Fußball Der SV Straelen steckt weiter in der Krise

Straelen · Der Regionalligist kassiert beim 0:1 gegen das bisherige Schlusslicht Bonner SC die vierte Niederlage in Folge und ist bereits seit fünf Partien ohne eigenes Tor. Der entscheidende Gegentreffer fällt nach einem Straelener Patzer.

 Der SV Straelen – hier Vedran Beric (links) und Kaito Mizuta – hatte nach der Pause mehr vom Spiel, schaffte die Wende aber nicht mehr.

Der SV Straelen – hier Vedran Beric (links) und Kaito Mizuta – hatte nach der Pause mehr vom Spiel, schaffte die Wende aber nicht mehr.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Beim Fußball-Regionalligisten SV Straelen gibt es derzeit nicht viel zu lachen. Und auch nach der Heimpartie gegen das bisherige Schlusslicht Bonner SC bleibt alles beim Alten – der SVS scheint das Siegen verlernt zu haben. Die Mannschaft von Trainer Benedict Weeks setzte den Negativtrend beim 0:1 (0:1) im Stadion an der Römerstraße fort. Es war die vierte Niederlage in Folge und das fünfte Spiel in Serie ohne eigenen Treffer für das Team.

Weeks gab sich in der Pressekonferenz optimistisch und kündigte an, dass seine Mannschaft in den verbleibenden drei Meisterschaftsspielen noch punkten werde – was soll er als Trainer auch anderes sagen? Ob das vor Wochen intern beschlossene Ziel, am Ende 50 Punkte geholt zu haben, noch erreicht werden kann, ist mit Blick auf die nächsten kniffligen Aufgaben fraglich. Derzeit hat der SVS 44 Zähler auf dem Konto. Durch den Sieg gaben die Gäste die Rote Laterne an Rot Weiss Ahlen ab und zogen auch am SV Lippstadt vorbei. Gegen beide akut abstiegsgefährdete Mannschaften muss das Weeks-Team noch antreten. Doch zunächst steht am Samstag, 22. Mai, 14 Uhr, die Heimpartie gegen den Spitzenreiter Borussia Dortmund U 23 an.

Die Mannschaftsaufstellung des Gastgebers hatte einige Überraschungen parat. Nach längerer Abstinenz lief Kevin Weggen wieder in der Startelf auf. Jannik Stevens und Konstantin Möllering wurden nicht für den Kader berücksichtigt. Innenverteidiger Ferry de Regt, der wieder genesen ist, musste nach der Gelb-Roten Karte, die er im Freundschaftsspiel gegen Borussia Mönchengladbach II kassiert hatte, aussetzen.

Von Beginn an nahm der Bonner SC das Heft in die Hand und zeigte die Tugenden, die man im Abstiegskampf unbedingt benötigt: Aggressivität und Kampfgeist. Die frühe Führung des BSC nach 15 Minuten passte exakt zum Geschehen auf dem Platz. Abwehrchef Adli Lachheb spielte den Ball zu kurz zu seinem Keeper Robin Udegbe zurück, der auch zu unentschlossen aus dem Tor kam. Der Bonner Mittelstürmer Marcel Kaiser schaltete am schnellsten und bedankte sich für das Geschenk mit dem Führungstreffer. „Durch das Missverständnis haben wir uns selber auf die Verliererstraße gebracht“, kommentierte Weeks den Gegentreffer.

Der Rückstand zeigte Wirkung beim SV Straelen, der plötzlich aus seiner Lethargie erwachte und von nun an mitspielte. Doch die nächsten 30 Minuten bis zum Halbzeitpfiff verliefen, ohne dass eine Mannschaft für nennenswerte Höhepunkte sorgte.

 Der Ex-Straelener Justin Dautzenberg – hier mit Aram Abdelkarim – zeigte im Bonner Tor eine gute Leistung.

Der Ex-Straelener Justin Dautzenberg – hier mit Aram Abdelkarim – zeigte im Bonner Tor eine gute Leistung.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Im zweiten Durchgang drehten die Straelener endlich auf, verlegten das Spielgeschehen nahezu ausschließlich in die Hälfte der Gäste und wurden zumindest optisch ihrer Favoritenrolle gerecht. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Mannschaft zu häufig mit langen, oft zu ungenauen Pässen in die Tiefe agierte und es so den Bonnern leicht machte, ihren Vorsprung zu verteidigen.

Eine Stunde war gespielt, als Kaito Mizuta von der rechten Seite in den Strafraum flankte. Völlig freistehend köpfte Kevin Weggen aus zehn Metern, doch Justin Dautzenberg, der Ex-Straelener im Bonner Tor, konnte den Ball noch so eben mit den Fingerspitzen abwehren. Der SVS blieb am Drücker, ohne dabei spielerisch zu überzeugen. Fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit lag der Ausgleichstreffer in der Luft. Doch einen Kopfball von Malek Fakhro lenkte Justin Dautzenberg im letzten Moment über die Latte. Die anschließende Ecke landete bei Kaito Mizuta, dessen Kopfball über dem Querbalken und dann ins Toraus tänzelte. Und auch die vierminütige Nachspielzeit überstanden die Gäste schadlos.

Adli Lachheb gab nach dem Spiel zu verstehen, dass er nicht den Eindruck hatte, dass einige Akteure nicht mehr richtig bei der Sache seien. Mittelfeldakteur Jannik Kübler ärgerte sich darüber, dass sich sein Team das entscheidende Tor „selber reingelegt“ hatte. „Meine Mannschaft war von Anfang an da. Sie war laut, konzentriert und hat gut verteidigt“, sagte Gäste-Trainer Björn Joppe. „Deshalb ist der Sieg aus meiner Sicht nicht unverdient.“

Benedict Weeks fasste das Spiel anders zusammen. „In der ersten Halbzeit war Bonn die bessere Mannschaft. Das Gegentor war vermeidbar. Im zweiten Durchgang hatten wir einige sehr gute Chancen. Ein Unentschieden wäre sicher das gerechtere Ergebnis gewesen“, sagte er.

Der SV Straelen hat nun am kommenden Wochenende in der Regionalliga spielfrei. Die nächste Begegnung ist für Mittwoch, 19. Mai geplant, wenn die Mannschaft im Halbfinale des Niederrheinpokals beim Sieger der Partie zwischen Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen antritt.

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