Fußball-Regionalliga Die Hoffnung lebt wieder beim SV Straelen

Straelen · Die Mannschaft trennen nach zwei Siegen in Folge nur noch fünf Punkte vom rettenden 14. Platz. Sie bestreitet beim 1. FC Bocholt eine weitere wegweisende Begegnung.

 Der SV Straelen, hier Marcel Heller (links), kann mit einem Sieg in Bocholt in der Tabelle den nächsten Schritt nach vorne machen.

Der SV Straelen, hier Marcel Heller (links), kann mit einem Sieg in Bocholt in der Tabelle den nächsten Schritt nach vorne machen.

Foto: Norbert Prümen

Der neue Trainer Bekim Kastrati hat den Erfolg und auch die Hoffnung zurück ins Stadion an der Römerstraße gebracht. Nach zwei wichtigen Siegen in richtungsweisenden Partien gegen Konkurrenten aus der unteren Region der Tabelle hat der Fußball-Regionalligist SV Straelen wieder etwas Land beim Thema Klassenerhalt in Sicht. Erst wurde das Kellerduell bei der SG Wattenscheid 09 mit 4:0 gewonnen. Dann gab es am vergangenen Samstag einen 1:0-Heimsieg gegen den Angstgegner SC Wiedenbrück, der nicht nur besonders wertvoll war, weil der SVS die Rote Laterne an den ehemaligen Bundesligisten aus Wattenscheid abgegeben hat. Der Rückstand auf den rettenden 14. Platz, auf den Wiedenbrück nach der Niederlage in Straelen zurückgefallen ist, beträgt nur noch fünf Punkte.

Das ist eine durchaus überschaubare Distanz für eine Mannschaft, die immerhin zentnerschwer mit der Hypothek belastet war, die ersten acht Spiele der Saison verloren zu haben. Bekim Kastrati hat registriert, dass die jüngsten Erfolge enorm wichtig für die Moral seiner Akteure war. „Die Stimmung war zwar auch schon gut, als wir noch keinen Sieg geschafft hatten. Doch sie ist jetzt noch besser geworden. Und das ist wichtig. Denn Erfolg kann man nur haben, wenn man auch Spaß beim Fußball hat“, sagt der 43-jährige Coach.

Der ehemalige Profi ist aber weit davon entfernt, jetzt in große Euphorie auszubrechen. Er sieht die Lage des Vorletzten so nüchtern, wie er es von Beginn seiner Arbeit an getan hat. „Wir haben sicherlich einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Doch der Weg, den wir vor uns haben, ist noch ganz lang“, sagt der ehemalige Profi. Und am Ende soll die dritte Saison in Folge der Verbleib in der vierthöchsten Klasse der letzte Halt auf diesem Weg sein, der weitaus mühevoller ist, als es der SV Straelen gedacht hatte.

Die Hoffnung, es richten zu können, könnte am Samstag mit einem Erfolg in der nächsten wegweisenden Partie weitere Nahrung erhalten. Der SV Straelen tritt um 14 Uhr beim Neuling 1. FC Bocholt an. Ein Erfolg im Stadion am Hünting würde auf jeden Fall einen weiteren Schritt nach vorne in der Tabelle bedeuten. Dann würde der SVS den Gegner vom drittletzten Platz verdrängen. „Es ist extrem wichtig, dass wir wieder punkten. Doch das gilt in unserer Situation eigentlich für jedes Spiel – egal, gegen welchen Gegner es geht“, sagt Kastrati.

Neuling 1. FC Bocholt hat wie der SV Straelen schon einen Trainerwechsel hinter sich. Beim SVS hatte Ex-Profi Sunday Oliseh nach fünf Spieltagen die Reißleine gezogen und seinen Rücktritt erklärt. Der 1. FC Bocholt hatte schon nach nur drei Partien und drei Niederlagen den jungen Übungsleiter Jan Winking entlassen. Seitdem sitzt der Sportliche Leiter Marcus John, der als Trainer eine Straelener Vergangenheit hat, beim Aufsteiger als Interimscoach auf der Bank. Neun Punkte wurden unter seiner Regie in sechs Partien geholt, in denen es nur eine Niederlage gab.

Zudem wurde das Achtelfinale im Niederrheinpokal erreicht – mit einem 3:2-Sieg beim SV Straelen. Damals geriet der SVS bis zur 25. Minute mit 0:3 in Rückstand, wobei die drei Gegentreffer innerhalb von nur elf Minuten fielen. Doch die Mannschaft kämpfte sich in die Partie zurück, was Kastrati zufrieden registrierte: „Auf dieser Leistung können wir aufbauen“, sagte er damals, was die Tatsache, dass der Titelverteidiger schon nach der zweiten Runde aus dem Rennen war, wenigstens ein bisschen erträglicher machte.

 Marcus John hat als Interimscoach mit dem 1. FC Bocholt nur eines von sechs Spielen verloren.

Marcus John hat als Interimscoach mit dem 1. FC Bocholt nur eines von sechs Spielen verloren.

Foto: Christian Verheyen/Christian Verheyen (chv)

Jetzt will der SV Straelen daran arbeiten, seine Lage in der Liga wieder ein bisschen erträglicher zu gestalten. „Wir müssen fokussiert und konsequent als Mannschaft arbeiten, wenn wir Erfolg haben wollen. Das haben wir zuletzt ordentlich gemacht. Wir wollen in Bocholt etwas Zählbares mitnehmen. Und das müssen wir auch“, sagt Kastrati.

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