Handball TV Aldekerk: Gerade einmal drei Sekunden fehlen zum Auswärtssieg

Aldekerk · (ütz) Handball-Regionalliga: BTB Aachen – TV Aldekerk 31:31 (17:14). Den Zuschauern in der Aachener Gillesbachtal–Sporthalle wurde ein hochwertiges und spannungsgeladenes Handballspiel geboten.

Beide Trainer waren sich nach dem Spiel einig, dass es sich um eine faire Partie gehandelt hatte. Auch wenn ein Blick auf die verhängten Strafzeiten etwas anderes vermuten lässt: Zehn Strafzeiten für den TV Aldekerk, fünf für den BTB Aachen. „Das Schiedsrichtergespann hat sich meiner Meinung nach zu sehr in den Vordergrund gepfiffen“, kommentierte ATV–Trainer die Zeitstrafenflut.

Dass die Seiten mit einem Rückstand von 14:17 aus Sicht der Gäste gewechselt wurden, lag nach Ansicht von Wallrath daran, dass seine Spieler nicht giftig genug waren und zu wenig aus den abgewehrten Bällen machten. „Uns hat über weite Strecken die nötige Ruhe und Abgeklärtheit und zum Teil auch das Selbstbewusstsein gefehlt“, meinte Wallrath. Als weiteres Manko machte er die mangelnde Torausbeute von der halblinken Rückraumposition aus, die von den Gastgebern wesentlich effizienter besetzt war.

 Thomas Jentjens brachte den TV Aldekerk in der Schlussminute in Führung und sah wenige Sekunden später eine folgenschwere Rote Karte.

Thomas Jentjens brachte den TV Aldekerk in der Schlussminute in Führung und sah wenige Sekunden später eine folgenschwere Rote Karte.

Foto: Heinz Spütz

Mitte der zweiten Halbzeit blies der ATV beim Stand von 22:24 zur großen Aufholjagd. Der Aufsteiger aus Aachen verabschiedete sich für sechs Minuten von der Torstatistik, denn die Wallrath-Schützlinge drehten nun den Hahn auf, arbeiteten sich Tor für Tor heran und lagen nach einem 5:0-Lauf mit 27:24 in Führung. Zehn Minuten waren noch zu spielen.

Die Aachener, deren Kader mit erfahrenen Drittliga-Spielern gespickt ist, steckten nicht auf und egalisierten den Spielstand zwei Minuten vor Schluss auf 30:30. Der an diesem Tag hervorragend aufgelegte Thomas Jentjens schoss 45 Sekunden vor dem Ende mit seinem siebten Treffer seine Mannschaft wieder in Führung. Auszeit für Aachen und anschließend Verwirrung, als Wallrath nach Ansicht der Schiedsrichter die „grüne Karte“ auf den Zeitnehmertisch legte, obwohl seine Mannschaft nicht im Ballbesitz war.

Der irritierte Jentjens hielt bei dem Durcheinander den Ball in seinen Händen und gab diesen, nachdem die Situation halbwegs geklärt war, nicht unverzüglich frei. Die Unparteiischen reagierten spontan, bewerteten dieses Verhalten als taktisches Foul, zeigten ihm die Rote Karte und entschieden auf Strafwurf für Aachen. Carsten Jakobs ließ sich drei Sekunden vor Schluss die Chance nicht nehmen und glich zum 31:31­–Endstand aus.

So eng beisammen liegen Freud und Leid, aber für den ATV­-Coach kein Grund, Trübsal zu blasen: „Die Kuh kann nicht innerhalb von fünf Wochen vom Eis geholt werden. Die Absprachen klappen immer besser, der Ball läuft schneller und druckvoller nach vorne. Bald sind wir mit unserem ersten Sieg an der Reihe“, zeigte sich Wallrath nach dem Spiel bereits wieder zuversichtlich.

TV Aldekerk: Schoemackers, Köß – Plhak (7/7), Jentjens (7), Julian Mumme (6), Tebyl (4), Rampyapedi (2), Kleinelützum (2), Greven (1), Liedtke (1), Tobae (1) Jonas Mumme.

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