Fußball Starker Auftritt gegen den Zweitligisten

Düsseldorf/Straelen · Regionalligist SV Straelen ist am Flinger Broich über weite Strecken ein gleichwertiger Gegner und verliert am Ende nur mit 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf. Ken Mata erzielt in der ersten Halbzeit den zwischenzeitlichen Ausgleich.

 Straelens Torwart Julius Paris klärt in dieser Szene rechtzeitig gegen den Düsseldorfer Stürmer Dawid Kownacki.

Straelens Torwart Julius Paris klärt in dieser Szene rechtzeitig gegen den Düsseldorfer Stürmer Dawid Kownacki.

Foto: Heinz Spütz

Fußball-Regionalligist SV Straelen hat einen kleinen Vorgeschmack auf die bevorstehende Herausforderung in der ersten Hauptrunde um den DFB-Pokal gegen die Kiez-Kicker vom FC St. Pauli bekommen. In der Vorbereitung bestritt die Mannschaft am Sonntag ein Testspiel beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. „Die Partie dient dazu, dass die Spieler Erfahrung sammeln und die mentale Stärke geschärft wird“, sagte Straelens stets freundlicher Trainer Sunday Oliseh vor dem Anpfiff. „Wir werden uns nicht hinten reinstellen, sondern versuchen, mitzuspielen. Und dann schauen wir mal, was dabei herauskommt.“

Der Viertligist war mit 22 Feldspielern – darunter fünf Testspieler und drei Torhüter – in die Landeshauptstadt angereist und begann mit einer Mannschaft, die mit Sicherheit jünger als die eigene U 23-Auswahl war. Die Anfangsminuten gehörten zur Überraschung der 1800 Zuschauer im Paul-Janes-Stadion den Gästen. Mit etwas mehr Abgeklärtheit vor dem gegnerischen Tor hätte der Außenseiter in den roten Trikots in Führung gehen können. Doch schnell übernahm das Team von Fortuna-Trainer Daniel Thioune die Regie auf dem Rasen, ohne dabei die Defensivreihe des Gegners ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Torgefahr resultierte lediglich aus Eckbällen und Freistößen. Einer dieser Standards führte in der 23. Minute zur Führung der Heimelf. Nach einem von der rechten Seite in den Strafraum geschlagenen Freistoß beförderte der aufgerückte Innenverteidiger Andre Hoffmann den Ball unhaltbar für SVS-Keeper Julius Paris über die Linie.

Der Straelener Trainer Sunday Oliseh durfte mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein und nach dem Schlusspfiff viele bekannte Gesichter begrüßen.

Der Straelener Trainer Sunday Oliseh durfte mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein und nach dem Schlusspfiff viele bekannte Gesichter begrüßen.

Foto: Heinz Spütz

Die passende Antwort der Gäste ließ nur acht Minuten auf sich warten. Toshiaki Miyamoto jagte den Ball aus der eigenen Hälfte bis in den gegnerischen Strafraum punktgenau auf Rechtsaußen Ken Mata. Der kleine Wirbelwind vernaschte seinen Gegenspieler und schloss die Aktion mit einem trockenen Schuss ins lange Eck ab. Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Der Favorit erhöhte zwar den Druck auf die gegnerische Defensive, ohne dabei jedoch gefährliche Strafraumszenen herauszuspielen. Die Entlastungsangriffe der Straelener wurden immer seltener.

Nach einem Eckball war es wiederum Hoffmann, der am zweiten Pfosten ungehindert zum Kopfball kam und den Favoriten um ein Haar erneut in Führung gebracht hätte (53.). Eine zu kurze Rückgabe von Manasse Fionouke (Neuzugang von den Sportfreunden Lotte) auf Kevin Kratzsch, der im zweiten Durchgang das Straelener Tor hütete, führte in der 63. Minute zum zweiten Düsseldorfer Treffer und 2:1-Endstand. Der Düsseldorfer Angreifer Dawid Kownacki war etwas schneller am Ball und wurde von Kratzsch von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte sicher.

Von nun an begann sich das Wechsel-Karussell immer heftiger zu drehen – die ohnehin höhepunktarme Partie flachte weiter ab. Schiedsrichter Felix May pfiff pünktlich ab. Thioune gab im anschließenden Interview an, eine starke Straelener Mannschaft gesehen zu haben, die seinem Team das Leben nicht leicht gemacht habe. Auf der anderen Seite habe er von seiner Mannschaft genau das gesehen, was er vorher verlangt habe.

Sunday Oliseh hatte nach dem Abpfiff kaum Zeit, mit seinen Spielern abzuklatschen. Denn zu groß war offensichtlich der Kreis der Personen, die er aus seiner Zeit als Profi in Deutschland schon lange nicht mehr gesehen hatte und unbedingt begrüßt und gedrückt werden mussten. „Ich bin zufrieden mit der Leistung meiner jungen Mannschaft. Die Spieler sind viel gerannt und haben 90 Minuten gekämpft. Aber ich habe auch gesehen, dass es in allen Bereichen noch viel zu verbessern gibt. Da kann ich nur hoffen, dass noch zwei neue Spieler mit Erfahrung zu uns kommen“, so Oliseh.

Unter dem Strich ist zu sagen, dass die Mannschaft des SV Straelen, die gerade einmal eineinhalb Wochen von Oliseh trainiert wird und aktuell mit vielen Probespielern bestückt ist, eine starke Leistung im Testspiel gegen den Zweitligisten geboten hat. Der Klassenunterschied war insbesondere in der ersten Halbzeit nicht zu erkennen.

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