Fußball TSV Weeze: Vom Spitzenreiter zum Kellerkind

Weeze · Der Bezirksligist ist gut in die Saison gestartet, dann ging es allerdings bergab. Und Trainer Sebastian Steinhauer musste nach der langen Durststrecke auch gehen. Ein Zwischenfazit.

 Obmann Martin van Hall übernahm das Team bis Jahresende.

Obmann Martin van Hall übernahm das Team bis Jahresende.

Foto: TSV Weeze

Wir schreiben den 12. September: Der TSV Weeze hat mit dem 2:0 über den SV Walbeck soeben den dritten Sieg in Folge verbucht und steht nach vier Spieltagen an der Tabellenspitze der Fußball-Bezirksliga – letztlich nur eine Momentaufnahmen. Denn seit den drei Siegen gegen Walbeck, die DJK Twisteden und den VfL Repelen – allesamt direkte Konkurrenten im Abstiegskampf – ist nur noch ein Punkt hinzugekommen. Nach jetzt neun sieglosen Spielen in Serie steht der TSV mit zehn Punkten auf dem vorletzten Platz.

Dass eine solche Durststrecke weder am Team noch am Coach spurlos vorbeigeht, wurde Anfang November deutlich: Der Weezer Fußball-Ausschuss entschied sich, den erst seit Saisonbeginn verantwortlichen Trainer Sebastian Steinhauer zu beurlauben – eine Entlassung der Marke „Impuls setzen“. Denn viel Schlechtes kann man beim TSV auch heute noch nicht über „Steini“ sagen. „Ich habe weiter ein gutes Verhältnis zu ihm und würde ihm keinen Vorwurf machen“, sagt Fußball-Obmann Martin van Hall, der die Verantwortung für das Team bis Jahresende übernahm.

Die Gründe für die Talfahrt waren nämlich nur in Teilen beeinflussbar: Der ohnehin nicht riesige Kader wurde von Saisonbeginn an durch Verletzungen immer weiter dezimiert. Leistungsträger wie Louis Pacco oder Christian Thomas machten nach Verletzungen mit Fremdeinwirkung nur wenige Spiele. „Zudem hatten viele Spieler muskuläre Probleme. Daher haben wir insgesamt über 30 Spieler eingesetzt“, sagt van Hall – die gleiche Startelf stand somit kein einziges Mal auf dem Feld. Kräftigen Support gab es immerhin aus der zweiten Mannschaft, die ihrerseits in der Kreisliga A die Klasse halten will. „Das war grandios, wie die sich reingehängt haben“, sagt van Hall. Zwangsläufig auf der Strecke blieb dennoch die Eingespieltheit des Teams, sodass es teils deutliche Niederlagen setzte. Mit 30 Gegentoren stellt der TSV die drittschlechteste Defensive.

Dass durchaus Potenzial vorhanden ist, zeigte sich schon zu Ende der Hinrunde, als auch das Lazarett sich langsam lichtete. Die unglückliche Niederlage gegen Rindern und das Remis ausgerechnet gegen das Spitzenteam SV Budberg zeigen, dass das erklärte Ziel, der Klassenerhalt, keineswegs unerreichbar ist – zumal Weeze nur aufgrund der schwächeren Tordifferenz nicht am rettenden Ufer überwintert. Um das Ziel zu erreichen, nennt van Hall zwei zentrale Erfolgsfaktoren: Die Fitness der Mannschaft und Marcel Kempkes.

Neben der Verpflichtung des neuen Trainers legen die Weezer in diesem Winter das Augenmerk nämlich stark auf die Fitness. Bereits vor Vorbereitungsstart absolvieren die Akteure eine individuellen Trainingsplan, um muskulären Problemen vorzubeugen und zudem auch in den letzten Minuten eines Spiels noch zusetzen zu können. „Außerdem haben wir die Zusammenarbeit mit unserem Arzt und unserem Physiotherapeuten weiter intensiviert“, so van Hall.

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