Fußball Torjäger-Traumpaar geht auseinander

Gelderland · RP-Ballermann-Wertung: Timo Ingenlath erzielte 41 Treffer für den SC Auwel-Holt und wird mit der Torjäger-Kanone belohnt. Sein Sturmpartner Sven Verhaagh folgt auf Rang drei, dazwischen reiht sich Michael Funken (TSV Wa.-Wa.) ein.

Timo Ingenlath hat's schon vorher gewusst. "Vor dem Saisonstart hatte ich mir einen Treffer pro Spiel als Ziel gesetzt", sagt der Torjäger des Fußball-B-Ligisten SC Auwel-Holt. Am Ende wurden es sogar noch ein paar mehr. Mit insgesamt 41 Treffern in 30 Spielen katapultierte sich der 36-Jährige in der abgelaufenen Saison an die Spitze der "Ballermann-Wertung". Der verdiente Lohn: Wenn am Sonntag, 7. August, das Endspiel um den Voba-Super-Cup ausgetragen wird, nimmt Timo Ingenlath vorher die Torjäger-Kanone der Rheinischen Post und der Volksbank an der Niers entgegen. Obendrauf gibt's 300 Euro für die Mannschaftskasse.

Die Geschichte des Gewinners ist ungewöhnlich. Zwar ist Ingenlath gelernter Stürmer, der in der langen Zeit bei seinem Heimatverein SV Straelen schon Tore wie am Fließband geschossen hat. Doch vor seinem Wechsel zu den Blau-Weißen war es ruhig um den Top-Torjäger geworden. Von 2012 bis '15 war Ingenlath in Bezirks- und Landesliga für den TSV Wachtendonk-Wankum am Ball - in der Regel als rechter Außenverteidiger. "Mit zunehmendem Alter bin ich auf dem Spielfeld immer weiter nach hinten gerückt", erzählt Ingenlath. Das Toreschießen überließ er in jenen Jahren überwiegend anderen - in seiner letzten Saison beim TSV Wa.-Wa. gelang ihm gerade einmal ein Treffer.

Was folgte, war der Lockruf seines besten Freundes. Marcel Lemmen, Trainer des SC Auwel-Holt, lotste seinen Kumpel an die Maasstraße. Ingenlath kam nur unter einer Bedingung: "Ich wollte es unbedingt noch einmal als Stürmer wissen." Die Rechnung ging voll auf. 41 Treffer und dazu noch 42 Torverlagen: der Straelener hat eine rekordverdächtige Saison hinter sich.

Ganz zufrieden ist der Schrecken der gegnerischen Abwehrreihen, der von seinen Mitspielern liebevoll "Opa" gerufen wird, trotz seiner persönlichen Traumbilanz nicht. "Ich hätte gerne auf 20 Tore verzichtet, wenn wir dafür den Aufstieg geschafft hätten", sagt Ingenlath.

Ans Aufhören denkt der Mann mit der eingebauten Torgarantie trotz seines Spitznamens noch lange nicht. "So lange der Körper mitmacht und ich Spaß am Fußball habe, mache ich weiter", versichert Ingenlath, der Marcel Lemmen als spielender Co-Trainer unterstützt. Auf seinen Sturmpartner wird der 36-Jährige in Zukunft allerdings verzichten müssen. Sven Verhaagh, der bis jetzt sein ganzes Fußballer-Leben im blau-weißen Trikot verbracht hat, sucht ab sofort im Nachbardorf Broekhuysen eine neue Herausforderung.

33 der insgesamt 137 Holter Saisontore gehen auf das Konto von Verhaagh, der damit seinem guten Ruf als "Mister Zuverlässigkeit" einmal mehr gerecht wurde. Schon im Vorjahr hatte der brandgefährliche Außenstürmer 31 Tore für die Blau-Weißen geschossen und damit Platz zwei in der "Ballermann-Wertung" belegt. Diesmal springt trotz der Steigerung "nur" Rang drei heraus. Zur Belohnung gibt's 100 Euro, damit Sven Verhaagh noch einmal mit seinen alten Teamgefährten auf vergangene und künftige Erfolge anstoßen kann. Der Holter Junge wird das Geschehen an der Maasstraße weiterhin intensiv verfolgen. "Ich drücke fest die Daumen, dass es in der nächsten Saison mit dem Aufstieg klappt", verspricht der 27-Jährige, der sich schon in der Winterpause dazu entschlossen hatte, erstmals den Verein zu wechseln. In Broekhuysen möchte Verhaagh seinen Teil dazu beitragen, dass die Sportfreunde nach zwei Abstiegen in Serie endlich wieder angenehmere Zeiten erleben. Im Vorfeld gibt sich der Mann, der mit der Empfehlung von 64 Treffern in zwei Spielzeiten kommt, ganz bescheiden: "Zunächst einmal möchte ich mir in Broekhuysen einen Platz in der Startelf erarbeiten."

Während das Holter Torjäger-Traumpaar getrennte Wege geht, bleibt ein Mann außen vor, der in der jüngsten Vergangenheit stets zu den gefährlichsten Stürmern im Gelderland gehörte. Vorjahressieger Michael Funken traf in der vergangenen Saison für den Bezirksligisten TSV Wachtendonk-Wankum 24 Mal ins Schwarze. Da die Treffer in der höheren Spielklasse mit 1,5 Punkten belohnt werden, landete Funken auf dem zweiten Platz. Am 7. August gibt's dafür 200 Euro Belohnung. Im Sommer hat Funken wieder seine Zelte beim Bezirksliga-Aufsteiger SV Grefrath aufgeschlagen - immerhin kommt's damit zu einem Wiedersehen im Sportpark Laerheide.

(RP)
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