Dritte Handball-Liga Neuling hat keinen Welpenschutz mehr
Kerken · In der erfolgreichen Hinrunde wurde der TV Aldekerk noch vom einen oder anderen Gegner auf die leichte Schulter genommen. Diese Zeiten sind vorbei. Am Samstag geht’s zum Verfolger LIT 1912 II nach Nettelstedt.
Am Samstag startet der TV Aldekerk in die Rückrunde der Dritten Handball-Liga. Die Reise führt in die rund 250 Kilometer entfernte Sporthalle Nettelstedt, wo das Team von LIT 1912 II seine Spiele austrägt – die Partie wird um 19.30 Uhr angeworfen. Hinter dem Namen des Gastgebers verbirgt sich eine aus vier Stammvereinen gegründete Handball-Spielgemeinschaft, die den Unterbau des Bundesliga-Absteigers TuS Lübbecke-Nettelstedt bildet.
Nach den von ATV-Spielertrainer Tim Gentges ausgerufenen „Genießer-Wochen“, in denen der Aufsteiger gegen die Großen der Liga viel Erfahrung sammeln konnte, folgt nun die Zeit, in der eine Vorentscheidung im Abstiegskampf fallen könnte. Bis zur Winterpause hat die Gentges-Truppe noch drei Partien gegen sogenannte machbare Gegner vor der Brust, in denen sie die Weichen in Richtung Klassenerhalt stellen kann.
Ob der ATV wieder so einen makellosen Start wie zum Saisonauftakt mit drei Siegen in Folge auf die Platte zaubern kann, ist durchaus möglich, aber eher fraglich. Denn die Rückspiele stehen unter ganz anderen Vorzeichen. Die Aldekerker Mannschaft ist inzwischen für die Konkurrenz in Liga drei kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die Gegner werden sich wesentlich gewissenhafter auf den Neuling einstellen. Auf der anderen Seite haben die Aldekerker bereits einen Lernprozess durchlaufen und können wesentlich mehr Erfahrung ins Spiel einbringen.
Zur Erinnerung: In einer hart umkämpften Partie, deren Ausgang bis zum Ende völlig offen war, gewann der ATV das Hinspiel mit 30:27 und verlor seinen Rückraumschützen Thomas Jentjens, für den die Saison wegen einer schweren Knieverletzung vorzeitig beendet war. Der LIT 1912 II spielte eine durchwachsene Hinrunde, hat aktuell als Tabellenelfter 9:17-Punkte auf seinem Konto und muss sich auf einen langen Abstiegskampf einstellen. Etwas besser sieht die Situation des TV Aldekerk aus, der vier Punkte mehr auf dem Konto hat und die Hinserie überraschend auf Rang acht abgeschlossen hat.
Das Prunkstück im Team des Gastgebers ist der sehr erfahrene Mittelblock, der mit den ehemaligen kroatischen und lettischen Nationalspielern, Marko Bagaric (37) und Evars Klesniks (42), besetzt ist. Die Grün-Weißen werden wie immer auf eine geschlossene Mannschaftsleistung setzen, mit denen sie bereits einer Reihe von Gegnern den Zahn ziehen konnten. Der Aufsteiger wird 60 Minuten lang eine konzentrierte Vorstellung zeigen müssen, ansonsten drohen nach dem Abpfiff lange Gesichter. „Natürlich analysieren wir unser eigenes Spiel, simulieren im Training Spielsituationen, in denen uns die Konzentration und Entschlossenheit gefehlt haben und sprechen diese Fehler immer wieder an“, sagt Gentges. „Am Samstag wird die Mannschaft als Sieger die Halle verlassen, die die wenigsten Fehler macht.“
Gute Nachrichten hat die Personalabteilung des TV Aldekerk: Thomas Plhak ist nach seiner muskulären Verletzung wieder einsatzbereit.