TSV Wachtendonk-Wankum das Sagen. Als Spielertrainer möchte er weiterhin wichtige Tore zu einer erfolgreichen Saison beisteuern.

Ab sofort hat Markus Müller (vorne) beim TSV Wachtendonk-Wankum das Sagen. Als Spielertrainer möchte er weiterhin wichtige Tore zu einer erfolgreichen Saison beisteuern.

Foto: Norbert Prümen

Der TSV Wachtendonk-Wankum hat für seine Verhältnisse eine überragende Landesliga-Saison gespielt. Die Mannschaft hielt von Anfang an die Abstiegszone auf Distanz. Im heimischen Sportpark Laerheide gab es für die Gegner nur äußerst selten etwas zu holen. Unter dem Strich sprang der fünfte Tabellenplatz heraus – das Team fühlte sich in der Rolle als Hecht im Karpfenteich sehr wohl.

Doch der Erfolg ist schon wieder Schnee von gestern. Torjäger Markus Müller, der als Coach die Wachtendonker Reserve um ein Haar ins Kreisliga-Oberhaus geführt hätte, tritt die Nachfolge von Trainer Guido Contrino an. Und sieht sich in der Vorbereitung auf die neue Saison, die erst am letzten August-Wochenende startet, gleich einmal mit einer Aufgabe konfrontiert, die es in sich hat. Der ehemalige Profi muss fast eine komplett neue Mannschaft formen.

Torwart Joshua Claringbold und TSV Wachtendonk-Wankum – das gehörte irgendwie untrennbar zusammen. Doch jetzt nicht mehr. Der 32-jährige Keeper – acht Jahre lang die Zuverlässigkeit in Person im Wachtendonker Trikot – schließt sich dem neuen Fusionsclub SC St. Tönis an und möchte es damit noch einmal in der Oberliga wissen. „Josh hat sich viele Verdienste um den TSV erworben. Da haben wir ihm natürlich keine Steine in den Weg gelegt“, sagt Timo Pastoors, Sportlicher Leiter des Landesligisten aus der Laerheide.

Für Ersatz ist gesorgt: Lars Bergner stand zuletzt beim Bezirksligisten SSV Grefrath zwischen den Pfosten, bringt aber von seinen vorherigen Stationen jede Menge Landesliga-Erfahrung mit. Beim 33-Jährigen handelt es sich ganz nebenbei um einen Rückkehrer: Bergner hütete in der Wachtendonker Landesliga-Saison 2013/14 das Tor. Daneben hat der Verein noch zwei Keeper aus den unteren Etagen des Amateurfußballs engagiert: Alexanders Leurs kommt vom B-Ligisten SV Issum, Andre van Well vom A-Ligisten SV Veert.

Kurzfristig mussten die Verantwortlichen auch auf der Position des Rechtsverteidigers handeln, da sich Niels Blaszczyk dem Landesligisten 1. FC Viersen anschließt. Fündig wurde man beim Oberliga-Aufsteiger SV Sonsbeck, wo Nick Armbrüster zuletzt nicht zum Stammpersonal gehörte. Auch der etatmäßige Linksverteidiger ist weg – Gerrit van Dinther läuft künftig für TuRa Brüggen auf. „Ich denke, dass wir da in der Vorbereitung eine interne Lösung finden“, so Pastoors.

Etwas schwerer wiegt da schon der Verlust der Mittelfeldachse. Spielmacher Markus Keppeler hat sich mit unbekanntem Ziel abgemeldet, „Sechser“ Martin Stroetges gönnt sich eine Auszeit vom Fußball. Beide hatten großen Anteil daran, dass sich der TSV Wa.-Wa. zuletzt im oberen Tabellendrittel wiederfand. Die vakante Position hinter den Spitzen könnte Tobias Tatzel übernehmen, der sich schon im Winter entschieden hatte, den Ligarivalen SV Hönnepel-Niedermörmter in Richtung Laerheide zu verlassen.Auch von den weiteren Neuzugängen verspricht sich der TSV Wachtendonk-Wankum einiges. Etwa von Innenverteidiger Sören Höffler, der mit dem VfL Tönisberg in der Relegation den Abstieg in die Bezirksliga nicht verhindern konnte. „Er wird uns sofort helfen und hat das Zeug zum Führungsspieler“, so Pastoors. Vom Oberliga-Absteiger 1. FC Mönchengladbach kommt der baumlange Mittelstürmer Niclas Hoppe, der an der Seite von Spielertrainer Markus Müller ein gefährliches Duo bilden soll. Pastoors: „Niclas ist ein echter Wandspieler, der immer seine Tore macht.“ In Marco Härtner kehrt ein Allrounder vom benachbarten Bezirksligisten FC Aldekerk nach Wachtendonk zurück; außerdem möchte sich Linksaußen Till Konietz, der von Teutonia St. Tönis II kommt, in der Landesliga beweisen.

Im Gegensatz zur vergangenen Saison wird der TSV Wachtendonk-Wankum in der Landesliga-Gruppe 2 häufiger einmal die Fahrt auf der A 40 in Richtung Ruhrgebiet antreten. „Dort ist die Leistungsdichte sehr groß. Ich gehe von einer starken Gruppe aus, in der sich unsere Mannschaft gelegentlich auch mal an eine etwas rustikalere Spielweise gewöhnen muss“, sagt Pastoors.

Von Platz fünf spricht in der Laerheide schon niemand mehr. Der Verein bleibt auf dem Teppich. Der Sportliche Leiter gibt die Marschrichtung vor: „Wir wollen erneut den Klassenerhalt schaffen. Und das wird schon schwer genug.“

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