Tabellenchef auf dem Prüfstand

Handball-Oberliga Männer: Der TV Aldekerk verteidigt seine Spitzenposition gegen eine wahrscheinlich mit einigen Profis verstärkte Zweitliga-Reserve der HSG Düsseldorf. Angepfiffen wird die Partie heute um 19 Uhr. Der ATV erwartet ein erhöhtes Zuschaueraufkommen.

Aldekerk Nach der erwartet schweren, letzten Endes aber erfolgreich bewältigten Aufgabe gegen den LTV Wuppertal war der Schweiß auf den Gesichtern der Aldekerker Handballer noch nicht wieder getrocknet, da waren einige von ihnen gedanklich bereits eine Woche weiter. Noch schwieriger werde die Partie gegen Düsseldorf, mutmaßte ATV- Mannschaftskapitän Tobias Culm. Seine Begründung : Man wisse nie, was die von oben ziehen. Gerade jetzt, wo wegen der WM in Kroatien in den Profiligen der Meisterschaftsbetrieb ruhe.

Erinnerung an Pöter

Wie hochkarätig die Auffrischung des Düsseldorfer Oberliga-Teams mit Spielern aus dem Zweitliga-Kader sein kann, erfuhr am vergangenen Wochenende Hamborn 07. HSG-Spielertrainer Benny Daser bot mit Andrej Kogut, Valdas Novickis, Florian von Gruchalla und Torhüter Matthias Puhle gleich vier Zweitliga-Spieler auf. Auch der TV Aldekerk musste in der vergangenen Saison gegen eine verstärkte Düssseldorfer Reserve antreten. Seinerzeit entschied Rückraum-Mann Philipp Pöter mit elf Treffern das von der HSG II mit 42:31 überraschend hoch gewonnene Spiel nahezu im Alleingang. "Unsere jetzige Mannschaft ist aber mit der aus der vergangenen Saison nicht zu vergleichen", gibt Aldekerks Co-Trainer Möcking zu bedenken.

"Die Statuten erlauben das", zeigt sich ATV-Trainer Burkhard Heesen pragmatisch, "ob es allerdings in ihrem Geist ist, bezweifele ich." Es sei allerdings müßig, sich mit den personellen Möglichkeiten des Gegners zu intensiv zu beschäftigen. "Einfluss darauf haben wir nicht", sagt Heesen. Allenfalls dadurch, dass die Kerkener Handballer die damit noch größer gewordene Herausforderung noch couragierter und konzentrierter angehen. Das ist dem Tabellenführer im Übrigen in der hektisch zu werdenden Schlussphase des Wuppertaler Spiels gelungen, in der sich "unsere letzten sieben Tore auf fünf Spieler verteilten", rechnet Heesen vor. Dies zeige ihm, dass in einer schwierigen Phase eine Reihe von Spielern bereit sind, in die Verantwortung zu gehen. Und noch einen nicht unwichtigen Aspekt steuert ATV-Kapitän Tobias Culm aus dem Innenleben des Teams bei. Von "Überheblichkeit", mit der unter Trainer Fünders vor zwei Jahren eine noch komfortablere Tabellenführung in kurzer Zeit verspielt wurde, sei nichts zu merken.

Noch höheres Tempo

Von daher dürfte heute Abend in der Vogteihalle erneut ein interessantes Spiel warten, in dem "wir gegenüber der Wuppertaler Partie ein noch höheres Tempo an den Tag legen wollen". Trainer Heesen begrüßte es, wenn daran möglichst viele Zuschauer (siehe nebenstehenden Bericht) Anteil nähmen. "Das hat die Mannschaft verdient", so der ATV-Coach.

(RP)
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