Dritte Handball-Liga Der TV Aldekerk kann einfach nicht gewinnen
Kerken · Das Schlusslicht liegt beim Tabellendritten lange in Führung – und steht am Ende trotz einer guten Leistung beim 32:33 wieder mit leeren Händen da. Der Trainer bleibt im Abstiegskampf aber optimistisch.
Es ist wie verhext – der TV Aldekerk kann in der Dritten Handball-Liga einfach nicht gewinnen. 50 Minuten lag die Mannschaft am Sonntagabend im Spiel beim Tabellendritten HSG Rodgau Nieder-Roden in Führung. Doch am Ende stand das Schlusslicht beim 32:33 (18:17) wieder mit leeren Händen da. Dabei wäre ein Remis ein mehr als vertretbares Ergebnis gewesen. Aber es sollte nicht sein. Und es ist sicherlich leichter gesagt, als getan, die Partie abzuhaken und den Fokus auf den nächsten Spieltag zu legen. Der Vorletzte TSG Haßloch tritt am kommenden Samstag, 18. November, 19.30 Uhr, zum Duell der Kellerkinder in der Vogteihalle an.
„Nächsten Samstag sind wir wieder am Start. Wir werden wieder da sein, wieder alles geben und wieder versuchen, zwei Punkte zu holen. So wie wir hier gespielt haben und auch schon gegen Krefeld, so spielt kein Tabellenletzter, noch spielt so ein Absteiger. Und wir werden jetzt anfangen, das auch in Punkte umzumünzen. Und am Ende werden wir sehen, ob wir über dem Strich sind oder nicht. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir am Ende über dem Strich stehen werden“, sagte ATV-Trainer Tim Gentges
Von Beginn an sahen die offiziell 431 Zuschauer ein temporeiches Spiel mit vielen Toren und einem Aldekerker Brüderpaar, das selbst die Heimfans ins Stauen versetzten. Einmal mehr unterstrich Julian Mumme im Aufbau des ATV, mit welcher überdurchschnittlichen Spielintelligenz er ausgestattet ist. Er setzte seinen Bruder Jonas am Kreis immer wieder mit Anspielen in Szene. Fünf Treffer gingen in der ersten Halbzeit auf das Konto des Kreisläufers. Ein zweiter Faktor im ersten Durchgang war der Aldekerker Torhüter Paul Keutmann, der, obwohl er gesundheitlich angeschlagen war, nach 15 Minuten den verletzten Joscha Schoemackers ersetzen musste und sich direkt mit einem gehaltenen Siebenmeter einführte. Zwei weitere abgewehrte Strafwürfe ließ er bis zum Pausenpfiff folgen. Mit einem knappen 18:17-Vorsprung des ATV wurden die Seiten gewechselt.
Mit Thomas Plhaks drittem Treffer in Serie zum 27:27 ging es in die entscheidenden letzten zehn Minuten. Vier Minuten vor dem Abpfiff erzielte Julian Mumme mit einem Kempa-Trick die Führung zum 31:30. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Der Gastgeber schaffte den Ausgleich zum 31:31, im Gegenzug scheiterte der ATV an Torhüter Kai Kussmaul. Als schon Zeitspiel gegen das Heimteam angezeigt war, erzielte es das 32:31. Anschließend hielt der gegnerische Keeper erneut einen Wurf. Es gab eine Zwei-Minuten-Strafe für den Gast, der die Partie somit in Unterzahl zu Ende spielen musste. Rodgau erhöhte auf 33:31. Nach einer Auszeit gelang Aldekerk durch Jonas Mumme 37 Sekunden vor Schluss der Anschlusstreffer zum 32:33. Im Gegenzug parierte Paul Keutmann. Der letzte Angriff gehörte somit dem ATV. Julian Mumme fasste sich mit der Schlusssirene ein Herz – sein Wurf wurde gehalten.
„Meine Mannschaft lebt und hat ein unfassbar gutes Spiel abgeliefert. Es zerreißt mir fast das Herz, dass die Spieler hier wieder mit nichts dastehen. Das Schwierigste wird jetzt sein, die Jungs wieder aufzubauen. Dann kommen so Sachen hinzu – wie zum Beispiel immer wieder diese Doppelbestrafungen mit Strafwurf plus Zeitstrafe. Das ärgert mich. Wir sind keine überhart spielende Mannschaft. Die Schiedsrichter haben keine Balance gefunden. Und dann fehlte auch das Quäntchen Glück, das man manchmal braucht, um erfolgreich zu spielen“, sagte Tim Gentges. Die Unparteiischen verhängten nur eine Zeitstrafe gegen Rodgau und sieben gegen Aldekerk. Sie entschieden elf Mal auf Strafwurf für Rodgau. Nur zwei Siebenmeter gab es für den ATV – den ersten nach 40 Minuten.
TV Aldekerk: Keutmann, Schoemackers – Hansen (7), Jonas Mumme (7), Plhak (6), Julian Mumme (4), Tobae (2), Küsters (2), Rutten (2), Linden (2), Grützner, Ellwanger.