Dritte Handball-Liga Ein Ausrutscher sollte eigentlich reichen

Kerken · Den ersten Matchball im Kampf um den Klassenerhalt hat der TV Aldekerk vergeben. Nach dem 37:38 gegen Schlusslicht TSV Minden II bietet sich beim Drittletzten Team Handball Lippe II die nächste Gelegenheit.

Der 23-jährige Cedric Linden (am Ball) ist im rechten Rückraum zu einem Leistungsträger des TV Aldekerk herangereift.

Der 23-jährige Cedric Linden (am Ball) ist im rechten Rückraum zu einem Leistungsträger des TV Aldekerk herangereift.

Foto: Heinz Spütz

Nach Augustdorf im Kreis Lippe, am Fuße des Teutoburger Waldes gelegen, führt die Reise des TV Aldekerk zum nächsten Auswärtsspiel. Dort trägt das Team Handball Lippe II, die Reserve des Bundesligisten TBV Lemgo, in der Wineo-Arena mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1200 Zuschauern seine Heimspiele aus. So voll wird’s wahrscheinlich allerdings nicht, wenn die Grün-Weißen am Samstag ab 18 Uhr ihren zweiten Matchball im Kampf um den Klassenerhalt verwandeln wollen. Eine Woche nach dem 37:38 gegen den designierten Absteiger TSV Minden II soll der nächste Ausrutscher unbedingt vermieden werden.

Die Gastgeber stehen mit 10:26-Punkten zwar auf einem Abstiegsplatz, dürfen sich aber noch berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Gerade einmal ein Punkt beträgt der Abstand der Lipperländer zum Relegationsplatz, deren sechs sind es auf Rang zehn, der den sicheren Verbleib in der Liga bedeutet. „Wir wollen gegen Aldekerk auf jeden Fall die Punkte zu Hause behalten und uns für die knappe Niederlage im Hinspiel revanchieren“, sagte Trainer Matthias Struck, dessen Mannschaft in der Vogteihalle etwas unglücklich mit 31:33 das Nachsehen hatte.

Gegen die Mindener Bundesliga-Reserve ließen die ATV-Männer Eigenschaften wie taktische Disziplin und Leidenschaft vermissen, die sie im Grunde genommen schon die ganze Saison ausgezeichnet haben. „Da haben wir eine dicke Chance auf den frühzeitigen Klassenerhalt verpasst. Natürlich haben wir die Leistung während der Trainingswoche angesprochen. Damit ist das Thema aber auch vom Tisch“, sagt ATV-Spielertrainer Tim Gentges.

Der erfahrene Coach hat immer wieder darauf hingewiesen, dass es für den Aufsteiger vom Niederrhein keine leichten Gegner gibt. „Die Struktur unseres nächsten Gegners ist mit der Mindener Mannschaft vergleichbar. Ich gehe davon aus, dass Lemgo aus einer kompakten Deckung heraus agiert und uns von Anfang an unter Druck setzen möchte“, so Gentges. Schon das Hinspiel stand lange auf des Messers Schneide. 16 Sekunden vor Schluss war es der Trainer höchstpersönlich, der mit dem Treffer zum 33:31-Endstand wenig später den Zillertaler Hochzeitsmarsch erklingen ließ.

Eine Schlüsselrolle im Spiel des TV Aldekerk nimmt mittlerweile der 23-jährige Cedric Linden ein. Der Linkshänder hatte mit starken Leistungen beim Oberligisten TV Oppum auf sich aufmerksam gemacht und sich im Sommer 2021 den Grün-Weißen angeschlossen. In der Aufstiegs-Saison kam er unter Trainer Nils Wallrath als Schütze im rechten Rückraum allerdings nur zu sporadischen Einsätzen.

Weil sich Thomas Jentjens gleich zum Auftakt des Abenteuers Dritte Liga eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte und für den Rest der Saison ausfällt, wurde Linden ins kalte Wasser worfen. Er sollte von jetzt auf gleich die Lücken schließen, die Jentjens in Angriff und Abwehr hinterlassen hatte. Das hat der junge Mann mit Bravour geschafft. „Cedric hat einen enormen Sprung nach vorne gemacht und wird sich noch weiterentwickeln. Er strotzt vor Selbstbewusstsein, das er sich selber hart erarbeitet hat“, so Gentges.

Vor dem Auftritt beim Drittletzten bangt der TV Aldekerk um Jonas Mumme. Der Kapitän zog sich gegen Minden einen satten Pferdekuss zu und konnte die ganze Woche nicht trainieren. Erst kurzfristig wird sich entscheiden, ob er eventuell doch auf die Zähne beißen wird. Aus der Aldekerker Verbandsliga-Mannschaft, die erst am Sonntag spielt, reisen Lukas Saars und Niklas Platen mit ins Lipperland.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort