Handball Kein Lohn für einen ganz starken Auftritt beim Tabellenführer

Straelen · (terh) Handball-Regionalliga der Frauen: Turnerbund Wülf­rath – SV Straelen 22:19 (13:9). Als Wülfrath in der 28. Minute zum 12:6 traf, schien die Frage nach dem Sieger bereits geklärt zu sein.

Zu überlegen agierte der Tabellenführer, zu zaghaft der SV Straelen. Weil im Angriff kaum etwas funktionieren wollte, setzte Thomas Floeth auf Risiko, wählte zum allerersten Mal die Variante der siebten Feldspielerin. Mut, der mit drei blitzsauberen Toren und dem Pausenstand von 9:13 belohnt wurde. „Das war für uns eine Premiere. Und dieses Experiment ist uns außerordentlich gut gelungen“, freute sich Straelens Trainer über den erfolgreichen Schachzug.

Dieser sollte sich als Initialzündung entpuppen. Die Grün-Gelben kamen mit reichlich Rückenwind aus der Kabine, stellten den haushohen Favoriten vor nicht für möglich gehaltene Probleme. Kathrin Janßen und Elena Fiedler verkürzten schnell auf 11:13, Anika Sewing erzielte wenig später das 15:15. Und als Zoé Daguhn zur 17:16-Führung traf, lag eine mittelschwere Sensation in der Luft. 45 Minuten waren da gespielt. Die Abwehr stand, im Tor machte diesmal Monja Bleidtner einen richtig guten Job. Und im Angriffsspiel war plötzlich Tempo drin. „Das war bärenstark“, so Floeth. Wenig später war es allerdings vorbei mit der offensiven Herrlichkeit der Grün-Gelben. Wülf­rath stellte seine Verteidigung um, nahm Elena Fiedler in Manndeckung. Eine Maßnahme, die dem SV Straelen sichtlich Probleme bereitete. Die Chancen wurden seltener. Und die wenigen verbliebenen Möglichkeiten auch nicht mehr so konsequent genutzt. Weil die Defensive aber weiter funktionierte, blieben die Grün-Gelben bis zur 54. Minute trotzdem ganz dicht dran am Punktegewinn (19:20).

Thomas Floeth setzte in den Schlussminuten noch einmal alles auf eine Karte. Diesmal erfolglos. Der Gastgeber setzte sich schließlich mit 22:19 durch. „Die Mannschaft konnte sich für einen klasse Auftritt am Ende leider nicht belohnen. Das holen wir in der nächsten Woche in Überruhr nach“, zeigte sich der SVS-Coach kämpferisch.

SV Straelen: Bleidtner, Schumann – Daguhn (6), Sewing (5/1), Janßen (4/1), Fiedler (2), Heuvels (1), Prior (1), Kohle, Kähler, Mülders.

Handball-Landesliga der Männer: SV Straelen – TV Vorst II 33:26 (19:13). Im Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Vorst ließen die Blumenstädter nichts anbrennen. Nach zwischenzeitlicher Elf-Tore-Führung siegten die Grün-Gelben gegen einen ersatzgeschwächten Kontrahenten mit 33:26. „Mit den ersten 45 Minuten bin ich zufrieden. Was danach kam, war Kappes. Das war zum Teil unserer Überlegenheit geschuldet“, erklärte Straelens Trainer Dietmar Beiersdorf.

Vom Anpfiff an drückte der SVS aufs Gaspedal. Zweimal Cedric Linden und einmal Joey Sonnen sorgten für eine schnelle 3:0-Führung. Und auch im Anschluss fand die Vorster Reserve nur selten Mittel und Wege, die Offensive der Grün-Gelben auszubremsen. Mit Treffern im Minutentakt setzen sich die Blumenstädter auf 9:4 ab (10. Minute). Trotz einiger Nachlässigkeiten in der Abwehr, die ein gut haltender Jesper Kirking nicht immer ausbügeln konnte, wuchs der Vorsprung bis zum Pausenpfiff auf 19:13 an.

Den endgültigen Knockout kassierte der TV Vorst direkt nach dem Seitenwechsel. Sieben SVS-Treffer innerhalb von acht Minuten stellten das Ergebnis auf 26:15. Damit war die Partie gelaufen. Auch in den Köpfen der Blumenstädter. In der Abwehr verfiel die Mannschaft in Passivität. Vorne wurde das Handballspielen eingestellt. VoreiligeTorwürfe wechselten sich mit überhasteten Anspielen zum Kreis ab. „Das waren zu viele Einzelaktionen, die viel zu selten ihr Ziel erreicht haben. Vielleicht habe ich ein bisschen zu oft gewechselt“, zeigte sich Beiersdorf auch selbstkritisch.

So durften die Gäste plötzlich mitspielen. Und hätte der eingewechselte Max Eickelpoth nicht da weitergemacht, wo Jesper Kirking aufgehört hatte, wäre der Vorsprung noch weiter zusammengeschmolzen. Am deutlichen Straelener Erfolg änderte sich trotz aller Nachlässigkeiten nichts mehr. Da Lokalrivale TV Issum parallel gegen den Spitzenreiter DJK Styrum das Nachsehen hatten, verbesserten sich die Grün-Gelben auf den zweiten Platz.

SV Straelen: Kirking, Eickelpoth – Mangelmann (6), Sonnen (5), Linden (5), Kessel (4), Janßen (3), Beyer (3), Zetzen (2), Blum (2/1), Winter (1), Meyer (1), Groetelaers (1).

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