Handball-Regionalliga Traum-Finale vor einer vollen Hütte

Kerken · Spitzenreiter TV Aldekerk kann sich am Donnerstag mit einem Heimsieg gegen den Verfolger aus Ratingen den Titel sichern. 700 Fans werden das Team in der ausverkauften Vogteihalle anfeuern.

 Thomas Jentjens (rechts) war beim 36:32-Sieg im Hinspiel mit 13 Toren bester Werfer des ATV.

Thomas Jentjens (rechts) war beim 36:32-Sieg im Hinspiel mit 13 Toren bester Werfer des ATV.

Foto: Heinz Spütz

Spannender und brisanter kann eine Spielzeit nun wirklich nicht beendet werden. In seiner letzten Saisonpartie in der Handball-Regionalliga erwartet der Spitzenreiter TV Aldekerk am heutigen Donnerstag den Tabellenzweiten interaktiv.Handball aus Ratingen um 19 Uhr in der Vogteilhalle. Es ist das Traum-Finale, in dem ein packendes Rennen um den Titel entschieden wird.

Dass es zu diesem Showdown überhaupt kommen konnte, hat sich die Mannschaft von ATV-Trainer Nils Wallrath mit einer beispiellosen Aufholjagd erarbeitet. Das Team verließ in den vergangenen neun Partien jeweils als Sieger die Halle. Es war ein Mammutprogramm. Denn der Spitzenreiter musste acht Spiele innerhalb von gerade einmal 20 Tagen absolvieren.

Die tabellarische Ausgangssituation vor dem Handball-Hit: Der Gastgeber ist mit 41:9-Punkten nach 25 ausgetragenen Spielen die Nummer eins in der vierthöchsten Klasse. Bei einem Sieg oder einem Remis ist der Titelgewinn perfekt – und der Aufstieg in die Dritte Liga. Die Gäste aus Ratingen stehen mit 39:9-Zählern nach 24 absolvierten Partien auf Platz zwei. Sollten die Ratinger das Spiel gewinnen, sind sie noch nicht Meister. Sie müssten dann am Samstag in ihrem letzten Saisonspiel beim HC Weiden wenigstens ein Remis erreichen, um die Meisterschaft perfekt zu machen. Falls sich das Team aus Ratingen in Weiden eine Niederlage erlaubt, würde der direkte Vergleich entscheiden. Das Hinspiel gegen Ratingen hat der ATV mit 36:32 gewonnen.

Was jedoch schon vor dem heiß erwarteten Endspiel um den Aufstieg als gesichert gilt, ist die Tatsache, dass die gute Stube des ATV, die Vogteilhalle, aus allen Nähten platzen wird. Rund 700 Zuschauer sind in der Halle zugelassen und werden auch da sein. Sie werden sicherlich wie eine Wand hinter ihren Handball-Lieblingen stehen. Karten an der Abendkasse wird es nicht mehr geben, weil schon am Dienstag alle Tickets über den Vorverkauf abgesetzt worden waren. Der ATV bittet die Zuschauer darum, keine Taschen oder andere Behältnisse mit in die Halle zu bringen. Es gibt auch Kontrollen am Eingang.

„Es gibt für einen Handballer des TV Aldekerk nichts Größeres, als vor voller Hütte zu spielen“, sagt Wallrath. Aber er sieht darin auch die Gefahr, dass seine Mannschaft überdrehen und aus der Balance geraten könnte. „Wir wissen aus dem Hinspiel, was uns in etwa erwartet, werden uns darauf mental einstellen und den Fokus einzig und alleine auf unser Spiel legen“, sagt der Trainer des TV Aldekerk. Er spielt damit auf die harte Gangart des mit ehemaligen Profis gespickten Gegners und den permanenten Druck, den die Gäste-Bank im Hinspiel auf Gegner und Schiedsrichter ausgeübt habt, an. Da wird viel Fingerspitzengefühl des Schiedsrichter-Gespanns erforderlich sein, das, so Wallrath, sicherlich auch der Dritten Liga oder höher kommen dürfte.

„Der Druck liegt eindeutig bei den Gästen“, sagt der ATV-Coach. „Zum einen, weil der Aufstieg ihr selbst formulierter Anspruch ist. Und zum anderen, weil der Gegner mit dem prominent besetzten Kader schon vor Saisonbeginn der Top-Favorit in der Klasse war. Aber auf der anderen Seite werden wir uns zu wehren wissen, weil wir meines Erachtens als Mannschaft stärker auftreten können.“

Für Nils Wallrath ist dieses Gipfeltreffen ein ganz spezieller Abschluss: Er wird sich als Trainer zurückziehen und die Mannschaft an Tim Gentges abgeben. Und eventuell wird er der erste sein, der als Spieler des ATV in die Dritte Liga aufgestiegen ist und im Idealfall dieses Kunststück als Trainer wiederholen kann.

„Auf jeden Fall möchte ich meine Trainerzeit beim TV Aldekerk mit einem Knall beenden“, sagte Wallrath bereits vor zwei Wochen nach dem klar gewonnenen Heimspiel gegen den TV Korschenbroich. Und damit es mit dem Knall auch klappt, will er mit seinen Schützlingen den zehnten Sieg in Folge und die damit verbundene Meisterschaft bejubeln.

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