Handball TV Aldekerk sorgt weiter für Furore

Kerken · Im Duell der Aufsteiger setzt sich der Drittligist deutlich mit 33:26 (16:11) gegen den VfL Gladbeck durch. Einziger Wermutstropfen: Thomas Plhak muss nach einem Schlag ins Gesicht verletzt das Spielfeld verlassen.

Thomas Plhak erzielte sechs Treffer für den ATV. Er bekam in der 45. Minute einen Schlag aufs Gesicht.

Thomas Plhak erzielte sechs Treffer für den ATV. Er bekam in der 45. Minute einen Schlag aufs Gesicht.

Foto: Norbert Prümen

Wenn Moderator Thomas Platen in der Vogteihalle den Zillertaler Hochzeitsmarsch auflegt und sich eine Horde erwachsener Menschen ausgelassen hüpfend im Kreis bewegt, wissen die eingefleischten Anhänger des TV Aldekerk, was die Stunde geschlagen hat.

Nach dem kleinen Ausrutscher vor einer Woche bei der 24:31-Niederlage gegen die Ahlener SG gehen die Aldekerker Festspiele in der Dritten Handball-Bundesliga weiter. Im Duell der Aufsteiger setzte sich das Team von Spielertrainer Tim Gentges souverän mit 33:26 (16:11)-Toren gegen den VfL Gladbeck durch und feierte im fünften Spiel den vierten Sieg.

8:2-Punkte stehen nun zu Buche. Wenn jemand vorher gesagt hätte, dass der ATV nach fünf Spieltagen in der Spitzengruppe mitmischen würde, wäre er wohl für verrückt erklärt worden. Im Aldekerker Lager weiß man sehr wohl, den Erfolg zu genießen, aber auch realistisch einzuschätzen. „Keine Frage, die Ausbeute ist sensationell“, sagt Tim Gentges. „Aber nach wie vor spielen wir definitiv gegen den Abstieg. Die beiden Punkte haben wir sehr gerne mitgenommen.“

Endlich mal hatten die Verantwortlichen des Vereins Klatschpappen auf den Rängen verteilt. Die sollten ihre Wirkung nicht verfehlen. Die rund 500 Zuschauer entwickelten schnell ein Gespür dafür, wann der Einsatz dieser lauten Klatschen zur Unterstützung der eigenen Mannschaft nötig war.

Ein nervöser und fahriger Auftritt mit Abschlussschwächen auf beiden Seiten kennzeichneten jedoch die Anfangsminuten. Beide Mannschaften begegneten sich, wie im Vorfeld vermutet worden war, auf Augenhöhe. So überraschte es nicht, dass es nach 18 Minuten 8:8 stand. Ab diesem Zeitpunkt erhörte der Gastgeber die Schlagzahl, ging nach zwei Treffern durch Thomas Plhak mit 10:8 in Führung und baute diese innerhalb von drei Minuten und einer blitzsauberen Serie von fünf Toren in Folge von 11:9 auf 14:9 aus. Beim Stand von 16:11 ging es in die Halbzeitpause.

Drei ATV-Treffer unmittelbar nach dem Wiederanpfiff sorgten für klare Machtverhältnisse an diesem Abend. Und spätestens nach dem 27:19 durch Julian Mumme nach 45 Minuten stand fest, wer die Halle als Sieger verlassen würde.

Die Zuschauer konnten ihre Klatschpappen zur Seite legen und in aller Ruhe den 33:26-Erfolg genießen. Die Absicht des TV Aldekerk im Kampf um den Klassenerhalt, gegen Gegner mit der gleichen oder ähnlichen Kragenweite zu punkten, ging ein weiteres Mal auf.

„Ein handballerische Leckerbissen war dieses Mal nicht zu erwarten, weil für beide Mannschaften zu viel auf dem Spiel stand“, sagte der Aldekerker Spielertrainer Tim Gentges nach der Partie. „Den Gladbeckern ist zum Ende des Spiels die Kraft ausgegangen. So können wir auch in dieser Höhe von einem souveränen Sieg sprechen.“

Einen bitteren Beigeschmack hatte die Partie jedoch: In der 45. Minute lief der ATV durch Thomas Plhak, bis dahin mit sechs Treffern erfolgreichste Schütze seiner Mannschaft, einen schnellen Gegenstoß. Ein Schlag ins Gesicht durch Jan Schmiemann verhinderte seinen Durchbruch.

Nach einer Behandlung des rechten Auges konnte er zumindest von der Bank aus den weiteren Spielverlauf verfolgen. Der Übeltäter erhielt die Rote Karte und musste sich den Rest des Spiels von der Tribüne ansehen.

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