Fußball TSV Wa.-Wa. setzt auf den Aufstiegshelden
Wachtendonk · Fußball-Bezirksliga: Trainer Frank Goldau ist wieder da. Der Meistermacher von 2012 tritt die Nachfolge von Marcel Blaschkowitz an.
Sein Comeback hatte er bereits vor gut zwei Wochen gefeiert. Mit der Reserve des TSV Wachtendonk-Wankum reiste Frank Goldau nach Weeze, wo sich der B-Ligist im Wettbewerb um den „Innogy-Cup“ erst im Finale geschlagen geben musste (0:2 gegen den TSV Nieukerk). Doch erst jetzt ist der Aufstiegsheld von 2012 endgültig zurück. Unmittelbar vor dem Start der Vorbereitungen auf die neue Saison setzen die Verantwortlichen des TSV Wa.-Wa. auf Trainer Frank Goldau. Und zwar nicht in zweiter Reihe.
Ursprünglich hatte der 58-Jährige nämlich „nur“ die Reserve übernehmen sollen, in der beispielsweise auch sein Sohn Benjamin kickt. Der Verein hatte frühzeitig nach einem neuen Linienchef für seine „Zweite“ gesucht, nachdem Dieter Nisters seinen Abschied im Sommer angekündigt hatte. Frank Goldau hatte sich gerne bereit erklärt, für diese Aufgabe seine mehrjährige Auszeit vom Fußball zu beenden und in der Kreisliga B seinem Hobby nachzugehen. Doch Sportlicher Leiter Peter Streutgens und der Wachtendonker Teammanager Andreas Schroers wissen natürlich ganz genau, welchen Fachmann sie da in ihren Reihen haben. Schroers gehörte beispielsweise zu jener Mannschaft in Rot und Schwarz, die vor sieben Jahren den Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht hatte.
Um den Weg im Sportpark Laerheide für künftige Erfolge frei zu machen, haben sich Streutgens und Schroers jetzt in Absprache mit dem Wachtendonker Vorstand für einen spontanen Trainerwechsel entschieden. Marcel Blaschkowitz, der große Pechvogel der abgelaufenen Saison, muss gehen. Zur Erinnerung: „Kuba“, so der Spitzname des Übungsleiters, hatte zunächst beim GSV Geldern angeheuert. Eine Aufgabe, die sich ganz schnell als aussichtsloses Unterfangen erweisen sollte. Bereits nach neun Spieltagen war mit einer Truppe, die in dieser Spielklasse hoffnungslos überfordert war, Schluss – nach einer 1:5-Heimpleite gegen den 1. FC Kleve II musste Blaschkowitz Anfang Oktober gehen. Wenige Wochen später zog der Gelderner Vorstand die Reißleine und die Mannschaft vom Spielbetrieb zurück.
Auch bei seiner zweiten Bezirksliga-Station hatte der 39-Jährige einfach kein Glück. Günter Abel, der von Anfang an über einen viel zu kleinen Kader geklagt hatte, warf nach der Winterpause das Handtuch. Blaschkowitz, der sein Amt im Sportpark Laerheide ursprünglich erst in diesem Sommer hatte antreten sollen, sprang nach Rücksprache mit Peter Streutgens in die Bresche. Und fand eine heikle Situation vor, in der er immer wieder unerfahrene A-Junioren und zum Teil sogar Altherren einsetzen musste, um überhaupt eine Mannschaft auf die Beine stellen zu können. Mit Mühe und Not hangelte sich der TSV Wachtendonk-Wankum zum Klassenerhalt – unter dem Strich betrug der Vorsprung auf Relegationsplatz 15 gerade einmal einen Punkt. Jetzt muss Blaschkowitz gehen, obwohl er so gut wie keinen Anteil an der Abwärtsspirale hatte. Der Kurzzeit-Trainer, der sich zu den Geschehnissen in Wachtendonk am Dienstag nicht äußern wollte, möchte möglichst schnell eine neue sportliche Herausforderung in Angriff nehmen. Interessenten gibt’s bereits. Doch „Kuba“ weiß ganz genau: Der nächste Schuss muss sitzen. Eine dritte „Mission impossible“ würde zwangsläufig auch auf ihn zurückfallen und seinen Ruf als Trainer nachhaltig beschädigen. Blaschkowitz: „Und dafür habe ich natürlich nicht meine Lizenz erworben.“
Zurück in den Sportpark Laerheide. Dort findet die Wachtendonker „Legende“ Frank Goldau ab sofort optimale Voraussetzungen vor, um wieder in die Offensive gehen zu können. Mit den Neuzugängen richtet der TSV Wa.-Wa. eine klare Ansage an die Konkurrenz: Mit den Rot-Schwarzen muss wieder gerechnet werden. Allein den Namen Markus Müller sollten sich die Fußballfreunde einmal auf der Zunge zergehen lassen. Der 31-jährige Ex-Profi ist der Liebe wegen im Gelderland gelandet. In der abgelaufenen Saison erzielte er 15 Treffer für den FC Gießen in der Hessenliga. Vor gerade einmal drei Jahren war er noch gefeierter Regionalliga-Torjäger von Kickers Offenbach am traditionsreichen Bieberer Berg. Ein Mann dieses Kalibers dürfte seine Tore in der Bezirksliga am Niederrhein mit verbundenen Augen machen.
Als sein neuer Partner in der Abteilung Attacke steht Sandro Meyer bereit. Der 24-Jährige erzielte in der vergangenen Saison in 24 Einsätzen 20 Treffer für den Mönchengladbacher Bezirksligisten Victoria Mennrath. Nicht zu vergessen Kevin Zülsdorf, der nach einem kurzen Gastspiel im Jahr 2016 in die Laerheide zurückkehrt. Auch der 28-Jährige hat in seiner Laufbahn seine Knipser-Qualitäten schon hinlänglich unter Beweis gestellt. Dazu noch ein neuer Trainer, der weiß, wie Aufstieg geht.
Frank Goldau gehört allerdings nicht zur Zunft der Lautsprecher und bleibt auf dem Teppich: „Jetzt soll erst einmal wieder Ruhe einkehren. Und dann möchte ich mein Teil zu einer guten Saison beitragen.“