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Fußball SV Straelen punktet mit kluger Taktik

Straelen · Fußball-Regionalliga: Vor der beachtlichen Kulisse von 620 Zuschauern erkämpft der Neuling ein verdientes 0:0 gegen den SV Rödinghausen. Ersatztorhüter Keisuke Ishibashi hält am Ende mit einer tollen Parade den Punkt fest.

 Denis Sitter sorgte in der Schlussphase für frischen Wind. Mit diesem Schuss stellte er den gegnerischen Torhüter Niclas Heimann auf die Probe.

Denis Sitter sorgte in der Schlussphase für frischen Wind. Mit diesem Schuss stellte er den gegnerischen Torhüter Niclas Heimann auf die Probe.

Foto: Heinz Spütz

Solche Nullnummern zählen zu den Resultaten, die in der Endabrechnung einer Saison ganz wertvoll sein können. Die 620 Zuschauer, die im Stadion an der Römerstraße den Auftritt des Neulings SV Straelen gegen den Regionalliga-Titelaspiranten SV Rödinghausen verfolgten, bekamen zwar keinen fußballerischen Leckerbissen serviert. Dafür aber Anschauungsunterricht in Sachen kluger Taktik geliefert.

Der gegnerische Trainer Enrico Maaßen genießt ohnehin den Ruf, dass seine Defensivreihen nur mit äußerst schwerem Werkzeug zu knacken sind – die Kontrahenten des Nord-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel können ein Lied davon singen. Doch sein Kollege auf der Straelener Trainerbank kann’s offensichtlich auch. Marcus John schickte gegen den Tabellendritten, der sich bis zum Schluss mit den Topfavoriten Rot-Weiß Essen und Viktoria Köln einen Dreikampf um den Titel liefern dürfte, eine Mannschaft auf den Platz, die zunächst einmal auf Sicherung des eigenen Strafraums bedacht war.

„Nach dem 1:4 in Wuppertal wollten wir diesmal möglichst lange die Null halten“, bekannte John nach der Partie auf der Pressekonferenz. Und diese Vorgabe erfüllten die Grün-Gelben ganz ausgezeichnet. Mit der nötigen Portion Glück des Tüchtigen hielt sie sogar bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichter Alexander Schuh. „Mein Wunschergebnis“, kommentierte SVS-Präsident Hermann Tecklenburg das 0:0 erleichtert.

Der verdiente Punkt für den Außenseiter geriet in der zweiten Halbzeit eigentlich nur zweimal in Gefahr. In der 64. Minute geriet der Ball im Straelener Strafraum urplötzlich in den Flipperautomaten, wie der holländische Fußballfreund zu sagen pflegt. Freund und Feind verloren die Orientierung, David Buchholz lenkte den Ball an die eigene Latte – danach war der Spuk zur Erleichterung der Straelener Fans vorbei. Acht Minuten später stand der Neuzugang von den Sportfreunden Lotte schon gar nicht mehr auf dem Platz, weil er sich ohne gegnerische Einwirkung eine Blessur am Knie zugezogen hatte. Sein Ersatzmann Keisuke Ishibashi, soeben erst an die Römerstraße zurückgekehrt, sollte den Punkt festhalten.

Der Japaner war gerade erst eingewechselt worden, als der Rödinghauser Angreifer Simon Engelmann plötzlich aus kurzer Distanz frei zum Abschluss kam. Doch Ishibashi tauchte blitzschnell in die bedrohte Ecke und wehrte zur Ecke ab. Enrico Maaßen traute in dieser Szene seinen Augen kaum: „Solche Chancen verwertet Simon normalerweise im Schlaf. Doch dann kommt da plötzlich aus dem Nichts ein Torwart angeflogen.“

So blieb’s beim 0:0, das sich die Straelener Spieler, die sich 90 Minuten lang wie disziplinierte Musterschüler verhielten, aber auch redlich verdient hatten. Die Partie lieferte den Verantwortlichen des Gastgebers außerdem erfreuliche Erkenntnisse. Zum einen machten zwei junge Neuzugänge, die in den ersten vier Meisterschaftspartien praktisch keine Rolle gespielt hatten, nachhaltig auf sich aufmerksam. Marvin Tenbült, der Regionalliga-Erfahrung aus seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach mitbringt, lieferte als Rechtsverteidiger eine blitzsaubere Vorstellung. Und Denis Sitter, vom Bayern-Regionalligisten Spvgg. Greuther Fürth II gekommen, sorgte in der Schlussphase nach seiner Einwechslung für Randy Grens auf der ungewohnten Stürmerposition für frischen Wind. Dazu die gelungene Variante mit Patrick Ellguth als drittem „Sechser“ – so sitzen weitere Punkte gegen die Topteams drin.

Am Samstag folgt das nächste Heimspiel gegen Mitaufsteiger und Schlusslicht FC Kaan-Marienborn – da darf der SV Straelen dann ruhig auch wieder etwas offensiver spielen.

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