Befreiungsschlag VC Eintracht Geldern meldet sich zurück
Geldern · Abstiegsrunde der Volleyball-Regionalliga der Frauen: Die Mannschaft um Trainer Eung-Zoll Chung hat den Kampf um den Klassenerhalt offenbar endlich angenommen. Nach dem 3:0 gegen die SG Werth/Bocholt ist wieder alles offen.
Falls für den VC Eintracht Geldern in der Abstiegsrunde der Volleyball-Regionalliga der Frauen das erhoffte Happy End herausspringen sollte, hat vielleicht auch die Stadt Geldern einen kleinen Anteil daran. Die Verwaltung nimmt es nämlich offenbar mit dem Energiesparkonzept in diesem Winter sehr ernst. „In der Halle war es sehr kalt. Ich hatte schon den Eindruck, dass unser Gegner mehr Probleme damit hatte. Das war einer von mehreren Faktoren, die zum Erfolg geführt haben“, sagte Trainer Eung-Zoll Chung, nachdem seine Mannschaft soeben einen eminent wichtigen 3:0 (26:24, 25:23, 29:27)-Erfolg gegen den Spitzenreiter SG Werth/Bocholt gefeiert hatte.
Mit diesem Sieg, den man nach der äußerst schwachen Vorstellung bei der 0:3-Niederlage beim Schlusslicht VV Schwerte nicht unbedingt hatte erwarten dürfen, sind die Gelderner Chancen auf den Klassenerhalt wieder sprunghaft gestiegen. Zwar führt die Eintracht mit jetzt zwölf Punkten nach wie vor als Tabellenfünfter die Abstiegszone an. Doch der Rückstand auf die SG Werth/Bocholt beträgt gerade einmal noch drei Zähler. Ohnehin ist die Gruppe sechs Spiele vor Schluss ganz eng zusammengerückt. Rang eins und Rang sieben, den momentan der Hildener AT einnimmt, trennen nur vier Punkte. Da ist das große Zittern bis zum letzten Spieltag angesagt.
„Erst verlieren wir gegen die vermeintlich schwächste Mannschaft der Runde. Und jetzt schlagen wir den in meinen Augen stärksten Gegner. Das hat hoffentlich befreiende Wirkung auf meine Spielerinnen“, so Chung. Diese kamen auf jeden Fall endlich einmal wieder in den Genuss, sich von rund 120 begeisterten Anhängern in der Sporthalle am Bollwerk feiern lassen zu dürfen. Den Applaus von den Rängen hatte sich die Mannschaft aber auch nach drei hart umkämpften Sätzen redlich verdient.
Die Eintracht wirkte gegen den Gruppenfavoriten sehr konzentriert und hatte trotz der misslichen Ausgangssituation das nötige Selbstvertrauen mit aufs Parkett gebracht. Auf der Libero-Position wechselten sich Nicole Gey und Sarah Patzke ab und machten bei den Annahmen einen sicheren Eindruck. Alexandra Otto, die diesmal als Zuspielerin den Vorzug vor Celine Brauweiler erhalten hatte, löste ihre Aufgaben ebenfalls gut. Das galt auch für Hanna Kolmans. Die Außenangreiferin aus dem Gelderner Verbandsliga-Team sprang für die verletzte Katharina Haag in die Bresche und sorgte immer wieder für Gefahr.
Und endlich einmal wieder legte die Mannschaft die erforderliche Nervenstärke an den Tag, die in erfolgreicheren Zeiten fast schon zum Markenzeichen des VC Eintracht Geldern geworden war. „Wir haben im ersten und im dritten Satz jeweils zwei Satzbälle abwehren können. Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass wir jetzt hoffentlich wieder auf dem richtigen Weg sind“, sagte Chung.
Neben dem ersehnten Erfolgserlebnis gab’s noch eine weitere gute Nachricht für die Eintracht. Dörthe Kallweit kam nach monatelanger Pause zwar noch nicht wieder zum Einsatz, gehörte aber immerhin erstmals wieder zum Kader. Ihr Comeback nach einer Meniskusverletzung zeichnet sich schneller als erwartet ab. Wahrscheinlich wird sie schon am kommenden Sonntag in der Partie beim RSV Borken II an der Seite von Anja Schoofs den Mittelblock bilden – damit kehrt die Eintracht zu ihrem Lieblingssystem zurück. Katharina Haag, die immer noch an einer hartnäckigen Entzündung im Fuß laboriert, wird sich hingegen wohl noch etwas gedulden müssen. Die Außenangreiferin soll in jedem Fall aber auch noch in den nächsten Wochen ihren Teil zum Klassenerhalt beitragen.