Leichtathletik Talente hinter Glas

Im Sindelfinger Glaspalast finden an diesem Wochenende die 39. Jugend-Hallenmeisterschaften des Deutschen Leichtathletikverbandes statt. Mit von der Partie sind auch Felix Bruckmann, Daniel van Bentum, Nina Janssen, Susanne Hermans und Florian van Dijck.

Kevelaer / straelen Vor den Toren der baden-württembergischen Landeshauptstadt trifft sich am Samstag und Sonntag der Nachwuchs des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV). Vier Jahrgangsklassen umfasst die Leistungsschau, ohne die sonst übliche Unterteilung in A- und B-Jugend. Alle Athleten gleich welchen Alters werden über einen Kamm geschoren. Auch Talente aus dem Gelderland besitzen berechtigte Chancen auf vordere Plätze.

Endkampf möglich

Der jüngste dieses feinen Zirkels ist der Weitspringer Daniel van Bentum, der bis vor wenigen Wochen noch kein einziges Mal bei einer überregionalen Meisterschaft den Endkampf erreicht hatte. Sein erster Einzug unter die besten acht Weitspringer brachte ihm Mitte Januar bei den Nordrhein-Meisterschaften in Leverkusen gleich den Titel. Seine zweite Final-Qualifikation bescherte dem 16 Jahre alten B-Jugendlichen kurz darauf in Dortmund die Westdeutsche A-Jugend-Meisterschaft. Unweit des Westfalenstadions überflog der bekennende Schalke-Fan dabei zum ersten Mal in seiner Laufbahn die Sieben-Meter-Marke.

„Die Sieben ist auch diesmal die magische Marke“, umschreibt Trainer Klaassen die Zielsetzung für Sindelfingen und fügt hinzu, „allerdings nicht nur für Daniel.“ Die Sieben vor dem Komma strebt auch an der letztjährige Deutsche B-Jugendmeister über die 110-Meter-Hürden, Felix Bruckmann. Gestern feierte er seinen 18. Geburtstag. Doch statt mit Freunden auf die Rolle zu gehen, ging es mit den Trainingskollegen des Kevelaerer SV in die Leichtathletikhalle nach Rhede, um sich dort den letzten Schliff zu holen. Insbesondere aber auch, um wieder ein Gefühl für die Hürden zu bekommen, denen Bruckmann nach seiner schweren Bänderverletzung im rechten Fuß zwei Wochen lang keine Beachtung geschenkt hatte. Trotz dieses Handicaps ist ihm aber vor einem Start in Sindelfingen nicht bange. „Das packt der“, gibt sich auch sein Trainer optimistisch und setzt dabei auf die modernen Behandlungsmethoden des niederländischen Physiotherapeuten. Halb schmunzelnd, halb ernsthaft meinte Klaassen dann noch: „Weniger die Hürden sind für den lädierten Fuß das Problem, eher das Treppensteigen.“ Drei Läufe hat sich Bruckmann in Sindelfingen über die 60 Meter kurze Hürdenstrecke vorgenommen. Akzeptieren würde er vermutlich jeden Platz, solange wenigstens einmal die Sieben auf der Anzeigetafel aufleuchtet.

Das Zahlenwerk der Straelenerin Nina Janssen definiert sich anders. Die 18-Jährige ist im Hochsprung zu Hause, wurde vor vierzehn Tagen mit übersprungenen 1,70 Meter und knapp gerissenen 1,73 Meter Zweite bei den Westdeutschen Meisterschaften und muss bisweilen zu ihrem Glück gezwungen werden. Hin und wieder auch ein wenig lautstärker, wie zuletzt in Dortmund. Da brüllte Trainer Heinz Peters ihr so kräftig Mut zu, dass die neben ihm stehende Bundestrainerin Kurschilgen, die im Übrigen von dem Talent der Nina Janssen sehr überzeugt ist, erschrocken zusammenzuckte. Dermaßen angefeuert übersprang die SVS-Athletin die Höhe und machte damit sich und ihren Trainer glücklich.

(RP)
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