Fußball-Kreis Kleve/Geldern Gunnar Gierschner hört beim SV Sevelen auf

Issum · Der Trainer des A-Kreisligisten will künftig mehr Zeit für seine Familie haben. Der Verein hofft, dass er bis Ostern einen Nachfolger präsentieren kann.

 Gunnar Gierschner: „Ich hatte eine tolle Zeit in Sevelen.“

Gunnar Gierschner: „Ich hatte eine tolle Zeit in Sevelen.“

Foto: Spütz, Heinz (ütz)

Als in Gunnar Gierschner im April 2018 ein bekanntes Gesicht auf die Trainerbank des SV Sevelen zurückkehrte, sah es um den gestandenen Fußball-Bezirksligisten gar nicht gut aus. In gewisser Weise schloss sich aber auch ein Kreis.

Neun Jahre zuvor war Gierschner mit dem SV Sevelen nämlich noch der Aufstieg in die Bezirksliga gelungen. In der Folgezeit zählte der SVS ohne Frage zu den Dauerbrennern der Liga. Zwei weitere Jahre blieb Gierschner noch, ehe es ihn zum SV Veert zog. Bei seiner Rückkehr zum Koetherdyck erwartete ihn eine Mammutaufgabe.

Elf Punkte Rückstand auf die Nicht-Abstiegsränge bei noch zehn Partien Restprogramm sprachen Bände. Der Klassenerhalt gelang dem Trainer damals mit seiner Mannschaft nicht mehr. Seither arbeitet man beim SV Sevelen, der in der Gruppe zwei der Kreisliga A aktuell auf Rang zwei steht, am Wiederaufstieg in die siebthöchste Spielklasse.

In Zukunft wird nun allerdings eine andere Person am Spielfeldrand die Fäden ziehen. Gunnar Gierschner hört auf. Als maßgebend für seine Entscheidung bezeichnet er die erneute Unterbrechung des Spielbetriebs wegen der Corona-Pandemie. „Ohne Fußball lernt man auch die anderen Seiten des Lebens besser zu schätzen. Ich möchte in Zukunft mehr für meine Familie da sein“, sagt der zweifache Familienvater, der sich momentan in Elternzeit befindet.

In den vergangenen Monaten habe er die Zeit mit seiner Familie sehr genossen. „Einer meiner Jungs kommt in die Grundschule, der andere ist gerade erst ein Jahr alt geworden. Ich weiß ja auch, wie viel Zeit die Verpflichtungen im Sport mit sich bringen. Dementsprechend wird es eine Veränderung geben. Ich werde nach der Saison einen Schlussstrich ziehen“, sagt Gierschner. Seine Tätigkeit beim SV Sevelen wird der 44-Jährige in bester Erinnerung behalten. „In den vergangenen drei Jahren hatte ich hier eine tolle Zeit. Viele der Jungs kenne ich, seit sie zehn, zwölf Jahre alt sind. Ich habe sehr gerne mit ihnen gearbeitet.“

Fußball-Obmann Ronny Czadzeck wünscht er „ein glückliches Händchen“ bei der Trainersuche. Czadzeck hätte seinerseits gerne mit Gierschner verlängert. „Wir befinden uns bereits in Gesprächen mit möglichen Kandidaten, können aber noch keinen Vollzug vermelden“, sagt der Obmann. „Unter den aktuellen Umständen stellt sich das Ganze nicht so einfach dar. Hinzu kommt, dass wir schon ein gewisses Anforderungsprofil haben. Wir wollen unsere jungen Spieler weiterentwickeln und unsere sehr gute Jugendarbeit fortsetzen.“

So kommt es, dass sich Czadzeck zum ersten Mal in seiner Funktion als Obmann auch über die Grenzen des Fußball-Kreises Kleve/Geldern hinaus, beispielsweise in Moers, nach einem Coach umschaut. „Zwei, drei Kandidaten habe ich noch im Hinterkopf. Ich hoffe, dass wir bis Ostern etwas hinbekommen“, sagt er. Co-Trainer Heiko Kuhlmann habe bereits signalisiert, dass er in dieser Funktion weiterarbeiten möchte.

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