Handball Bittere Niederlagen für ATV-Reserveteams

Aldekerk · Handball-Oberligen: Männer der Grün-Weißen bleiben am Tabellenende, Frauen müssen sich ebenfalls vorerst nach unten orientieren.

 Der TV Aldekerk II – hier Roman Grützner – muss sich mächtig zur Decke strecken, um noch einmal in Richtung Klassenerhalt angreifen zu können.

Der TV Aldekerk II – hier Roman Grützner – muss sich mächtig zur Decke strecken, um noch einmal in Richtung Klassenerhalt angreifen zu können.

Foto: Ja/Thomas Binn

Handball-Oberliga der Frauen: TV Lobberich – TV Aldekerk II 31:26 (15:12). Eigentlich wollte die Zweitvertretung der Aldekerker Handballerinnen in Nettetal-Lobberich mit Tempohandball punkten. Doch dafür ist eine funktionierende Abwehr die wichtigste Voraussetzung – die vom Team von René Baude in keiner Weise umgesetzt wurde. „Wir haben mit einer 5:1-Deckung angefangen und da schon keinen Zugriff bekommen“, meinte der Trainer.

„Man kann nicht sagen, dass die Einstellung nicht stimmte. Aber letztendlich fehlte der Wille, wirklich was in der Defensive zu ändern und Lobberich mehr entgegen zu stellen.“ Entweder spielten die Gastgeberinnen sich einen Siebenmeter heraus oder fanden – bei aufrückender ATV-Abwehr – die freie Spielerin und kamen zum Tor. Wenn den Aldekerkerinnen dann doch mal gelang, den Ball hinten zu sichern, fehlte es vorne. Immer wieder verloren sie hier das Sportwerkzeug und hatten so nie die Chance, selbst mal in Führung zu gehen.

Auch nach der Pause gelang das nicht. Zwar lief es in der Abwehr jetzt teilweise besser, aber für eine Wende reichte es nicht. „Insbesondere nach hinten raus waren unsere konditionellen Vorteile erkennbar, aber rund lief es immer noch nicht. Durch die offene Deckung kamen jetzt die Außen häufiger zum Zuge und konnten immer wieder treffen.“

Durch die neuerliche Niederlage muss der ATV jetzt sogar um den Mittelfeldplatz in der Oberliga fürchten. Am kommenden Wochenende ist Tabellennachbar Neuss zu Gast – dann sollte unbedingt ein Sieg her. Die Liga ist so dicht beisammen, dass ein Patzer für arge Bedrängnis sorgen kann.

TV Aldekerk II: Stahlberg, Jöbkes – Samplonius (13/8), Zey (3), Molderings (2), Lina Nebel (2), Rottwinkel (2), Weisz (2), Schütten (1), Laura Nebel (1), Karpowitz, Willemsen, Tanzhaus, Tillmann.

Oberliga der Männer: TV Aldekerk II – SG Langenfeld II 25:27 (11:15). Die reine Momentaufnahme in der Oberliga der Handballmänner ist für die Reserve des Aldekerker TV zwar nicht schön, aber zu diesem Zeitpunkt der Saison auch noch nicht unbedingt „lebensbedrohlich“. Der Blick auf die kommenden Spiele und die momentanen Rahmenbedingungen lässt aber doch die dunklen Wolken näher rücken. Fakt ist, dass die Mannschaft von Trainer Arne Schlieder an diesem Wochenende die große Chance gehabt hätte, mit einem Sieg über Langenfeld zumindest kurzfristig durchzuatmen. Ebenso ist nicht von der Hand zu weisen, dass die beiden verbliebenen Aufgaben vor der Weihnachtspause ungleich schwerer wiegen – zumindest auf dem Papier. In beiden Partien läuft die ATV-Zweitvertretung auswärts auf, zunächst beim Tabellenzweiten Remscheid, dann bei Ligaprimus Unitas Haan.

In der Verfassung der vergangenen drei bis vier Jahre hätte auch diese Aussicht keine Beunruhigung im Team hervorrufen müssen. Aber in dieser Saison ist alles anders. Offenbar hat die Unruhe um die Trainerfrage während der Sommerpause und in den Wochen danach doch Spuren in der mentalen Komponente hinterlassen. Der Wille ist fast in jedem Spiel zu spüren, das Engagement vorhanden. Doch auch gute Leistungen helfen der jungen Mannschaft nicht, knappe Spiele zu gewinnen. Wie jetzt wieder gegen Langenfeld. Nach anfänglicher Führung gerieten die Aldekerker in der neunten Minuten doch wieder in Rückstand und können damit offensichtlich derzeit ganz schlecht umgehen.

Denn statt das Spiel wieder zu eigenen Gunsten zu drehen, wuchs der Vorsprung der Gäste an. Immerhin konnte der höchste Abstand von 8:15 Toren innerhalb der letzten fünf Minuten vor der Pause noch verkürzt werden. Hätte der ATV diese Aufholjagd bereits unmittelbar nach dem Seitenwechsel fortgesetzt, wäre die Begegnung wahrscheinlich anders ausgegangen. Aber die ersten zehn Minuten nach dem Kabinengang gehörten wieder Langenfeld. Erst dann erwischte Schlieders Team einige richtig gute Minuten und verkürzte den Rückstand auf drei Tore (19:22, 20:23). Fast schon dramatisch mutete dann die Schlussphase der Begegnung an. Der ATV holte weiter auf, war in der letzten Minute auf ein Tor herangekommen (25:26). Der folgende Angriff der Gäste wurde abgefangen, Schlieder nahm sofort die Auszeit, um den letzten Akkord des Spiels gestalten zu können. Ein schneller Torwurf zum Ausgleich war der Plan, der dann aber daneben ging. Im Gegenzug machte Langenfeld den Deckel drauf.

„Kämpferisch kann ich der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen“, sagte Arne Schlieder hinterher. „Mit sechs Toren Rückstand in der zweiten Hälfte stecken andere den Kopf in den Sand und ergeben sich ihrem Schicksal, die Jungs aber haben sich auf dem Feld gegenseitig gepuscht und nochmal richtig Gas gegeben. Dafür hätten sie den Punkt verdient gehabt, wenngleich man feststellen muss, dass der Sieg für Langenfeld über die gesamten 60 Minuten gesehen in Ordnung geht.“

Das Problem seien in den entscheidenden Phasen die schlechte Chancenverwertung und die Vielzahl technischer Fehler gewesen. „Dann reicht es eben nicht, um solche Spiele zu gewinnen.“ Schlieder ist sich sehr wohl bewusst, dass es im neuen Jahr richtig schwer wird, hofft aber gleichzeitig auf den Überraschungseffekt gegen die scheinbar übermächtigen nächsten Gegner. „Gegen Mettmann haben wir gezeigt, dass wir grundsätzlich auch mit Teams aus dem oberen Tabellendrittel mithalten können. Und warum soll uns das gegen Remscheid und Haan nicht auch gelingen können? Hoffen darf man, aber Illusionen machen wir uns keine.“

TV Aldekerk II: Schoemakers, Zehres – Eickmanns (5), Dambacher (4), Akuinor (4), Küsters (3), Saars (2), Lenz (2), Lindner (2), Peschers (1), Grützner (1), Appelhans (1), Girmendonk, Weisz.

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