Zweite Handball-Bundesliga der Frauen TV Aldekerk ärgert den Spitzenreiter nur eine Halbzeit lang

Kerken · Die stark ersatzgeschwächten Gastgeberinnen verlieren deutlich mit 24:34 gegen HSV Solingen-Gräfrath. Nach der Pause sorgt der Titelaspirant schnell für klare Verhältnisse.

 Der TV Aldekerk – hier Svenja Rottwinkel – wehrte sich nur in der ersten Hälfte erfolgreich gegen die Überlegenheit des HSV Solingen-Gräfrath.

Der TV Aldekerk – hier Svenja Rottwinkel – wehrte sich nur in der ersten Hälfte erfolgreich gegen die Überlegenheit des HSV Solingen-Gräfrath.

Foto: Norbert Prümen

Im Hinspiel hatte sich der TV Aldekerk bis kurz vor dem Abpfiff Hoffnungen auf eine Überraschung machen dürfen und letztlich eine unglückliche 29:30-Niederlage kassiert. Beim Wiedersehen am Freitagabend in der heimischen Vogteihalle reichten die Kräfte nur eine Halbzeit lang, um den Titelaspiranten HSV Solingen-Gräfrath ärgern zu können. Der Gegner war nach der Pause klar überlegen und übernahm mit einem 34:24 (12:13)-Erfolg zumindest vorübergehend die Tabellenführung in der Zweiten Handball-Bundesliga der Frauen.

Die Gastgeberinnen, die nur einen kleinen Kader zur Verfügung hatten, erwischten einen guten Start und hinterließen zunächst einen hochmotivierten Eindruck. Dabei wechselten sich Tempohandball in der ersten und zweiten Phase mit geduldigem Positionsspiel ab. Der Tabellenletzte musste zwar erheblich mehr investieren als der Favorit, um zum Torerfolg zu kommen. Doch die Grün-Weißen setzten die Treffer, hielten das Spiel offen und den Gegner in Reichweite. „Die erste Hälfte hat schon Nerven gekostet“, sagte Gräfraths Trainerin Kerstin Reckenthäler nach der Partie und hatte auch ein Lob für die Gastgeberinnen parat: „Wir wollten das heute nicht so eng werden lassen wie im Hinspiel. Aber Aldekerk hat das in der ersten Halbzeit gut gemacht.“

In der Pause muss Reckenthäler sehr deutliche Worte an ihre Mannschaft gerichtet haben. Die Gäste kamen wie verwandelt aufs Parkett zurück, drehten vor rund 50 mitgereisten Fans aus Solingen mit einem 11:1-Lauf den Spieß um und stellten die Zeichen frühzeitig auf Auswärtssieg.

„Nach einer wirklich guten ersten Halbzeit haben wir nach dem Seitenwechsel einfach keine Ideen mehr gehabt“, sagte Aldekerks Trainerin Yvonne Fillgert anschließend. Sie musste mit ansehen, wie die Torgefahr ihrer Mannschaft plötzlich gegen Null tendierte und leichte Fehler den Gegner zu Toren einluden. Hinzu kam, dass sich Solingens Torhüterin Natascha Krückemeier in Hälfte zwei in Bestform präsentierte – das Unheil nahm aus Aldekerker Sicht seinen Lauf. Die Grün-Weißen kamen nach einem zwischenzeitlichen 14:23-Rückstand zwar etwas besser ins Spiel und wehrten sich nach Kräften. Doch insgesamt war die ersatzgeschwächte Mannschaft, die durch die Verletzung von Angelina Huppers zu Beginn der zweiten Halbzeit zusätzlich dezimiert worden war, nur noch darauf bedacht, die Höhe der Niederlage in Grenzen zu halten. Am Ende waren es zehn Treffer Unterschied. „Gräfrath ist kein Team, mit dem wir uns messen müssen“, sagte Yvonne Fillgert. „Die Niederlage wirft uns nicht um.“

TV Aldekerk: Cengiz, Leuf, Kothen – Beugels (6/1), Rottwinkel (5), Albin (3), Molderings (2), Nunnendorf (2), A. Huppers (2/1), van Neerven (2/1), Nebel (1), Hinz (1).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort