Handball Des Gegners Angst vorm kleinen Bruder

Kerken · Handball-Regionalliga: Der TV Aldekerk ist gut aus den Startlöchern gekommen und empfängt am Samstag die SG Langenfeld. Der amtierende Amateur-Pokalsieger hat viel Respekt vor Julian Mumme, der zuletzt 14 Treffer erzielte.

 Seine Wurfgewalt ist in der Regionalliga gefürchtet: Julian Mumme steigt hoch und zieht ab.

Seine Wurfgewalt ist in der Regionalliga gefürchtet: Julian Mumme steigt hoch und zieht ab.

Foto: Heinz Spütz

Der TV Aldekerk ist in der vierthöchsten Spielklasse sehr gut aus den Startlöchern gekommen. Zum Saisonauftakt hatten sich die Grün-Weißen nach einer ordentlichen Leistung mit 33:33 vom TSV Bonn rrh. getrennt. Am vergangenen Wochenende bot die Mannschaft um Trainer Nils Wallrath über weite Strecken begeisternden Handball und behielt am Ende in Gummersbach beim HC Gelpe/Strombach mit 34:30 die Oberhand.

Wer den Rechenschieber zur Hand nimmt, wird feststellen, dass die Rollen klar verteilt sein dürften, wenn der ATV am Samstag um 19.30 Uhr am dritten Spieltag die SG Langenfeld in der Vogteihalle empfängt. Die Gäste haben bislang erst ein Spiel ausgetragen und dieses mit 20:21 gegen BTB Aachen verloren. Die Aachener wiederum hatten sich zuvor eine 22:28-Niederlage gegen Gelpe/Strombach eingehandelt. Gelpe hatte (siehe oben) gegen den TV Aldekerk keine Chance – folglich sollte die Gleichung am Samstag zu Gunsten der Grün-Weißen aufgehen.

Aber ganz so einfach funktioniert Handball dann doch nicht. Dafür ist die Liga einfach zu ausgeglichen besetzt, an jedem Spieltag werden die Karten neu gemischt. „Die SG Langenfeld hat sich in der Vergangenheit schon immer als schnelle und spielstarke Mannschaft präsentiert. Der bisherige Saisonverlauf sagt noch rein gar nichts aus“, sagt Wallrath, der Stärken und Schwächen des nächsten Gegners mit Hilfe von Videomaterial analysiert hat. „Auffällig ist vor allem die Deckungsarbeit. Langenfeld verteidigt sehr variabel und eigenwillig. Wir müssen uns der Herausforderung stellen, darauf entsprechend zu reagieren“, sagt Wallrath. „Gerade einmal 21 Gegentore gegen Aachen sprechen eine deutliche Sprache.“

Andererseits ist dem Aldekerker Trainer natürlich nicht entgangen, dass der Gegner gegen Aachen nur magere 20 Treffer erzielt hat und deshalb mit einer Niederlage gestartet ist. An dieser Stellschraube möchte sein Langenfelder Kollege Lars Brümmer nach Möglichkeit schon in der Vogteihalle drehen: „Gegen Aldekerk muss unser Ziel lauten, endlich unsere Torchancen zu nutzen und einfache Ballverluste zu vermeiden. Nur so können wir die Geschwindigkeit aus dem Spiel nehmen.“.

Besonders großen Respekt hat Brümmer vor einem Spieler im ATV-Trikot: „Der jüngere der beiden Mumme-Brüder scheint ja im Moment besonders gut drauf zu sein.“ Kann man wohl sagen: Julian Mumme erzielte bei der beeindruckenden Vorstellung in der Gummersbacher Eugen-Haas-Sporthalle respektable 14 Treffer.

Für die Tatsache, dass die Gäste aus Langenfeld bislang erst ein Spiel bestritten haben, gibt’s einen sehr guten Grund. Die Mannschaft hatte sich für das „Final Four“-Turnier um den Amateurpokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB) qualifiziert und holte sich nach 2016 wieder die begehrte Trophäre. Der Regionalligist hatte anschließend auch noch das nötige LosgIück und trifft am kommenden Dienstag in der ersten Hauptrunde um den DHB-Pokal in eigener Halle auf den Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf. „Ich gehe davon aus, dass meine Spieler noch nicht in Gedanken bei diesem besonderen Spiel sind. Wir werden uns voll auf den TV Aldekerk konzentrieren“, verspricht Brümmer.

Der Gastgeber muss weiterhin auf Can Greven und Thomas Plhak (beide verletzt) verzichten. Rückraumspieler Roman Grützner konnte wegen einer Blessur am Knie die ganze Woche nicht trainieren. Die SG Langenfeld reist hingegen in Bestbesetzung an.

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