Fußball-Oberliga SV Straelen schrammt an Blamage vorbei

Straelen · Fußball-Oberliga:Lange Zeit sah es nicht nach einem Sieg gegen das Schlusslicht der Tabelle, SF Niederwenigern, aus.

 Gökan Lekesiz  (gelbes Trikot, SV Straelen) konnte seiner Mannschaft  beim Spiel gegen die SF Niederwenigern keine entscheidenden Impulse geben 

Gökan Lekesiz  (gelbes Trikot, SV Straelen) konnte seiner Mannschaft  beim Spiel gegen die SF Niederwenigern keine entscheidenden Impulse geben 

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Spitzenreiter SV Straelen zieht weiter einsam seine Kreise an der Tabellenspitze der Oberliga und marschiert zielstrebig dem direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga entgegen. Das Spiel gegen die Sportfreunde aus dem Hattinger Stadtteil Niederwenigern endete mit einem glücklichen 4:2-Sieg. Es war bereits der 15. Sieg im 14. Spiel für die Gings-Elf. Das Polster zum ersten Verfolgern, FC Monheim, ist auf acht Punkte angewachsen. Die Monheimer kamen über ein 2:2-Unterschieden beim Aufsteiger FC Kray nicht hinaus.

Um es gleich vorweg zu sagen: Das Spiel nahm nicht, wie man es beim Aufeinandertreffen vom Ersten mit den Letzten der Tabelle erwarten sollte, seinen gewohnten Lauf. Die Mannschaft von Gäste-Trainer Jürgen Margraf war zwar defensiv ausgerichtet, aber in den ersten 20 Minuten das aktivere Team. Engagiert und taktisch diszipliniert gelang es ihr nahezu über die gesamte Spielzeit zu verhindern, das sich der Tabellenführer offensiv entfalten konnte. Dem Straelener Spiel fehlte es an einigen Zutaten für ein erfolgreiches Spiel: Mut mit und ohne Ball, Entschlossenheit und Lauffreude, Kombinationsspiel mit Zweikampfstärke. Es wurde deutlich, dass man Spiele nicht nur mit Qualität gewinnt, sondern Wille und Leidenschaft notwendig sind. Diese Tugenden waren nicht unbedingt zu erkennen. Unter’m Strich löste der SV Straelen mit dem 4:2-Sieg gegen das Tabellenschlusslicht seine Pflichtaufgaben. Vom Auftritt einer Spitzenmannschaft war der SV Straelen weit weg.

Entsprechend enttäuscht zeigte sich Jürgen Margraf nach dem Spiel: „So geht es uns schon seit Wochen, wir spielen gut mit und stehen am Ende mit leeren Händen da. Straelen kann froh sein, dass es mit elf Spielern die Partie beenden konnte.“ Damit meinte er, dass Maximilian Funk im ersten Druchgang unmittelbar nach seiner gelben Karte beim wiederholten Fouspiel die zweite Gelbe hätte sehen müssen und dass nach einer angeblichen Tätlichkeit in der zweiten Hälfte Yodan Kim Rot hätte bekommen müssen.

Auch Stralenes Trainerin Inka Grings war alles andere als zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft, nahm es aber so, wie es war: „Ich kann meinen Leuten, die heute auf dem Platz gestanden haben, keinen Vorwurf machen. Sie haben die Sache gut gemacht. Man hat natürlich das Fehlen einiger Spieler gemerkt, insbesondere das von Weggen, dessen zentimetergenau geschlagen Querpässe nötig gewesen wären, um die gegnerischen Abwehrriegel zu knacken.“

Zum eigentlichen Spiel: Die erste gute Möglichkeit nutzten die Hausherren zur 1:0-Führung nach 20 Minuten. Jannik Stevens hatte sich bis zur Grundlinie durchgetankt, seinen Pass brauchte Kaito Mizuta aus fünf Metern nur noch über die Linie drücken.

Im zweiten Durchgang setzte Grings auf aktivere Außenverteidiger mit Offensivdrang. Der Gastgeber schien die Partie zu bestimmen, als es SVS-Schlussmann Justin Deutzenberg nach 55 Minuten ziemlich gut mit den Gästen meinte: Aus dem Spiel heraus wollte er den Ball flach aus dem Strafraum schlagen und traf dabei die Hacke des drei Meter entfernt stehenden Maximilian Golz – der Ball kullerte zum Ausgleich über die Linie. Keine zwei Minuten später konnte Ryo Terada nach einem Eckball den Ball zur erneuten Führung über die Linie stochern. Von nun an waren es nicht die Hausherren, sondern die Gäste, die den spielbestimmenden Part übernahmen. Nach einem Foulspiel von „Meg“ Odagaki entschied Schiedsrichter Alexander Busse auf Strafstoß. Tim Esser ließ sich die Chance zum erneuten Ausgleich nicht nehmen.

Die Erlösung drei Minuten vor Ende der offiziellen Spielzeit durch den quirligen Publikumsliebling, „Meg“ Odagaki. Nach Vorarbeit seines japanischen Landsmannes, Shun Terada, setzte er die Kugel ins Netz. Quasi mit dem Schlusspfiff erzielte Shun Terada den vierten Straelener Treffer.

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