Handball-Regionalliga TV Aldekerk setzt seinen Siegeszug fort

Kerken · Die Mannschaft gewinnt das Heimspiel gegen die HG Remscheid souverän mit 31:21. Nach dem dritten deutlichen Erfolg in Serie mischt das Team von Trainer Nils Wallrath weiter im Konzert der Großen mit.

 Der TV Aldekerk – hier Cedric Linden (am Ball) – ist in der Regionalliga derzeit nicht zu stoppen.

Der TV Aldekerk – hier Cedric Linden (am Ball) – ist in der Regionalliga derzeit nicht zu stoppen.

Foto: Norbert Prümen

30 Minuten lang war der TV Aldekerk am Samstagabend auf dem besten Weg, in der Handball-Regionalliga Nordrhein die Grenzen des Möglichen zu verschieben. Im Heimspiel gegen die HG Remscheid lag der Gastgeber bereits zur Pause uneinholbar mit 19:8 vorne – vieles deutete auf einen dritten Sieg in Folge hin, bei dem die sehr selten erreichte 40-Tore-Marke geknackt werden würde. Dass es am Ende nur ein 31:21-Erfolg wurde, hatte nachvollziehbare Gründe. Das Quintett im oberen Drittel der Tabelle gewann allesamt seine Partien. Das Team von ATV-Trainer Wallrath bleibt nach seinem Erfolg weiter auf dem dritten Platz mit nur einem Punkt Rückstand auf das Spitzenduo.

Die Anfangsminuten waren von Fehlwürfen auf beiden Seiten gekennzeichnet. Nach sechs Minuten lagen die Gäste mit 3:2 vorn. Es sollte ihre letzte Führung sein, denn nun hatte der ATV das Ölkännchen gefunden, um seine Tormaschine ordentlich zu schmieren. Aus einer konsequenten Deckung heraus drückte er aufs Tempo und schraubte innerhalb von acht Minuten den Spielstand nach dem Treffer von Jonas Mumme auf 9:4 hoch.

Der Gastgeber steigerte sich in einen Spielrausch und erhielt Beifall auf offener Szene, als beispielsweise die blinden Pässe von Julian Mumme bei seinem Bruder Jonas einen dankbaren Abnehmer fanden oder die Gäste dreimal in Folge bei Strafwürfen an Paul Keutmann im Tor des ATV scheiterten, der wieder eine herausragende Quote an gehaltenen Bällen vorweisen konnte. Den Schlusspunkt in einer mehr als unterhaltsamen Hälfte setzte Linksaußen Christopher Tebyl mit dem Treffer zum 19:8.

Das Spektakel der ersten Halbzeit fand im zweiten Durchgang keine Fortsetzung. Vermutlich unbewusst schalteten die Wallrath-Schützlinge einen Gang herunter, ohne dabei die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Der Trainer nutzte die Gelegenheit, einigen Akteuren mehr Spielanteile als sonst üblich zu geben und verschiedene taktische Varianten auszuprobieren. „Die Saison ist lang. Und ich brauche nicht nur sieben oder acht Spieler, sondern alle“, sagte Wallrath zu seiner Entscheidung.

So machte Paul Keutmann nach 45 Minuten Feierabend – der junge Joscha Schoemackers konnte zeigen, dass er mehr als nur ein Ersatz für die Nummer eins im Tor des ATV ist. Der TV Aldekerk ließ in der einseitigen Partie nichts mehr anbrennen. Am Ende stand ein verdienter 31:21-Sieg auf der Anzeigetafel, den die Spieler ausgiebig mit ihren Anhängern feierten.

„Auf der einen Seite kann ich nur auf unsere lange Verletztenliste als Grund dafür verweisen, dass heute so ein Spiel zustande gekommen ist“, sagte Gäste-Trainer Alexander Zapf, der laut darüber nachdachte, sich eventuell wieder das Trikot überzustreifen. „Aber auf der anderen Seite hat sich bestätigt, was ich die Saison über beobachtet habe. Der TV Aldekerk ist die Mannschaft der Stunde und in dieser Form schwer zu schlagen.“

Der ATV musste die Partie ohne seinen Spielmacher Tim Gentges bestreiten, bei dem ein Außenmeniskus-Riss diagnostiziert wurde. In seiner Rolle schlüpfte der junge Roman Grützner, der fast über die gesamte Spielzeit auf dem Feld stand und aus den Händen von Mannschaftsbetreuer Harald Menke die kleine Trophäe als „Mitarbeiter des Tages“ erhielt. „Als Trainer sieht man immer Fehler oder Schwächen“, sagte Nils Wallrath nach der Partie mit einem breiten Lächeln. „Aber ich wäre doch verrückt, meine Mannschaft nach so einem tollen Spiel zu kritisieren.“

TV Aldekerk: Keutmann, Schoemackers – Jonas Mumme (6), Plhak (6/3), Tebyl (6), Jentjens (5), Grützner (3), Julian Mumme (2), Görden (1), Küsters (1), Linden (1), Herholz, Upietz

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort