Fußball-Niederrheinpokal SV Straelen erreicht das Viertelfinale

Straelen · Dank eines Treffers von Gianluca Rizzo gewinnt der Regionalligist mit 1:0 beim Oberligisten 1. FC Monheim. In der Meisterschaft beginnt das große Zittern, weil Verfolger Bonner SC 2:1 bei Fortuna Köln siegte.

 Der frühere Dortmunder Gianluca Rizzo (am Ball) schoss in der 20. Minute das Tor des Abends für den SV Straelen.

Der frühere Dortmunder Gianluca Rizzo (am Ball) schoss in der 20. Minute das Tor des Abends für den SV Straelen.

Foto: Norbert Prümen

Fußball-Regionalligist SV Straelen darf weiter davon träumen, sich erstmals nach 1998 wieder für die erste Hauptrunde um den DFB-Pokal zu qualifizieren. Seit Mittwochabend steht die Mannschaft zumindest schon einmal im Viertelfinale um den Niederrheinpokal. Der Viertligist wurde seiner Favoritenrolle beim Oberligisten 1. FC Monheim gerecht – und zwar souveräner, als das knappe Ergebnis von 1:0 (1:0) vermuten lässt. Allerdings gab‘s auch eine schlechte Nachricht für die Grün-Gelben. Der Bonner SC, der weiterhin die Reihe der fünf Abstiegsplätze in der Regionalliga anführt, gewann parallel völlig überraschend beim Tabellenzweiten Fortuna Köln mit 2:1 und hat jetzt nur noch fünf Punkte Rückstand auf den SV Straelen – ein komfortabler Vorsprung sieht jedenfalls anders aus.

Zurück zum Achtelfinalspiel: Sportlicher Leiter Rudi Zedi, der nach der Entlassung von Thomas Gerstner zum zweiten Mal in dieser Saison als Interimstrainer in die Bresche springt, hatte seiner Mannschaft eine offensiv ausgerichtete 3-5-2-Taktik verordnet. Wie vorher abgesprochen, durfte Ersatztorhüter Julius Paris sein erstes Pflichtspiel bestreiten. Der junge Winnekendonker sicherte sich prompt eine „weiße Weste“, blieb allerdings auch auf dem Kunstrasen im Monheimer Rheinstadion nahezu beschäftigungslos. Kino Delorge, Neuzugang Dacain Dacruz-Baraza und Ole Päffgen bildeten die stabile Dreierkette, davor durfte unter anderen der etatmäßige Linksverteidiger Yannick Stevens in der Mittelfeld-Schaltzentrale ran.

„Wir wollten den Gegner von Anfang an beschäftigen und konsequent unter Druck setzen. Das ist uns gut gelungen“, sagte Zedi nach der Begegnung. Einziges Manko: Auch in Monheim wurde in einigen Situationen deutlich, weshalb der SV Straelen in acht der vergangenen neun Meisterschaftspartien leer ausgegangen ist. Vor knapp 200 Zuschauern gab‘s im Rheinstadion immerhin eine Ausnahme, die das Spiel entscheiden sollte. Nach 20 Minuten setzte sich Rechtsaußen Kelvin Lunga gekonnt auf dem rechten Flügel durch und legte den Ball zurück auf Gianluca Rizzo. Der frühere Dortmunder, den Zedi als zweite Spitze neben Torjäger Cagatay Kader aufgeboten hatte, ließ sich die Chance zum Führungstreffer nicht nehmen und war mit einem platzierten Schuss erfolgreich.

In der Folgezeit blieb der SV Straelen am Drücker und hatte das Geschehen im Griff. Allerdings ging der Viertligist fast schon fahrlässig mit seinen Hochkarätern um und sorgte somit unfreiwillig dafür, dass sich der Außenseiter bis zum Schluss Hoffnungen auf eine Verlängerung machen durfte.

Allen voran Cagatay Kader lieferte sich eine Art Privatduell mit dem Monheimer Keeper Tayfun Altin. Kurz vor der Pause tauchte Straelens Mittelstürmer erstmals frei vor dem Schlussmann auf. Kader versuchte sein Glück mit einem Heber, vergaß aber, dass sich dabei die Flugkurve eines Balls auch senken muss.

Vier Minuten nach dem Seitenwechsel stand Straelens Neuner mit der Trikotnummer 11 wieder frei vorm Tor, schoss diesmal aber knapp am Pfosten vorbei. Dann war zur Abwechslung einmal Gianluca Rizzo an der Reihe, der den Ball aus kurzer Entfernung und allerdings auch sehr spitzem Winkel ans Außennetz setzte. In der 74. Minute hieß es zum letzten Mal an diesem Abend Kader gegen Altin – diesmal landete der Ball in den Armen des Torhüters.

Auf der anderen Seite war von einer Monheimer Schlussoffensive nichts zu sehen. Der Oberligist beschäftigte sich offenbar nicht allzu sehr mit dem Gedanken, noch eine Verlängerung erzwingen zu wollen. Noch einmal durfte Rudi Zedi mit dem Kopf schütteln, als der kurz zuvor eingewechselte Musashi Fujiyoshi aus fünf Metern das leere Tor verfehlte (84.). Dann war Feierabend, der SV Straelen steht völlig verdient im Viertelfinale.

„Der Anfang ist gemacht. Abgesehen von der Torausbeute war das eine sehr ordentliche Leistung. Jetzt müssen wir nach Möglichkeit am Samstag gegen Schalke in die Erfolgsspur zurück. Dann können die Mannschaften hinter uns ruhig punkten“, sagte Zedi.

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