Handball-Regionalliga Das „Traumfinale“ rückt immer näher

Kerken · Im Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel gewinnt der TV Aldekerk mit 27:22 beim TV Rheinbach, während Spitzenreiter interaktiv Handball in Aachen Federn lässt. Die Ratinger reisen Samstag zum Gipfeltreffen an.

 Julian Mumme (beim Abschluss), Spielgestalter und Torjäger des TV Aldekerk, läuft in der entscheidenden Phase der Saison zur Hochform auf.

Julian Mumme (beim Abschluss), Spielgestalter und Torjäger des TV Aldekerk, läuft in der entscheidenden Phase der Saison zur Hochform auf.

Foto: Heinz Spütz

Siegen, springen, singen – und zwischendurch ein bisschen schlafen. Unglaublich, was die Spieler des Handball-Regionalligisten TV Aldekerk in den letzten Wochen leisten. Auf der einen Seite das mörderische Programm von sechs Spielen innerhalb von gerade einmal zwei Wochen. Und dann verlässt die Mannschaft jeweils auch noch als Sieger die Halle – das ist beispiellos. Jede Begegnung stellt angesichts des enormen Kräfteverschleißes eine echte Herausforderung dar. Spiele gegen vermeintlich leichte Gegner werden zu schweren Brocken, die auf dem Weg zur Meisterschaft zur Seite geräumt werden müssen.

Nach dem hart erkämpften 27:22 (11:11)-Erfolg beim Vorletzten TV Rheinbach hat sich an der Spitze eine neue Konstellation ergeben, da sich Tabellenführer interaktiv Handball aus Ratingen am Samstag mit einem 27:27 beim BTB Aachen begnügen musste. Das heißt für den TV Aldekerk ganz konkret: Die Mannschaft darf sich in den Nachholspielen in (am Dienstag) und gegen (am Donnerstag) BTB Aachen einen Ausrutscher erlauben.

Mit einem Sieg am kommenden Samstag im Spitzenspiel gegen Ratingen könnten die Grün-Weißen in der heimischen Vogteihalle dann ihr Meisterstück machen, da sie bei Punktgleichheit mit interaktiv Handball in jedem Fall den entscheidenden direkten Vergleich auf ihrer Seite hätten. Vieles spricht momentan für dieses „Traumfinale“ am letzten Spieltag.

Zum Geschehen auf dem Parkett: Die Gäste vom Niederrhein fanden nur schleppend in die Partie und zeigten deutliche Schwächen in den Abschlüssen. Unterstützt vom lautstarken Rheinbacher Publikum, das mit Sirenen, Trommeln und Klatschpappen die Heimmannschaft unterstützte, lagen die Gastgeber nach zehn Minuten mit 4:2 in Führung. ATV-Trainer Nils Wallrath stellte seine Truppe in einer einmütigen Auszeit neu ein. Der ATV ging mit einer Dreier-Serie in Führung, die nicht lange Bestand hatte. Beim Spielstand von 11:11 wurden die Seiten gewechselt. „Anfangs haben wir vorne Schwächen gezeigt, konnten das aber durch eine gute Deckungsarbeit kompensieren“, kommentierte Tim Gentges, der in der neuen Saison den ATV als Trainer übernimmt, die erste Halbzeit.

Bei einem Rückstand von 13:15 bog der Turnverein mit einem sauberen 5:0-Lauf auf die Siegerstraße ein. Die Hausherren, die noch um den Ligaverbleib bangen müssen, ließen sich nicht abschütteln und blieben zunächst in Schlagdistanz. Eine weitere Aldekerker Dreier-Serie zum Stand von 24:20 sorgte für die Vorentscheidung. Beim erlösenden Schlusspfiff zeigte die Anzeigetafel ein 27:22 für die Gäste an.

„Rheinbach hat uns noch nie gelegen, das haben wir auch heute wieder gesehen“, sagte der sichtlich erleichterte Nils Wallrath nach dem Spiel. „Die Strapazen der letzten Tage hinterlassen deutliche Spuren, die geistige Frische lässt nach. Natürlich ist es nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Ich muss der Mannschaft trotzdem ein dickes Kompliment machen. Sie hat Charakter bewiesen und das Spiel noch gedreht.“

Beeindruckt zeigte sich der Trainer von der Leistung und Einstellung seine Abwehrchefs Marcel Görden: „Sein unbändiger Siegeswille ist fast schon krank. Er geht immer vorne weg und reißt die Mannschaft mit.“

TV Aldekerk: Keutmann (1), Schoemackers – Rutten (7/3), Julian Mumme (5), Gentges (4)), Görden (3), Jentjens (3), Grützner (2), Jonas Mumme (1), Küsters (1), Greven, Plhak, Tebyl, Linden, Herholz.

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