Fußball SV Straelen: Im fünften Anlauf soll es endlich klappen

Straelen · Am Samstag tritt der Regionalligist SV Straelen bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf an. In dieser Saison ist der SVS bislang immer als Verlierer vom Platz gegangen. Neuzugang Marco Cirillo ist zuversichtlich, dass er mit dem Team punkten kann.

 Marco Cirillo lief in der vergangenen Saison für den KFC Uerdingen auf, der in die Oberliga abstieg. In dieser Klasse wollte der 24-Jährige aber nicht spielen. Sein Berater vermittelte ihn dann zum SV Straelen.

Marco Cirillo lief in der vergangenen Saison für den KFC Uerdingen auf, der in die Oberliga abstieg. In dieser Klasse wollte der 24-Jährige aber nicht spielen. Sein Berater vermittelte ihn dann zum SV Straelen.

Foto: Heinz Spütz

Am vergangenen Mittwoch im Heimspiel des Fußball-Regionalligisten SV Straelen gegen den 1. FC Kaan-Marienborn hatte sich Nico Michaty, Coach der U 23 von Fortuna Düsseldorf, unter die Tribünengäste gemischt und fleißig Notizen gemacht. Nicht ohne Grund, denn am heutigen Samstag treffen die Straelener um 14 Uhr auswärts im Paul-Janes-Stadion auf die Düsseldorfer.

„Wir brauchen noch weiter Zeit“, sagte SVS-Trainer Sunday Oliseh nach der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Düren und der vierten Niederlage in Folge am vergangenen Samstag. Eine Aussage, die nach dem heftigen Umbruch innerhalb der Mannschaft wahrscheinlich stimmen mag, aber kaum noch einer der Anhänger des Vereins hören möchte. Aber er sprach auch davon, selbst zu wissen, dass endlich Punkte her müssen. Vielleicht passiert das schon am heutigen Samstag, denn bei Spielen gegen die Düsseldorfer hat der SVS in den letzten Auseinandersetzungen immer gut ausgesehen. Doch von den Spielern, die diese rosigen Zeiten miterleben durften, wird am Samstag kaum noch einer auf dem Platz stehen.

Der Trainerstuhl von Oliseh wackelt trotz des Fehlstarts jedenfalls nicht. Vereinsboss Hermann Tecklenburg ließ wissen, dass der Trainer seine volle Rückdeckung habe und er davon überzeugt sei, dass die Mannschaft noch ein gute Saison spielen wird.

Wenige Akteure des aktuellen Kaders konnten in den bisherigen Begegnungen mit konstant guten Leistungen überzeugen – einer von ihnen ist Marco Cirillo, der als Defensivspieler den rechten Flügel beackert.

Die Familie Cirillo stammt aus Napoli und machte sich von dort auf den Weg nach Deutschland, um hier Arbeit zu finden. Sesshaft wurden sie in Solingen, wo Vater Andreas Cirillo seine deutsche Ehefrau kennenlernte und heute einen Betrieb zur Herstellung von Schneidwaren und Bestecken führt. Die Kinder kamen in der Klingenstadt zur Welt.

Dass der Marco Cirillo bereits in jungen Jahren ein besonderes Talent zum Fußballspielen hatte, sprach sich rund um Solingen schnell herum. Doch erst in der zweiten Hälfte seiner letzten A-Jugend-Saison wurde er vom Wuppertaler SV für die Junioren- Bundesliga verpflichtet. „Ich habe in zwölf Spielen sechs Tore gemacht und mir wurde ein Vertrag für die Regionalliga angeboten, den ich natürlich unterschrieben habe“, sagt der 24-Jährige.

In seiner dritten Saison für den WSV geriet der Verein in eine finanzielle Schieflage, musste Gehälter einsparen und für den Mittelfeldmann ging es an der Wupper nicht mehr weiter. Im Winter der Saison 2018/19 wechselte er für zwei Jahre nach Borussia Mönchengladbach. „Die Zeit in Gladbach war top, da habe ich mit Arie van Lent als U-23-Trainer den größten Entwicklungssprung gemacht.“ Es folgten Angebote aus der Dritten Liga, die kurzfristig wegen der Pandemie platzten. Da kam das Angebot des Berliner AK aus der Regionalliga Nordost noch so gerade zur rechten Zeit, aber auch dort wurde die Saison nach vier Spielen abgebrochen. „Das war eine harte Zeit, ich habe zehn Monate kein Fußball gespielt, bis im letzten Jahr der Anruf des KFC Uerdingen kam.“ Nach dem Abstieg des KFC wollte er nicht in der Oberliga spielen und sein Berater vermittelte ihn zum SV Straelen. „Straelen war mir nicht fremd. In der ganzen Zeit als Spieler der Regionalliga hatte ich immer wieder losen Kontakt zum Verein.“

Seit jeher ist seine eigentliche Position im offensiven Mittelfeld, doch seit dem Testspiel beim SV Sonsbeck gilt er für seinen Trainer als rechter Verteidiger gesetzt. „Das habe ich wirklich vorher noch nie gespielt. Aber wenn ich meine Leistung bringe und der Mannschaft helfen kann, ist es mir egal, wo ich spiele“, sagt er. „Meine Devise lautet, jedes Spiel gewinnen zu wollen, und mein eigener Anspruch ist es, nach 90 Minuten alles gegeben zu haben.“ Und zu seinen Marotten gehört es, sich vor jedem Spiel eine Flasche des Sportgetränks Powerade einzuverleiben.

Der junge Mann ist optimistisch, dass in Düsseldorf der Knoten platzen wird und der SVS die ersten Punkte holt. „Ich denke grundsätzlich positiv und bin der Meinung, dass wir genug Qualität in der Mannschaft haben, um gegen jedes Team der Liga bestehen zu können. Wir arbeiten gemeinsam mit dem Trainerteam sehr hart und nicht nur ich spüre, dass wir uns als Mannschaft stetig weiterentwickeln. Und ich glaube, dass am Samstag die Zeit für einen Erfolg reif ist.“

Nach weiterem Nachhaken nennt er einen weiteren und nicht unwesentlichen Grund für seine optimistische Prognose: „Ich habe noch nie gegen Düsseldorf verloren und das wird auch so bleiben.“

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