Doppelter Triumph Das gab es noch nie: TTC Geldern feiert gleich zwei Deutsche Meister

Geldern · Erst siegte Annemarie Falkowski bei der Tischtennis-Senioren-DM in der Klasse Seniorinnen 70. Jetzt triumphierte der achtjährige Mischa am Schachbrett.

 Mischa Nezhyvenko – hier mit seiner Mutter Maryna und dem Sevelener Unternehmer Daniel Mrugalski – hat seinen Gegnern bei der Schach-DM keine Chance gelassen.   RP-Foto: Heinz Spütz

Mischa Nezhyvenko – hier mit seiner Mutter Maryna und dem Sevelener Unternehmer Daniel Mrugalski – hat seinen Gegnern bei der Schach-DM keine Chance gelassen. RP-Foto: Heinz Spütz

Foto: Heinz Spütz

So kann es gehen. Erst lag wegen der Pandemie lange Zeit das Vereinsleben nahezu komplett brach. Und jetzt kommt der TTC Geldern-Veert auf einmal aus dem Feiern praktisch gar nicht mehr heraus. Eugen Brück staunte in den vergangenen Tagen nicht schlecht. „Ich kann es immer noch nicht so richtig fassen. Zwei deutsche Meistertitel innerhalb einer Woche. So etwas hat es in unserer Vereinsgeschichte noch nicht gegeben. Das ist eine einmalige Sache“, sagte der Vorsitzende des großen Breitensportvereins.

Den Anfang hatte wie berichtet Annemarie Falkowski bei den Tischtennis-Titelkämpfen der Senioren in Völklingen gemacht. Die 70-Jährige, die seit langem zu den Leistungsträgerinnen der Gelderner Verbandsliga-Mannschaft gehört, hatte im Einzelwettbewerb der Seniorinnen 70 Nerven wie Drahtseile gezeigt. Vom Viertelfinale bis zum Endspiel bezwang sie ihre Gegnerinnen jeweils in spannenden fünf Sätzen und stand erstmals in ihrer Laufbahn bei nationalen Titelkämpfen ganz oben auf dem Siegertreppchen. Ganz nebenbei gewann sie an der Seite der aus Geldern stammenden Roswitha Lindner, die inzwischen für die TTF Rhenania Königshof startet, auch noch die Bronzemedaille im Doppel-Wettbewerb.

Am Wochenende legte eines der jüngsten Mitglieder des TTC Gel­dern nach. Der achtjährige Mykhaylo Nezhyvenko, der im März mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester vor den russischen Truppen aus Kiew geflohen war und inzwischen in Sevelen zu Hause ist, hat sich den Traum von der Deutschen Meisterschaft im Schach erfüllt.

Wie berichtet, hatte Mischa bei den Titelkämpfen in Willingen nach zehn von elf Runden mit acht Siegen und zwei Remis in Führung gelegen. Am Samstag musste ein weiterer Sieg her, um seinen Verfolger Yibo Zhang (Stuttgart), den er zuvor bereits geschlagen hatte, auf Distanz zu halten. Gesagt, getan: Gegen Edward Bundan (Osnabrück), der auf Rang acht landete, ließ Mischa nichts anbrennen. Nach einer ausgeglichenen Eröffnung verschaffte sich der kleine Ukrainer, der die Grundschule Issum besucht, mit dem 23. Zug einen entscheidenden Vorteil. Wenig später kassierte er die Dame ein und zwang seinen Kontrahenten zur Aufgabe. „Der Junge ist einfach überglücklich“, sagte der Sevelener Unternehmer Daniel Mrugalski, der die Familie bei sich aufgenommen hat.

„Wir lassen uns etwas einfallen und werden unsere beiden Deutschen Meister gebührend feiern“, kündigte Eugen Brück an.

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