Fußball Die Zeit ist reif für einen Straelener Sieg

Straelen · Fußball-Regionalliga: Vier Spiele bleiben den Grün-Gelben noch, um die Zukunft in Liga vier zu sichern. Am Samstag soll im Heimspiel gegen den Tabellenfünften Alemannia Aachen (Anpfiff 14 Uhr) die Trendwende eingeläutet werden.

 Adli Lachheb (grünes Trikot) feiert am Samstag sein Comeback. Im Hinspiel lernte er den Aachener Torjäger Dimitry Imbongo kennen.

Adli Lachheb (grünes Trikot) feiert am Samstag sein Comeback. Im Hinspiel lernte er den Aachener Torjäger Dimitry Imbongo kennen.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Der SV Straelen ist zwar nach der 2:4-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach II auf Platz 15 zurückgefallen. Jenem Rang also, der Stand jetzt und aller Voraussicht nach auch am Saisonende den Gang in die Oberliga bedeutet. Doch das besagt überhaupt nichts. Abgerechnet wird am 18. Mai. Gegen 15.50 Uhr werden die Grün-Gelben in der Wattenscheider Lohrheide wissen, ob sie auch in der kommenden Spielzeit in der Vierten Liga kicken. Oder ob in Zukunft im Stadion an der Römerstraße wieder lupenreiner Amateurfußball geboten wird.

Eins steht jedenfalls fest: Sang- und klanglos wird sich der SV Straelen nicht aus der Vierten Liga verabschieden. Das passt ganz einfach nicht zu diesem Verein, der regelmäßig Stoff für Operetten liefert. Und wer sich schon etwas länger mit Fußball beschäftigt, kennt diese Momente, in denen Trendwenden greif- und spürbar in der Luft liegen. Solch eine Atmosphäre herrscht gerade an der Römerstraße.

Es gibt mehrere gute Gründe dafür, dass der SV Straelen am Samstag im Heimspiel gegen Alemannia Aachen seinen ersten Sieg im Kalenderjahr 2019 und damit den ersten Sieg unter Regie von Trainerin Inka Grings feiert.

1) Adli Lachheb feiert nach langer Verletzungspause sein Comeback in der Startelf. Mit dem Hünen aus Tunesien in der Innenverteidigung steigen die Chancen sprunghaft, dass die Null auch noch nach 90 Minuten steht. Der frühere Zweitliga-Profi, dem nur wegen des „arabischen Frühlings“ eine Länderspiel-Karriere verwehrt geblieben ist, hat einen angeborenen Abfang-Radarschirm für gegnerische Angriffszüge.

2) Der SV Straelen hat lange genug auf der Ketchupflasche herumgedrückt. Man kennt das vom Grillabend: Erst gibt’s nur schmatzende Geräusche und viel heiße Luft, dann kommt endlich die volle Ladung. Soll heißen: Nach der Nullnummer in Bonn und der Niederlage in Rheydt mussten die Grün-Gelben jeweils frustriert die Heimreise antreten. Sie hatten alles versucht und waren phasenweise besser, um sich am Ende auch wegen eigener Dummheit (Schwalben-Platzverweis Yodan Kim) um den verdienten Lohn zu bringen. Damit dürfte jetzt Schluss sein. Ein weiterer couragierter Auftritt des SV Straelen bedeutet wahrscheinlich Saisonsieg Nummer acht.

3) Eine Mannschaft, die ums Überleben kämpft, trifft auf einen Gegner, für den die Saison längst gelaufen ist und der eigentlich nur noch die Sommerpause herbeisehnt. Wie solche Spiele in der Regel enden, dürfte jeder Fußballfreund wissen. Alemannia Aachen hat zwar aus den vergangenen sechs Meisterschaftsspielen satte 15 Punkte geholt. Doch darunter waren auch die mühsamen Auswärtssiege bei den Absteigern TV Herkenrath (2:1) und FC Kaan-Marienborn (1:0).

Im Vergleich zum über weite Strecken überzeugenden Auftritt beim Tabellenvierten aus Mönchengladbach wird Inka Grings die Mannschaft wieder einmal umbauen müssen – im Falle von Adli Lachheb dürfen. Für den besten Mann im Straelener Kader dürfte Boubacar M’Bengue aus der Startelf fliegen. Rechtsverteidiger Yodan Kim sitzt seine Gelb-Rot-Sperre ab. Nicht ganz so problematisch, da der Koreaner ohnehin keine unumstrittene Stammkraft ist. Marvin Tenbült ist defensiv besser; außerdem steht Jasper Löffelsend bereit. Zuschauen muss Björn Kluft (fünfte Gelbe Karte). Für Ex-Torjäger Randy Grens, der sich im Training am Knie verletzt hat, ist die Saison beendet.

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