Fußball „Wir planen bereits für die Landesliga“

Wachtendonk · 17 Punkte Vorsprung: TSV Wachtendonk-Wankum hat in der Bezirksliga-Hinrunde klare Verhältnisse geschaffen.

 Grund zum Jubeln hat Peter Streutgens praktisch an jedem Wochenende.

Grund zum Jubeln hat Peter Streutgens praktisch an jedem Wochenende.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Auf eindrucksvolle Weise hat der TSV Wachtendonk-Wankum im alten Jahr für eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga gesorgt. 17 Siege und zwei Unentschieden lautet die praktisch makellose Bilanz aus den ersten 19 Saisonspielen. Bei 17 Punkten Vorsprung auf „Verfolger“ VfL Tönisberg zweifeln auch die größten Pessimisten rund um den Sportpark Laerheide nicht mehr am Aufstieg. In Zusammenarbeit mit Trainer Frank Goldau und Teammanager Andreas Schroers bastelt Sportlicher Leiter Peter Streutgens bereits am Kader für die kommende Saison.

Haben Sie mit den Planungen für die Landesliga-Saison bereits begonnen ?

Peter Streutgens Selbstverständlich. Ich nehme meine Aufgabe schließlich ernst und möchte möglichst gute Arbeit für den Verein leisten. Das hat auch überhaupt nichts mit Überheblichkeit zu tun. Abgerechnet wird zwar zum Schluss. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass unsere Mannschaft den riesigen Vorsprung nicht über die Ziellinie bringt.

Dürfen sich die Wachtendonker Fußballfreunde auf namhafte Verstärkungen freuen ?

Streutgens Was heißt schon namhaft. Nur weil wir nach sechs Jahren Unterbrechung demnächst wahrscheinlich wieder in der Landesliga spielen, wird sich unser Verein ja nicht großartig verändern. Wir bleiben unserer Linie treu und möchten zunächst einmal dem starken Nachwuchs aus den eigenen Reihen eine Chance geben. Daneben werden wir sicher auch zwei, drei Neuzugänge präsentieren, wobei wir vor allem die Defensive stärken möchten.

Der aktuelle Kader dominiert die Bezirksliga scheinbar nach Belieben. Bleibt die Erfolgsmannschaft zusammen ?

Streutgens Wir haben schon die ersten Gespräche geführt. Es spricht einiges dafür. Schließlich sollen die Jungs, die uns die Suppe eingebrockt haben, sie auch wieder auslöffeln.

Schreiben Trainer Frank Goldau und Sie weiter an der Erfolgsgeschichte ?

Streutgens Das sieht ganz so aus. Offiziell ist zwar noch nichts. Doch die Zeichen stehen eindeutig auf Grün.

Vor dem Start hatten viele Konkurrenten den TSV Wa.-Wa. angesichts der Neuzugänge wie Markus Müller, Maik Noldes oder Sandro Meyer auf den Favoritenschild gehoben. Mal ehrlich: Hatten Sie insgeheim auch geahnt, dass die Mannschaft so durchstarten würde ?

Streutgens Mit Sicherheit nicht. Wir waren ganz einfach aus Schaden klug geworden und wollten in keinem Fall noch einmal eine Saison erleben, in der wir nach unten schielen müssen. Wir haben uns gezielt verstärkt, weil wir von Anfang an eine gute Rolle in der Bezirksliga spielen wollten. Es konnte wirklich niemand ahnen, dass sich die Saison für uns bislang zu einem solchen Selbstläufer entwickelt. Ich hatte als Favoriten beispielsweise den GSV Moers und den VfB Homberg II auf der Rechnung.

Verraten Sie das Wachtendonker Erfolgsgeheimnis ?

Streutgens Teamgeist. Das ist eigentlich ganz einfach. Ich habe in meiner doch schon recht langen Laufbahn im Fußball selten einen solchen Zusammenhalt erlebt. Der erstreckt sich vom Betreuer bis zum Torjäger. Die Mannschaft bildet eine Einheit.

Frank Goldau hat den TSV Wachtendonk-Wankum bekanntlich schon einmal in die Landesliga geführt. Welchen Anteil hat der Meistermacher von 2012 an der beeindruckenden Entwicklung ?

Streutgens Ein Trainer spielt im Fußball immer eine große Rolle. Frank hat seine Sache von Anfang an ausgezeichnet gemacht. Es geht zu einem großen Teil auf sein Konto, dass wir so souverän die Tabelle anführen. Er bringt nicht nur die nötige Erfahrung und enormes Fachwissen mit. Ganz wichtig ist auch die menschliche Seite. Der Trainer hat für alle Beteiligten jederzeit ein offenes Ohr. Nebenbei gesagt ist es schwierig, mit ihm Streit zu bekommen.

Im restlichen Saisonverlauf kann sich die Wachtendonker Mannschaft eigentlich nur noch selber schlagen. Wie lässt sich verhindern, dass sich ein gewisses Maß an Überheblichkeit bei den Spielern einschleicht und eventuell Punkte kostet ?

Streutgens Natürlich ist es immer gefährlich, wenn man sich seiner Sache allzu sicher ist. Dann geht der Schuss bekanntlich schnell nach hinten los. Aber Frank Goldau, Andreas Schroers und auch meine Wenigkeit achten schon darauf, dass niemand vorzeitig abhebt. Aber ich bin zuversichtlich, weil die Spieler gute Jungs sind und schon mit dem nötigen Ernst bei der Sache bleiben.

Kann sich der TSV Wa.-Wa. in der Landesliga etablieren?

Streutgens Warum nicht ? Wir sind schließlich 2014 auch nur deshalb abgestiegen, weil damals im Zuge einer Reform die Zahl der Landesligen reduziert worden ist.

Wie fühlt es sich an, trotz der Erfolge etwas im Schatten des „großen“ SV Straelen zu stehen ?

Streutgens Das sehe ich überhaupt nicht so. Der SV Straelen spielt demnächst wieder in der Regionalliga und damit in einer anderen Dimension. Wir bleiben Amateure und bieten guten Fußball zum kleinen Preis.

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