Trainer-Wiedersehen Für 60 Minuten ruht die Freundschaft

Aldekerk · Der TV Aldekerk trifft am Samstagabend in der Handball-Regionalliga auf einen alten Bekannten: Achim Schürmann trainiert den VfB Homberg.

 Immer auf Betriebstemperatur: Achim Schürmann verbrachte bis 2017 fünf emotionale Jahre an der Aldekerker Seitenlinie.

Immer auf Betriebstemperatur: Achim Schürmann verbrachte bis 2017 fünf emotionale Jahre an der Aldekerker Seitenlinie.

Foto: Roland Beyer

Auf ein hartes Stück Arbeit darf sich die Mannschaft des TV Aldekerk einstellen, wenn sie am Samstag in den Duisburger Westen reist und um 19.30 Uhr zum Spiel gegen den VfB Homberg in die Glückauf-Halle einläuft.

Dort wird der ATV auf einen sehr guten Bekannten stoßen: Auf Achim Schürmann, der die Aldekerker Spieler sicher besser kennt als seine eigene Westentasche und zahlreiche Spieler zu dem geformt hat, was sie heute sind. Fünf Jahre stand der Ex-Bundesligaprofi und Nationalspieler beim TV Aldekerk unter Vertrag. Nach der Saison 2016/2017 wurde er mit viel Applaus und einigen Tränen aus der Vogteihalle verabschiedet und nahm eine neue Aufgabe als Trainer in seiner Heimat an.

Schürmann, zugleich Frontmann und Gitarrist der Rockformation „Auswechselbank“, mit der er im Sommer den Hallenkracher mit dem einprägsamen Titel „Wir spiel’n mit dem Ball inner Hand“, eingespielt hat, wird vor heimischer Kulisse seine Jungs gegen seinen alten Verein entsprechend einstimmen und heiß machen­ – denn beim Handball kennt er kein Pardon, Niederlagen hasst er und selbst beste Freundschaften werden da für 60 Minuten auf Halde gelegt.

„Natürlich freue ich mich auf das Spiel gegen den Ex-Trainer ganz besonders“, sagt Spielführer Jonas Mumme und verspricht: „Ich werde mich auf jeden Fall voll reinhängen, um Achim zu ärgern, denn Niederlagen kann er wirklich nicht ab.“

Der Gastgeber stellt körperlich eine enorm starke Mannschaft, allen voran die beiden mächtigen Funktürme Mirco Krogmann und Marius Brunotte. Zudem verfügen sie über eine spielerische Qualität und sind in der Liga dafür bekannt, kein Spiel vor dem Ertönen der Schlusssirene aufzugeben – eine Trumpfkarte, auf die Schürmann auch in dieser Begegnung setzen wird. Nach neun Spieltagen liegen die Duisburger im Mittelfeld der Tabelle, zeigten zuletzt allerdings wechselhafte Leistungen: Dem Aufstiegskandidaten SG Ratingen nahm man durch ein Tor in der Schlusssekunde beim 26:26 einen Punkt ab, nur um in der Woche darauf bei einem keinesfalls überragenden TV Köln-Wahn mit 17:28 unterzugehen.

„Bei der Aldekerker Mannschaft merkt man, dass vor allem der Spaß am Handball wieder zurückgekehrt ist“, stellte Schürmann fest, „und für uns wird es eine Riesenaufgabe, gegen sie zu bestehen. Die haben das Zeug dazu, ganz oben mitzuspielen. Die Konstanz wird am Ende entscheiden. Das meine ich wirklich so, ohne die Aldekerker unter Druck setzen zu wollen.“

Trotz allem Respekt, den man dem Gegner entgegenbringen sollte, sind die Gäste als Favorit in diesem prestigeträchtigen Duell anzusehen. Die aktuelle Formkurve zeigt nach sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen steil nach oben und ein vorübergehender Platz zwei in der Tabelle ist der Beleg dafür. Eine luschige Einstellung wäre höchst fahrlässig ­– denn bekanntlich kommt Hochmut vor dem Fall und zu oft hat im Sport die Mentalität über Qualität gesiegt.

„Auf jeden Fall muss ich meine Leute vor diesem Spiel besonders motivieren, das muss ich vor jedem Spiel“, teilte ATV-Coach Nils Wallrath mit, der auf Grund der zuletzt gesehenen Leistungen seiner Mannschaft zuversichtlich in die Begegnung geht.

Can Greven und Christopher Tebyl haben ihre Verletzungen auskuriert und werden der Mannschaft zur Verfügung stehen.

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