Fußball Shun Terada lässt’s wieder klingeln

Straelen · Fußball-Regionalliga: Der SV Straelen verbessert sich mit einem verdienten 2:0 (1:0) gegen Fortuna Düsseldorf II auf den achten Platz. Der Neuling hat 29 Punkte auf seinem Konto und darf sich auf eine ruhige Winterpause freuen.

 Shun Terada hat sich zu einem der erfolgreichsten Torjäger der Vierten Liga entwickelt. Mit seinem inzwischen schon zehnten Saisontreffer brachte der Japaner den SV Straelen in der zweiten Halbzeit auf die Siegerstraße.

Shun Terada hat sich zu einem der erfolgreichsten Torjäger der Vierten Liga entwickelt. Mit seinem inzwischen schon zehnten Saisontreffer brachte der Japaner den SV Straelen in der zweiten Halbzeit auf die Siegerstraße.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Als Trainer Marcus John 15 Minuten nach dem Abpfiff das Clubheim zur Pressekonferenz betrat, präsentierte er sich als „Straelemann“, der die Freude über den 2:0-Heimerfolg des Aufsteigers über Fortuna Düsseldorf II nicht verbergen konnte oder wollte. Nach einem ordentlichen Schluck Cola aus der Kaffeetasse hob er die Leistung seiner Mannschaft des SV Straelen hervor, die bei widrigen Bedingungen alles gegeben habe.

Eher düster war die Miene von Gäste-Trainer Nico Michaty. In seinem Statement verlor er nicht ein einziges anerkennendes Wort zur Vorstellung des Gegners. Stattdessen ließ er sich ausgiebig über die seiner Ansicht nach schlechte Leistung des Schiedsrichters aus, ohne dabei die widrigen Platz- und Wetterverhältnisse unerwähnt zu lassen. Die Spielanalyse beendete er mit der Feststellung, dass seine Mannschaft bei beiden Gegentreffern schlecht verteidigt habe.

Die erste Halbzeit, in der sich die Gäste zur Überraschung von John in erster Linie auf die Defensive konzentrierten und sehr tief standen, ist in wenigen Worten erzählt: Das Spiel fand über weite Strecken 25 Meter rechts und links der Mittellinie statt. Die erste nennenswerte Aktion hatte der Bundesliganachwuchs nach einem eklatanten Fehler von Innenverteidiger Patrick Ellguth. Doch statt selber im Strafraum abzuschließen, passte Düsseldorfs Angreifer Joshua Endres ungenau auf seinen Mitspieler – die Chance war dahin.

Sieben Minuten vor dem Seitenwechsel tauchte Yodan Kim im Strafraum der Gäste auf und passte von der Grundlinie auf den einschussbereiten Shun Terada. Ein Düsseldorfer Abwehrspieler vereitelte mit einer akrobatischen Grätsche den Treffer.

Die Schlüsselszene des Spiels ereignete sich nach einer Stunde. Nach einem Foulspiel an Kevin Weggen vor den Trainerbänken zeigte Schiedsrichter Kevin Domnick dem Düsseldorfer Taylan Dumus die Gelb-Rote Karte. Dumus hatte bereits in der ersten Halbzeit nach einem taktischen Foulspiel den gelben Karton gesehen und durfte sich trotz heftiger Proteste das Spiel von draußen ansehen. „Das hat doch jeder gesehen, dass das eine absolute Fehlentscheidung war“, unterstellte Michaty nach dem Spiel. Allerdings waren die neutralen Zuschauer auf der Seite des Schiedsrichters – Dumus hatte dem Straelener Kapitän von hinten in die Beine getreten und dabei auch noch einen Konter unterbunden.

Die Überzahlsituation nutzten die Hausherren äußerst effektiv und geradezu brutal aus: Drei Minuten nach der Herausstellung spielte der quirlige Björn Kluft mustergültig Shun Terada im Strafraum an. Der Straelener Torjäger ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte die Kugel zur 1:0-Führung ins Düsseldorfer Gehäuse. Es war der mittlerweile zehnte Treffer im gelben Dress des SV Straelen – der Japaner belegt damit gemeinsam mit dem Bonner David Mikel Bors Rang drei in der Torjäger-Liste der Vierten Liga. Keine vier Minuten später klingelte es erneut im gegnerschen Kasten. Kluft spielte den Eckball auf den sträflich frei stehenden Aram Abdelkarim, der von der Strafraumgrenze aus mit einem Kunstschuss den Ball unhaltbar zur 2:0-Führung über die Linie zirkelte.

Gäste-Trainer Michaty reagierte und brachte zwei neue Spieler. Die Hausherren blieben ihrer Spielordnung treu. Spätestens 20 Meter vor dem Tor räumten sie konsequent ab, um anschließend wie eine Horde Wildpferde auf das Tor der Gäste zu stürmen. Die Chancen, den Deckel endgültig drauf zu machen, blieben jedoch ungenutzt. Der Elf aus der Landeshauptstadt fiel nichts mehr ein, was den Spielstand hätte verändern könne. Die Düsseldorfer blieben ungefährlich und in der Offensive ohne jegliche Durchschlagskraft. In den letzten Minuten lief der Nachmittag entspannt aus und bescherte dem SV Straelen drei weitere wichtige Punkte. Der starke Aufsteiger hat jetzt 29 Zähler auf seinem Konto und belegt Platz acht – an der Römerstraße darf man sich auf eine ganz entspannte Winterpause freuen.

Fünf Punkte wollte Marcus John aus den vier Rückrundenspielen im alten Jahr holen – sieben sind es nach drei Begegnungen bereits geworden. Der SV Straelen kann am kommenden Samstag mit breiter Brust zur letzten Partie des Jahres beim Tabellenzweiten SV Rödinghausen reisen – das Hinspiel endete torlos.

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