Aldekerk TuSEM-Abwehr bekommt Julian Mumme nicht in den Griff

ALDEKERK · (ütz) Handball-Regionalliga Nordrhein Männer: TV Aldekerk – TuSEM Essen II 35:30 (18:14). Hallensprecher Reinhard Pösel kündigte eine tempo- und torreiche, packende und vielleicht auch dramatische Begegnung an – und er sollte recht behalten.

 Aldekerks Julian Mumme ist in dieser Situation nur mit einem Foulspiel am Torwurf zu hindern.

Aldekerks Julian Mumme ist in dieser Situation nur mit einem Foulspiel am Torwurf zu hindern.

Foto: Heinz Spütz

Das Heimspiel des TV Aldekerk gegen die U 23-Auswahl des Zweitbundesligisten TuSEM Essen bot alles, was die Faszination des Handballs ausmacht – und vor allem sah es ein erfolgreiches Ende für die Gastgeber vor.

Von Beginn an kannten beide Mannschaften nur eine Marschrichtung und ein Tempo: Geradeaus mit Vollgas. Drei oder vier Treffer innerhalb einer Minute waren an diesem Abend keine Seltenheit.

Den besseren Start erwischten die Gastgeber, die vor allem dank der drei Treffer von Julian Mumme mit 4:1-Toren in Front gingen. Essen ließ sich nicht abschütteln und ging in der 17. Minute mit 9:8-Treffern zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung – es sollte gleichzeitig aber auch die letzte an diesem Abend gewesen sein.

Mit vier Glanztaten in Folge leitete Bennedikt Köß im Tor der Hausherren die Wende ein. Der ATV demonstrierte bis zum Halbzeitpfiff seine Stärke und erspielte sich dank einer Leistungsexplosion einen vorentscheidenden Vorsprung von vier Toren. Mit einem Spielstand von 18:14 ging es in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel machte die Aldekerker Torfabrik da weiter, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatte und produzierte Treffer wie am Fließband. Nach 43 Minuten und dem Treffer von Can Greven zur 28:20-Führung war das Spiel des wie entfesselt aufspielenden ATV entschieden. Da fiel die Zwangspause für Thomas Jentjens nicht weiter ins Gewicht, als er mit zerrissenem und völlig zerfleddertem Trikot auf der Bank Platz nehmen musste und schließlich mit einem neuen Trikot weiterspielen konnte. Im Gefühl des sicheren Sieges schien die Konzentration bei den Aldekerkern nachzulassen, die eingewechselten Lauritz Weisz und Matome Rampyapedi, die die Außenbbahnen besetzten, vergaben je zweimal in aussichtsreicher Position, während die Gäste sich bis auf auf zwei Treffer heranarbeiteten.

Die Zuschauer in der Vogteilhalle wurden merklich nervöser und die Anfeuerungsrufe der TuSEM–Fans deutlich lauter. Die Entscheidung fiel schließlich drei Minuten vor Schluss: Dem ATV wurde ein Strafwurf zugesprochen, den Thomas Plhak sicher zur 33:30-Führung verwandelte. Im direkten Gegenzug entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter für Essen. Tim Könemann trat zum sechsten Mal an. Fünf hatte er bereits verwandelt. ATV–Keeper Köß schritt seelenruhig zum Schützen, nahm kurz Kontakt zu ihm auf, ging zurück ins Tor – und wehrte den Wurf ab. „Schön wär’s, wenn du 100 Prozent triffst“, verriet Köß nach dem Spiel. Mehr habe er dem Essener nicht gesagt. Zwei weitere Treffer durch Benedikt Liedtke und abermals Julian Mumme veredelten den auch in dieser Höhe verdienten 35:30-Sieg des TV Aldekerk.

ATV-Coach Nils Wallrath sprach von der stärksten Saisonleistung seiner Mannschaft und lobte dabei die tolle Unterstützung des Publikums. „Ich glaube, wir wollten heute ganz einfach mehr als unser Gegner und waren speziell 45 Minuten lang auf allen Positionen torgefährlicher“, lautete seine Spielanalyse.

Gäste-Trainer Nelson Weisz, der in der zweiten Halbzeit häufiger die Leistung der Schiedsrichter lautstark kritisierte und dafür mit Gelb verwarnt wurde, zeigte sich nach der Partie als fairer Verlierer: „Hauptgrund für die Niederlage war unsere mangelhafte Chancenverwertung. Aber ich muss auch erwähnen, dass die Aldekerker unser Schwächephase gnadenlos ausgenutzt und wir für Julian Mumme keine Lösung gefunden haben.“

ATV: Köß, Schoemackers – Julian Mumme (11), Greven (5), Jentjens (5), Plhak (5/3), Tebyl (4), Jonas Mumme (3), Liedtke (1), Tobae (1), Kleinelützum, Rampyapedi und Weisz.

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