Volleyball Eintracht ist bereit für neue Diskussionen

Geldern · Zweimal hat der Volleyball-Regionalligist bereits auf den Aufstieg verzichtet. Dabei gibt’s genügend sportliche Argumente für Liga drei.

 Ab Sonntag geht die „Vize-Eintracht“ – hier Anja Schoofs mit einer gelungenen Aktion – wieder in die Offensive. Das Thema Dritte Liga ist in Geldern keineswegs vom Tisch, obwohl die Mannschaft im Frühjahr erneut aus freien Stücken auf den Aufstieg verzichtet hat.

Ab Sonntag geht die „Vize-Eintracht“ – hier Anja Schoofs mit einer gelungenen Aktion – wieder in die Offensive. Das Thema Dritte Liga ist in Geldern keineswegs vom Tisch, obwohl die Mannschaft im Frühjahr erneut aus freien Stücken auf den Aufstieg verzichtet hat.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Volleyball-Regionalliga der Frauen: SC Union Lüdinghausen – VC Eintracht Geldern (So., 17 Uhr). So ganz konnte Steffen Bertram es dann doch nicht lassen. Ende April nahm der Trainer des Volleyball-Regionallisten VC Eintracht Geldern an der Relegation zur Dritten Liga teil – wenn auch nur als Besucher auf den Rängen. Mit etwas Wehmut sah der 26-Jährige zu, wie der FC Junkersdorf Köln II den Nordwest-Vertreter SC Spelle-Venhaus mit 3:0 aus der Halle fegte und damit den Grundstein zum Aufstieg legte.

Spätestens in diesem Moment wusste Bertram ganz genau, dass seine Spielerinnen rein sportlich allemal das Zeug für Liga drei mitbringen. „Die Kölnerinnen hatten überhaupt keine Probleme mit dem Gegner. Das war eine ganz glatte Angelegenheit“, erinnert er sich. Jene Kölnerinnen also, die das Eintracht-Ensemble in der abgelaufenen Regionalliga-Saison auf Platz drei verwiesen hatte. Die man im direkten Vergleich zweimal glatt geschlagen hatte (3:0 und 3:1).

Wie schon in der Vorsaison durften die Gelderner Spielerinnen ausgelassen auf die Vizemeisterschaft anstoßen. Um wenige Tage später aus freien Stücken auf den möglichen Aufstieg zu verzichten. „Das war keine einfache Entscheidung. Da sind schon sehr intensive Debatten geführt worden“, schildert Bertram. Dabei hatte der Eintracht-Vorstand um den Vorsitzenden Hartmut Harmsen diesmal grünes Licht in Sachen Aufstieg erteilt, nachdem die Mannschaft zum zweiten Mal in Folge eine Regionalliga-Saison auf Tabellenplatz zwei beendet hatte. Doch das Votum der Spielerinnen fiel knapp zu Gunsten des Verbleibs in der Regionalliga aus.

„Sicherlich möchte jeder Sportler auf der einen Seite so hoch wie möglich spielen. Doch die Dritte Liga ist mit einem enorm hohen Aufwand verbunden. Das betrifft ja nicht nur die Organisation und die Auflagen des Verbandes. Auswärtsspiele beispielsweise in Hamburg oder Bremen müssen sich auch mit dem Privatleben vereinbaren lassen“, erklärt der Trainer.

Eine weitere Erfolgssaison in der Regionalliga könnte die mannschaftsinternen Diskussionen allerdings in eine andere Richtung lenken. Steffen Bertram: „Falls wir noch einmal auf dem zweiten Platz landen oder diesmal sogar die Meisterschaft für uns entscheiden sollten, gibt’s natürlich weitere Argumente für die Dritte Liga. Zweimal aufgeschoben heißt also nicht unbedingt aufgehoben. Der VC Eintracht Geldern startet mit einem nahezu unveränderten Kader in die neue Regionalliga-Saison. Lediglich Leonie Schepers, die schon in der abgelaufenen Spielzeit nur noch zwei Meisterschaftsspiele bestritten hatte, gehört aus beruflichen Gründen nicht mehr zum Kader.

Dafür ist eine talentierte Spielerin aufgerückt, die mit starken Leistungen großen Anteil am Aufstieg der Gelderner Reserve in die Landesliga hatte. Die 19-jährige Mittelblockerin Katrin Baumann hat in der Vorbereitung einen sehr guten Eindruck hinterlassen. „Katrin ist eine echte Verstärkung. Es spricht einiges dafür, dass sie viele Einsatzzeiten bekommen wird“, sagt der Eintracht-Trainer.

 Sympathieträger: Trainer Steffen Bertram ist beim VC Eintracht Geldern längst heimisch geworden.

Sympathieträger: Trainer Steffen Bertram ist beim VC Eintracht Geldern längst heimisch geworden.

Foto: Heinz Spütz

Der angehende Wirtschaftspä­dagoge, der scheinbar problemlos in die Fußstapfen von Erfolgscoach Thomas Cöhnen getreten ist, geht allerdings mit einer eher defensiven Erwartungshaltung an die kommenden Aufgaben heran. Der Grund: Die Eintracht muss in der Anfangsphase der Saison auf einige Leistungsträgerinnen verzichten. So fallen Laura Dickmans und Alina Verheyen aus gesundheitlichen Gründen in jedem Fall einige Spiele aus. Ausgerechnet beim Wandern hat sich Lisa Harmsen vor einigen Wochen einen Außenbandriss zugezogen. Doch die unverwüstliche Leistungsträgerin steht schon wieder auf dem Sprung und ist eventuell am Sonntag in Lüdinghausen bereit für einen Kurzeinsatz. Und wer zählt – neben dem VC Eintracht Geldern – zum Favoritenkreis ? Bertram: „Den TuS Herten und die SG Langenfeld muss man immer auf der Rechnung haben.“ Und dann wäre da noch der „Volleyball-Regionalkader“ – kurz VoR – Paderborn. Die Meinung des Gelderner Trainers zum Geheimtipp: „Die leisten eine sensationelle Jugendarbeit.“

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