Etliche Fragezeichen VC Eintracht vor ungewisser Zukunft

Geldern · Rein sportlich hat’s nicht gereicht. Die Gelderner Volleyballerinnen haben die Regionalliga-Saison mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer beendet. Vorsitzender Hartmut Harmsen geht von einem Neustart in der Oberliga aus.

Auszeit für den VC Eintracht: Die Mannschaft muss abwarten, in welcher Liga sie in der nächsten Saison aufschlägt.

Auszeit für den VC Eintracht: Die Mannschaft muss abwarten, in welcher Liga sie in der nächsten Saison aufschlägt.

Foto: Norbert Prümen

Das Hauen und Stechen hat begonnen. Die Dachorganisation der Volleyball-Bundesliga (VBL) möchte im Rahmen einer Strukturreform zwischen der Ersten und Zweiten Bundesliga der Frauen eine „Zweite Bundesliga Pro“ installieren, um den Abstand zum Oberhaus finanziell, organisatorisch und sportlich zu verringern. 16 Vereine aus ganz Deutschland haben einen Antrag auf Aufnahme in die neue Profi-Liga gestellt. Aktuell läuft ein Auswahlverfahren, wahrscheinlich wird sich die Größe der neuen Spielklasse zwischen zwölf und 14 Mannschaften einpendeln.

Das hat erhebliche Folgen für die unteren Ligen. Es kommt einmalig zu einem vermehrten Aufstieg in die Zweiten Ligen Nord und Süd, die in Zukunft nur noch die dritthöchsten Spielklassen bilden. Aus dem Westdeutschen Volleyball-Verband möchten dort demnächst die aktuellen Drittligisten SSF Bonn, RC Sorpesee, USC Münster II, VC Olympia Münster und Regionalliga-Meister VoR Paderborn aufschlagen. Folgerichtig geht das Stühlerücken in der Dritten Liga und der Regionalliga West weiter – unter anderen zeichnet sich eine geringere Zahl von Absteigern ab.

Davon könnte letztlich auch der VC Eintracht Geldern profitieren.Sportlich hat’s für die Mannschaft von Trainer Eung-Zoll Chung nicht gereicht. Die Eintracht, die vom ersten Spieltag an mit erheblichen Personalsorgen zu kämpfen hatte, verlor am Samstagabend das letzte Spiel der Regionalliga-Abstiegsrunde beim VV Humann Essen mit 0:3 (17:25, 22:25, 25:27). In der Endabrechnung fehlen satte acht Punkte zum rettenden Ufer. Anfang Mai soll Klarheit darüber herrschen, wie sich die Ligen für die kommende Saison zusammensetzen. Gut möglich, dass dem VC Eintracht noch das Angebot einer „Regionalliga-Wild-Card“ ins Haus flattert.

„Es muss sich erst noch zeigen, was in den nächsten Wochen passiert. Stand jetzt gehe ich davon aus, dass wir in der nächsten Saison einen Neuanfang in der Oberliga in Angriff nehmen. Das ist für uns zwar kein Beinbruch, aber zumindest ein großer Einschnitt“, sagt Eintracht-Vorsitzender Hartmut Harmsen. Seit dem Aufstieg unter Regie des damaligen Meistermachers Thomas Cöhnen im Frühjahr 2016 hatten die Gelderner Volleyballerinnen in der Vierten Liga stets eine glänzende Rolle gespielt und bekanntlich im vergangenen Jahr die Meisterschaft und den Aufstieg in Liga drei nur um Haaresbreite verpasst.

Die Gründe für den sportlichen Absturz liegen für den Vorsitzenden auf der Hand. „Alina Verheyen war die vielleicht beste Regionalliga-Zuspielerin. Wir haben uns nicht davon erholt, dass sie aus gesundheitlichen Gründen ihre Laufbahn beenden musste. Und in dieser Saison hatten wir großes Verletzungspech und konnten nie konstant mit der stärksten Aufstellung antreten. Deshalb hat’s unter dem Strich nicht gereicht“, so Harmsen.

Wahrscheinlich noch in dieser Woche wollen sich die Eintracht-Spielerinnen und Eung-Zoll Chung zusammensetzen, die Abstiegssaison noch einmal Revue passieren lassen und einen vorsichtigen Blick in die Zukunft werfen. „Wir warten jetzt ab, welche Spielerinnen bei uns bleiben möchten. Das sollen sie in aller Ruhe entscheiden“, sagt Harmsen. Der eigene Nachwuchs steht schon in den Startlöchern: Die Gelderner U 16-Juniorinnen kämpfen am Wochenende um die Westdeutsche Meisterschaft.

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