Fußball SV Straelen vor dem Schicksalsspiel
Fußball · Verliert das Team von Trainer Georg Kreß heute das Heimspiel gegen Bösinghoven (18.45 Uhr), wäre der Abstieg bei bis zu zehn Punkten Rückstand aufs rettende Ufer kaum noch zu vermeiden. SVS-Vorsitzender Hermann Tecklenburg denkt derweil über einen freiwilligen Rückzug nach.
Das Auslaufen fiel für Marian Gbur nach dem Spiel in Oberhausen am Sonntag aus. Der Torhüter vom SV Straelen hatte zu starke Schmerzen. Deshalb kühlte Gbur sein Knie, ließ sich einen Druckverband umlegen und hielt sein Knie seitdem ruhig. Seit einiger Zeit laboriert der 27-Jährige an einer Kreuzbandverletzung. An eine Behandlung mit anschließender Pause denkt er aber nicht. Gbur will die Wende mit dem Verein, dem er seit 16 Jahren die Treue hält – unbedingt. Er wird auch heute im Schicksalsspiel gegen TuS Bösinghoven (18.45 Uhr) zwischen den Pfosten stehen – "egal, ob die Knochen kaputt sind oder nicht."
Der Torhüter mit dem angerissenen Kreuzband beißt für seine Mannschaft auf die Zähne. "Wären wir anders platziert, würde ich wohl morgen auf dem OP-Tisch liegen und es mir danach gut gehen lassen", sagt Gbur. Doch er weiß: Verliert der SV Straelen das Spiel gegen Bösinghoven, das zurzeit den 13., den letzten Nicht-Abstiegsplatz belegt, dürfte der Rückstand (von dann bis zu zehn Punkten) zu groß sein, um ihn in den verbleibenden neun Spielen aufzuholen.
Trainer Georg Kreß hat da nicht mehr viel zu erzählen. "Wenn wir jetzt die Wende nicht schaffen, wird es sehr, sehr eng – da muss ich nicht groß rumreden, das weiß jeder", sagt er. Kreß hofft, dass sein Team nach sechs Niederlagen in Folge heute mit Kampf "und etwas mehr Fußball als zuletzt" das erste Erfolgserlebnis 2012 einfährt. Dabei werden Phillip Brouwers und Kapitän Ronny Ernst wieder ausfallen. Einzig Sebastian Clarke könnte sich aus dem Lazarett der Vorwoche wieder zum Team gesellen.
Marian Gbur wird dabei sein. Der Arzt gab grünes Licht für die Mission, die der Torhüter schon vor einigen Jahren mit dem SVS in letzter Minute vollendete: den Klassenerhalt. "Eigentlich reicht diese Erfahrung einmal im Leben, aber wir haben uns die Suppe selbst eingebrockt – da müssen wir jetzt durch", sagt er. Egal, ob die Knochen kaputt sind oder nicht.
