Handball TV Aldekerk mental nicht auf der Höhe

ALDEKERK · Handball-Regionalliga der Männer: ATV – TuS Opladen 25:29 (11:18). Der Tabellendritte aus Leverkusen nutzt eine Schwächephase der Grün-Weißen vor der Pause konsequent aus und verlässt die Vogteihalle als verdienter Sieger.

 Der TV Aldekerk – hier Christopher Tebyl – überzeugte nur phasenweise und hatte unter dem Strich verdient das Nachsehen.

Der TV Aldekerk – hier Christopher Tebyl – überzeugte nur phasenweise und hatte unter dem Strich verdient das Nachsehen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Am Ende stellt sich oft die Frage, woran es denn nun gelegen hat. Da ist es dann die individuelle Sichtweise, ob man  vorne zu wenig Tore gemacht oder hinten zu viele kassiert hat. Bei den Aldekerker Handballern war es am Samstag eine Mischung von beidem, die in 60 Minuten  gegen den Drittplatzierten vom TuS Opladen zu einer Niederlage mit vier Toren Differenz führte. Vor allem aber waren es die fehlende mentale Frische der Grün-Weißen und Konzentrationsmängel, die für die Aldekerker Heimpleite verantwortlich waren.

„Die zweite Hälfte der ersten Halbzeit haben wir heute komplett verschlafen“, merkte Aldekerks Coach Nils Wallrath nach dem Abpfiff kritisch an. „Da hat Opladen unsere Schwächephase genutzt und zur Pause fast schon für eine Vorentscheidung gesorgt.“ Die Aldekerker hatten die Partie mit Can Greven, Benedikt Liedtke und Thomas Jentjens im Rückraum eröffnet, neben Jonas Mumme am Kreis hatten Christopher Tebyl und Matome Rampyapedi das Vertrauen auf den Außenbahnen erhalten. Torhüter Benedikt Köß hatte in den Anfangsminuten schon einige gute Aktionen, so dass die Partie auf Augenhöhe Fahrt aufnahm. Die Aldekerker hatten die Partie mit Schwung begonnen und gut ins Spiel gefunden. Trotz einiger Unkonzentriertheiten im Abschluss hielten die Hausherren gegen den Tabellendritten Kontakt und die Partie offen.

In der Phase vor dem Seitenwechsel kippte die Partie dann deutlich zu Gunsten der Gäste, als auf Aldekerker Seite rund zehn Minuten lang nicht viel zusammenlief. Der TuS nutzte seine Chancen konsequent aus, während die Grün-Weißen ein paar Fehler zu viel machten. Wallrath versuchte, das drohende Unheil zu entschärfen, doch seine zeitig genommene Auszeit verpuffte ebenso wie die vorgenommene Umstellung der Defensive. Als Krönung kam dann noch ein überflüssiger Wechselfehler hinzu, der den mentalen Zustand der Mannschaft für jeden Zuschauer auf den Rängen der Vogteihalle sichtbar machte. Den folgenden Ballverlust in Unterzahl nutzten die Gäste, um zur komfortablen Halbzeitführung zu kommen.

Auch nach dem Seitenwechsel ging es für den ATV nicht wirklich besser weiter. Die Gastgeber mühten sich redlich, doch fehlte an vielen Ecken das gewisse Etwas, um aufschließen zu können. Opladen kam immer wieder zu leichten Treffern und wurde seiner Tabellenposition in den Top Drei der Liga auch rundherum gerecht. Als der Rückstand neun Treffer betrug, legte Wallrath den grünen Karton auf den Zeitnehmertisch und versuchte, das drohende Unheil einer fetten Klatsche noch abzuwehren.

Jetzt zog das taktische Mittel. Der Gast aus dem Leverkusener Ortsteil sollte noch einmal in Bedrängnis kommen. Christof Kleinelützum, der zuvor schon in der Reserve gespielt hatte, feierte nach seiner Verletzungspause ein gelungenes Comeback und wurde Antreiber seines Teams. Als er drei Zeigerumdrehungen vor dem Ende zum 24:27-Anschluss traf, schien für Grün und Weiß sogar ein Punkt noch möglich. Kurz darauf kamen die Gäste jedoch per Siebenmeter zum Tor und machten endgültig den Deckel drauf. „Opladen ist heute ein verdienter Sieger“, sagte Wallrath, nachdem er den Gästen gratuliert hatte.

„Mit einer normalen Angriffsleistung hätten wir heute gewinnen können“, wobei er zwei Strafwürfen, die seine Mannschaft nicht hatte verwerten können, hinterher trauerte und noch ein Versprechen  an die Adresse der ATV-Anhänger auf Lager hatte: „Jetzt haben wir nächste Woche noch ein Heimspiel, da werden wir zum Abschluss noch einmal alles reinlegen.“

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