Handball TV Aldekerk auf dem Weg in die Zweite Liga

ALDEKERK · Tabellenführer entscheidet das Spitzenspiel gegen Verfolger SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim mit 29:24 (15:16) für sich.

 So sehen Siegerinnen aus: Der TV Aldekerk nach dem Triumph im Spitzenspiel.

So sehen Siegerinnen aus: Der TV Aldekerk nach dem Triumph im Spitzenspiel.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Es war nicht nur ein Sieg, der den Aldekerker Drittliga-Handballerinnen am Sonntagabend gegen den direkten Konkurrenten aus Mainz gelungen war. Vielmehr war es, vor allem im zweiten Durchgang, eine bärenstarken Leistung, mit der die Grün-Weißen den Club vom Rhein in die Schranken gewiesen, ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und ihre Aufstiegsambitionen klar untermauert hatten.

Rund 350 Zuschauer hatten die Vogteihalle in einen Handballtempel verwandelt, der die Aldekerkerinnen von der ersten Minute an unterstützte und die Kulisse bot, die Co-Trainer Georg van Neerven sich vor der Partie vom heimischen Publikum gewünscht hatte. Der Support sollte auch von Beginn an fruchten. Die Gastgeberinnen zeigten sich von der ersten Minute an konzentriert und hatten den Siegeswillen quasi im Gesicht stehen. Das Angriffsspiel war variabel und von großer Lauffreunde, so dass die gegnerische Defensive mehrfach ausgehebelt werden konnte.

Leider stand jedoch die Abwehr keineswegs so sicher wie gewohnt. Deshalb kam auch der Verfolger aus Mainz oftmals zu leichten Toren. So entwickelte sich im ersten Durchgang eine schwungvolle Partie mit vielen Toren, in der beide Mannschaften sich in Sachen Torhunger in nichts nachstanden. „In der Pause war uns klar, dass wir in der Deckung etwas ändern mussten“, sagte Trainerin Yvonne Fillgert nach der Partie. Sie hatte zu Beginn der Halbzeit noch lange auf der Bank gesessen und den ersten Durchgang mit ihrem Co-Trainer analysiert.

Mit der Umstellung auf eine etwas defensivere Abwehrvariante hatte sie auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen. Sie ließ mit nur einer Spielerin vor einem massiven Abwehrriegel verteidigen und schaffte es auf diese Weise, das Angriffsspiel der Gäste entscheidend zu stören. Dazu ließ sie Birga van Neerven, die zuvor nur im Abwehrzentrum schon Schwerstarbeit geleistet hatte, auch im Angriff von der Leine. Die Linkshänderin münzte das in sie gesetzte Vertrauen zusammen mit der an diesem Tag stark aufspielenden Pia Kühn in Tore um, ihre schnellen Treffer ließen die Führung schon kurz nach Wiederanpfiff wechseln (19:17).

Die Gäste aus Bretzenheim stemmten sich gegen das Aldekerker Übergewicht, vermochten jetzt jedoch nicht mehr Schritt zu halten. Vorne lief der Ball munter durch die Reihen, der ATV war von jeder Position torgefährlich. Und hinten wurde der sprichwörtliche Beton angerührt. Beim Zwischenstand von 24:20 eine knappe Viertelstunde vor dem Ende versuchte SG-Trainer Martin Schwarzwald noch, das drohende Unheil für sein Team mit einer Auszeit abzuwenden.

Doch als nach zwei weiteren Aldekerker Toren noch ein Strafwurf der SG nicht den Weg ins Tor fand, war der Aldekerker Siegexpress nicht mehr aufzuhalten. Die Zuschauer feierten jedes Tor so, als sei der Aufstieg schon besiegelt. „Für diese Unterstützung und die schöne Atmosphäre heute kann ich nur danke sagen“, sagte Fillgert und strahlte über das ganze Gesicht. „Die Mannschaft hat sich den Sieg heute mehr als verdient und ist zurecht von einem tollen Publikum gefeiert worden.“

Ihr Team spielte die letzten Minuten unter dem Jubel der Zuschauer souverän zu Ende, ohne dass Mainz noch einmal in Reichweite gekommen wäre. Abermals Birga van Neerven traf zum letzten Tor des Abends, ehe der Schlusspfiff fast im Jubel von Mannschaft und Zuschauern unterging. Die Aldekerkerinnen feierten den Sieg mehr als ausgelassen, während die Mainzerinnen mit leeren Gesichtern von der Platte der Vogteihalle schlichen. Eine Vorentscheidung um den Aufstieg ist der Sieg bei fünf noch ausstehenden Partien zwar noch nicht. Doch hatten die Aldekerkerinnen eine Leistung auf die Platte gebracht, die einem alleinigen Tabellenführer mehr als würdig ist. Und in dieser Form spricht einiges dafür, dass sich die Grün-Weißen auf dem Weg in die Zweite Handball-Bundesliga nicht mehr aufhalten lassen.

TV Aldekerk: Cengiz, Leuf – Kühn (7), A. Huppers (5), van Neerven (5), Rottwinkel (5/2), F. Huppers (4), Weisz (2), Heimes (1), Albin, Schütten, Nebel, Zey.

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